Lebendige Heimatforschung
1. Der Heimatforscher als solcher
„Der Heimatforscher als solcher räsoniert nicht!", d. h. er meidet im Allgemeinen die tiefsinnige, wortreiche Erörterung von Theorien über sein Tun. Er führt auch nur selten Grundsatzdebatten, sondern ist a priori überzeugt, etwas Sinnvolles zu tun. Er ist immer schon mitten drin in seinem Metier.
Wenn allerdings ein Jubiläum wie dieses ansteht, muss er innehalten, zurückblicken, seine eigene Geschichte erforschen, vor allem aber über den Gegenstand seiner Forschung, die Heimat, nachdenken. Plötzlich steht er vor der Frage, ob nicht Begriffe wie „Heimat" oder gar „Heimatforschung" im Zeitalter der Globalisierung völlig verstaubte Relikte aus längst vergangenen Zeiten sind.
Gedanken über die Heimat sind keineswegs obsolet. Im Gegenteil: Man kann eine regelrechte Renaissance des Heimatbegriffes beobachten, wie ein Blick auf Plakate zur Kommunalwahl im März diesen Jahres verrät. Auch auf der jüngsten Leipziger Buchmesse sind eine Reihe neuer Bücher zu dem Thema erschienen, wie der kleine Essay des Leipziger Philosophie-Professors Christoph Türcke „Heimat - Eine Rehabilitierung"1
Worüber spricht man, wenn von „Heimat" die Rede ist? Über Orte oder Menschen, über ein Gefühl, über Herkunft, Wurzeln, Traditionen? Es gibt unendlich viele Definitionen und Aphorismen: „Heimat ist da, wo ich geboren bin." „Heimat ist da, wo es mir gut geht", nach dem römischen Sprichwort „Ubi bene, ibi patria". „Heimat ist das Land meiner Väter", um nur drei Beispiele zu nennen.
Damit begibt sich der Heimatforscher auf ein Gebiet, das er in der Regel Geographen, Landeskundlern, Historikern oder Kulturphilosophen überläßt, die sich immer wieder mit Lust auf die Klärung des Heimatbegriffes stürzen. Der bayrische Landeshistoriker Karl Bosl2 etwa meint: „Mit dem Wort Heimat umschreiben wir die äußeren Erscheinungsformen eines seelischen Gefühls. Heimat meint Geborgenheit, es meint weiter Vertrautheit mit der Einordnung in einen Umkreis, in eine Nachbarschaft, an einem Ort, der überschaubar ist. Das aber setzt Daueraufenthalt und Bodenständigkeit voraus." Heimat ist für ihn aber nicht nur ein bestimmter Raum, sondern der Begriff umfasse auch ein geistiges Ordnungsgefüge, das der Auswanderer beispielsweise mitnimmt in der Erwartung, in der Fremde zunächst „wie Zuhause" leben zu können, bevor nachwachsenden Generationen der neue Raum zur „neuen Heimat" wird. Mit der Heimat verbinde sich das „Vaterhaus", das schützende Haus, im urtümlichsten Sinn „das Dach über dem Kopf, in Urzeiten der Ort der Hausgötter, „der heilige Ort". Zur Heimat gehöre Stetigkeit und Kontinuität. Insofern könnte man ergänzen: Der Nomade, der Unbehauste, verkörpert das Gegenbild. Der Nomade hat keine Heimat.
Diese assoziativen Gedankensplitter enthalten zweifellos zutreffende Aspekte. Um der Sache aber auf den Grund zu gehen und die ursprüngliche Bedeutung des Begriffes zu finden, fragen wir nach dem etymologischen, dem sprachgeschichtlichen Gehalt; denn wir leben hier in einer Landschaft, in der die Stammsilbe von Heimat zum Grundwort für die ältesten Rheingauer Siedlungen, wie Geisen heim, Rüdes heim, Hatten heim usw. geworden ist. „Schon im Ortsnamen ... selbst liegt ja der Begriff der Heimat", schrieb Wolf-Heino Struck 1972 anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Geisenheims vor 1200 Jahren3. Und wenn wir nach Rheinhessen schauen, so befinden wir uns in einer Landschaft, in der die -heim-Orte mit rund 250 Siedlungen so dicht gesät sind wie sonst in keiner anderen deutschen Landschaft. Im Zuge der fränkischen Landnahme um 500 n. Chr. sind alle diese Siedlungen gegründet und gleichförmig nach einem Namensmuster benannt worden, in dem der Geist des germanisch-fränkischen Denkens und Fühlens der Zeit seinen Niederschlag gefunden hat. Was haben diese fränkischen Eroberer oder Einwanderer mit der Bezeichnung -heim für ihre Siedlungen zum Ausdruck bringen wollen? Es kann ja für die Ankömmlinge noch nicht der Ort der Väter, der Vertrautheit, der Herkunft oder Geburt, kurz „Heimat" in den eingangs skizzierten Bedeutungen gewesen sein.
Die Antwort der Sprachwissenschaft lautet: Die Stammsilbe Hei in -heim und Heimat geht zurück auf die indogermanische Wurzel *kei in der Urbedeutung „liegen, lagern"4. Es ist der Ort, wo man zur Ruhe kommt. Hier sind die von Norden kommenden Einwanderer zur Ruhe gekommen und haben für immer ihre Lager aufgeschlagen, haben gesiedelt, sind sesshaft geworden, haben ihr Heim, ihr Zuhause gefunden, und die umgebende Landschaft ist ihre Heimat geworden.
Und noch öfter begegnet man in Rheinhessen der Stammsilbe des Wortes „Heimat", allerdings etwas versteckt: Als Ludwig Lindenschmit 1844 den Fränkischen Friedhof von Selzen ausgegraben und 1848 unter dem Titel „Das germanische Todtenlager von Selzen"5 publiziert hat, ahnte er nicht, dass er mit der intuitiv gewählten Bezeichnung „Totenlager" die Grundbedeutung des Namens für die fränkischen Begräbnisstätten getroffen hatte.
Dieser Name verbirgt sich hinter dem Flurnamen Die Heuer, wo die Gräber gefunden wurden und der heute noch an derselben Stelle wie vor 1500 Jahren erhalten ist. Er tritt in drei Varianten auf, von denen die korrekte Form Die Heier lautet. Es ist die gleiche Stammsilbe wie in dem Wort „Heimat" und in der Tat „Das Lager" bedeutet. Es ist „die Ruhestätte" schlecht hin , der Ort, wo der Mensch zur endgültigen Ruhe gebettet wird6.
Die Entdeckung des Fränkischen Friedhofs von Selzen und die Deutung des Flurnamens Heuer/ Heier stehen hier beispielhaft für die große Bedeutung der Arbeit des Heimatforschers. Ludwig Lindenschmit ist ursprünglich ein historisch interessierter Zeichenlehrer in Mainz gewesen und der Gründer des Römisch-Germanischen Zentralmuseums geworden. Die Identifizierung des Flurnamens als Gattungsbegriff für merowingerzeitliche Begräbnisplätze basiert u.a. auf Flurnamensammlungen, die der Schulrat und Heimatforscher Franz-Josef Spang aus Gau-Bickelheim von Schülern seines Schulaufsichtsbezirks hat anlegen lassen.
Der Wallufer Heimatforscher Heinrich Scharhag hat jüngst beklagt, dass die Grundlagenarbeit des Heimatforschers von den „Doktoren" zwar gerne genutzt, aber nicht auch entsprechend anerkannt werde7. Diese Anerkennung sei hiermit nachdrücklich und dankbar ausgesprochen; denn der Heimatforscher ist für die akademische Wissenschaft häufig der still schaffende Wasserträger, der Kärrner.
Dabei kommt ihm zugute, dass er es in der Regel mit einem überschaubaren Raum zu tun hat, seinem Wohnort, der Gemarkung und vielleicht den Nachbargemeinden. Als bester Kenner dieses „Mikrokosmos" forscht er „in Grenzen, unbegrenzt", wie Prof. Dr. Ludwig Petry, der Gründer und langjährige Leiter des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, gesagt hat8. Und wenn er es fertigbringt, über einen längeren Zeitraum seine Beobachtungen schriftlich, kartographisch und auch photographisch festzuhalten, wachsam Bodenfunde zu registrieren und zu sichern und endlich alle auf seinen Wohnort bezüglichen historischen Nachrichten aufzuspüren und zu sammeln, dann leistet er für die akademischen Wissenschaften in der Tat eine nicht zu überschätzende Grundlagenarbeit9. Aufgabe der Wissenschaftler ist es dann, die Einzelergebnisse für einen größeren Raum vergleichend auszuwerten. Dabei können Erkenntnisse gewonnen werden, die dem lokalen Beobachter nicht möglich sind, aber dieser kann im Gegenzug mit neuen Forschungsmethoden und Fragestellungen bekannt gemacht werden. Anknüpfend an die Ortsgeschichte kann der Heimatforscher über die lokalen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Verhältnisse Material sammeln, das bislang unveröffentlicht geblieben oder bei der Auswertung alter Urkunden übersehen worden ist. Endlich kann er von der Gegenwart ausgehend die Entwicklung der Heimatgemeinde und -gemarkung während der letzten 150 Jahre verfolgen, wobei es ihm teilweise möglich ist, aus eigenem Erleben oder dem älterer Bewohner wertvolle Einzelheiten festzuhalten.
Mit besonderem Stolz erfüllt den Heimatforscher indessen, wenn er sich nicht nur als fleißiger Zuträger nützlich machen, sondern aufgrund eigener Forschungsergebnisse falsche Vorstellungen über die Vergangenheit zurechtrücken kann. Eine in dieser Hinsicht vorbildliche Arbeit ist die Untersuchung von Rudolf Rosensprung10 aus Mittelheim über die angeblich flächendeckenden Verwüstungen von Siedlungen während des Dreißigjährigen Krieges. Nach der Auswertung örtlicher Quellen für Mittelheim kommt er zu einem ganz anderen Ergebnis: Er weist nach, dass zwischen 1613 und 1659 ganze elf Häuser verschwunden sind.
Als Chronist oder Zeitzeuge kann der Heimatforscher Tatsachen feststellen und Irrtümer bereinigen. Dazu ein aktuelles Beispiel11: Eine geradezu dramatische Stimmung hat sich vor wenigen Wochen um einen Vortrag über Euthanasie-Aktionen auf dem Eichberg entwickelt mit teilweise falschen Behauptungen über den damaligen verantwortlichen Anstaltsleiter Dr. Walter Schmidt. Unter der Überschrift „Die Berliner Mordkarre ist da" wurden Dinge behauptet, die Zeitzeugen nicht bestätigen können. Hierzu hat Karla Wiesinger in einem Leserbrief einige Richtigstellungen und weiterführende Gedanken beigesteuert.
Dies zeigt, daß Heimatforschung sich nicht scheut, auch die dunklen Seiten der deutschen Geschichte zu beleuchten. Da sie sich aber überwiegend mit der älteren Geschichte befaßt, leistet sie einen Beitrag zur Überwindung der leider in Mode gekommenen Fixierung auf das Dritte Reich, wodurch vielfach der Blick in unsere über tausendjährige - keineswegs katastrophale - deutsche Geschichte verstellt wird12. Gerade hier im Rheingau dürfte der Spruch gegolten haben: „Unterm Krummstab ist gut leben". Zu welchen außerordentlichen Leistungen Heimatforschung gelangen kann, belegen die Arbeiten unseres ehemaligen Vorsitzenden Dr. hc. Josef Staab. Die Fülle seiner Aufsätze zur Kultur- und Agrargeschichte des Weinbaus, die Breite der Themen, die Solidität und Zuverlässigkeit der Aussagen und die Schönheit der sprachlichen Gestaltung sind letztlich 1987 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch den Fachbereich Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gewürdigt worden13.
2. Die Organisation
Natürlich bedarf es auch eines Zusammenschlusses mit Gleichgesinnten. Und damit kommen wir zum Anlass dieser Jubiläumsveranstaltung: der Gründung unserer Gesellschaft vor 50 Jahren. Diese Gründung hatte eine mehrjährige Vorgeschichte: Am 25. November 1953 fand im Hotel „Deutscher Hof in Rüdesheim die Gründungsversammlung der „Arbeitsgemeinschaft Rheingauer Heimatforscher" mit 67 Personen statt14. Eingeladen hatten die Herren Rudolf Asbach und Georg Ludwig Duchscherer, der in seinem Einführungsreferat „die Notwendigkeit und die Aufgaben der neuen Arbeitsgemeinschaft" begründete. Interessant ist aus heutiger Sicht die Formulierung der Leitgedanken. Es sollte zum einen um die „Erfassung alles dessen gehen, was die Volkssitten lebendig hält". Und weiter heißt es etwas pathetisch: „Das Feierabendschaffen der Stillen im Lande soll der Hinwendung des Rheingauer Menschen zu den Werten seiner Heimat dienen", geschöpft aus dem „Born seiner Vorfahren", um ihn letztlich „für die tragenden Gewalten europäischer Lebens- und Kulturgestaltung aufzuschließen".
Dann ergriffen Clara Gräfin Matuschka-Greiffendau, Landrat Bausinger und ein Vertreter des Hessischen Kultusministeriums das Wort. Gräfin Clara, die der Gründungsversammlung eine gewisse adelige Weihe verlieh, wurde die erste und einzige Ehrenpräsidentin. Durch eigene Beiträge hat sie sich bis 1959, als sie im 90. Lebensjahr verstarb, selbst als Heimatforscherin betätigt. Ihren wertvollen Vortrag über „Das Vollradser Archiv", den sie bereits 1949 anlässlich der Ernennung zur Ehrensenatorin der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz gehalten hat, haben Prof. Claus und Rolf Göttert jüngst im RHEINGAU FORUM15 wieder zugänglich gemacht.
Den ersten Vorstand bildeten Rudolf Asbach, Prof. Friedrich Ludwig Stellwaag als Stellvertreter, Museumsleiter G. L. Duchscherer als Geschäftsführer und Rolf Göttert als dessen Stellvertreter.
Die „Mitteilungen für die Rheingauer Heimatforschung" wurden ins Leben gerufen, schlichte, hektographierte Berichte über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft, die anfänglich bis zu neunmal im Jahr herausgebracht wurden. Die „Mitteilungen" wurden 1960 durch die „Rheingauischen Heimatblätter" ersetzt, die mit vier Ausgaben im Jahr bis 1991 erschienen sind.
Es herrschte offenbar eine ungeheuere Aufbruchstimmung. Mit jugendlichem Elan und grenzenlosem Gottvertrauen ging man an die Arbeit. In Monatsabständen sollten Tagungen an wechselnden Orten stattfinden. Bis zu 18 Arbeitsgruppen sind gegründet worden mit Sachbearbeitern in jeder Gemeinde und auf Kreisebene von der Archäologie, Botanik, Geologie, Heimatkunde für die Schule bis zur Volkskunde und Weinkultur. Dies geschah in der Hoffnung, „ein lebhaftes Echo unter der Bevölkerung des Rheingaus hervorzurufen", was erfreulicherweise anfänglich auch weitgehend geglückt ist. So wurden im April 1954 auf einer Liste 250 Gemeindesachbearbeiter für die genannten Sachgebiete geführt, lauter illustre Namen, viele Professoren und Bürgermeister, ein „Who is Who" der Rheingauer Prominenz. Der ganze Rheingau sollte sozusagen heimatforscherlich durchorganisiert werden. Ideengeber und Motor der Planungen war offenbar Museumsleiter G. L. Duchscherer.
1956 hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es ohne eine festere Organisation nicht geht. Und so kommt es auf Empfehlung des Vorstandes am 19. März 1956 auf der Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft in der Stadthalle Rüdesheim zu dem einstimmigen Beschluss, die AG in eine „Gesellschaft zur Förderung der Rheingauer Heimatforschung e.V." umzuwandeln mit den bisherigen beiden Vorsitzenden, dem Schatzmeister Dr. Karl Larsen und Hugo Malethon als Schriftführer16. Hugo Malethon hat in den folgenden 35 Jahren dieses Amt verwaltet und ist in all diesen Jahren ein Garant der Kontinuität gewesen. Auch ein freiwilliger Mindestbeitrag von 6.- DM im Jahr ist beschlossen worden. Den Kern des Jahresprogramms bildeten - auch in den Folgejahren - sechs Vorträge, ferner Besichtigungen und Wanderungen. 1957/58 begann die Erfassung der Bau- und Kunstdenkmäler des Rheingaukreises durch Dr. Max Herchenröder vom Landesdenkmalamt, wobei die örtlichen Heimatforscher bei der Begehung aller Gemeinden und deren Gemarkung mitwirkten. Das Buch, heute noch ein unentbehrliches Standardwerk, ist 1965 erschienen. Gleichfalls 1965 ist von einem geplanten mehrbändigen heimatkundlichen Rheingaubuch, in dem die Erträge der genannten Arbeitsgruppen veröffentlicht werden sollten, der erste Band „Vom Werden der Landschaft" erschienen17.
Wegen einer schweren Erkrankung hat G. L. Duchscherer im selben Jahr alle Ämter niedergelegt. Da sich auch die große Anzahl der Sachgebiete nicht bewährt hatte und die darein gesetzten positiven Erwartungen nicht eingetreten waren, wurde die Position des Geschäftsführers nicht wieder besetzt. Besonders auf dem Gebiet der Bodendenkmalpflege hat Duchscherer eine verdienstvolle Tätigkeit entwickelt: Als beispielsweise 1954 in Geisenheim beim Bau von Mehrfamilienhäusern der Baugenossenschaft der Fränkische Friedhof im Bachelin'schen Garten hinter dem Rathaus angeschnitten wurde und 38 Gräber mit Beigaben zutage kamen, hat Duchscherer dankenswerterweise einen Lageplan gezeichnet und alle Funde in die Brömserburg gebracht. Dies war die Voraussetzung dafür, dass 1996 der Münchener Archäologe Prof. Christian Pescheck den Befund in der Reihe der „Beiträge zur Kultur und Geschichte der Stadt Geisenheim" publizieren konnte18.
1971 ist der Vorsitzende Rudolf Asbach unerwartet gestorben. Er hat 1953 die Arbeitsgemeinschaft und 1956 die Gesellschaft maßgeblich mit gegründet und dann fast 20 Jahre nicht nur geführt, sondern auch materiell mit Mitteln der Firma Asbach getragen. Die Mitgliederversammlung im Oktober 1972 war von großer Trauer geprägt, die in dem Bericht des Schriftführers Hugo Malethon mit einen Hauch von Resignation ihren Ausdruck gefunden hat. Aber man machte sich Mut: „Wir glauben aber" - heißt es - „im Sinne der bisher geleisteten Arbeit fortfahren zu müssen, in dem Bestreben, unsere Landschaft weiter zu erforschen und hauptsächlich der jüngeren Generation nahezubringen.19 In dieser kritischen Situation hat Reinhard Asbach den Vorsitz übernommen. Stellvertreter wurde Hans Rossbach, Dritter Vorsitzender Arthur Otto Grünewald, Schatzmeister Heinrich Schwarz und Schriftführer blieb Hugo Malethon. Diese Konstellation hielt im wesentlichen die folgenden 16 Jahre, bis 1988 Dr. Josef Staab zum Zweiten und Dr. Heinrich Wienhaus zum Dritten Vorsitzenden gewählt wurden, während Ilse Mehl das Gründungsmitglied Heinrich Schwarz als Schatzmeisterin ablöste.
1976 konnte mit finanzieller Unterstützung der Gesellschaft die „Flora vom Rheingau" von Horst Großmann durch die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft herausgegeben werden. Anlässlich des 25jährigen Bestehens der Gesellschaft im Jahre 1981 wurde das Buch „Heimatforschung - Heimatliebe" konzipiert, das 1983 erschienen ist20. Im selben Jahr brachte Karl Rolf Seufert die Kulturgeschichte des Rheingaus „...ist ein feins Ländlein" heraus mit einem ortsgeschichtlichen Teil, der überwiegend von Rhein-gauer Heimatforschern verfasst wurde21.
Das Jahr 1992 wurde zum Schicksalsjahr, in dem die Existenz der Gesellschaft auf dem Spiel stand. Die Veräußerung der Firma Asbach im Jahr zuvor hatte zur Folge, dass das „Haus zum Bienengarten" für unsere Vorträge nicht mehr zur Verfügung stand, dass Druck und Versand der Einladungen und der „Rheingauischen Heimatblätter" in der hauseigenen Firmendruckerei nicht mehr möglich waren und dass der Vorsitzende Reinhard Asbach nach 20 Jahren sein Amt zur Verfügung stellte, der Gesellschaft aber als Mitglied des Beirates, Ehrenmitglied und regelmäßiger Spender einer größeren Summe eng verbunden geblieben ist.
Eine völlige Neuorientierung war nötig. In dieser Stunde der Ratlosigkeit ergriffen Prof. Dr. Paul Claus und Dr. hc. Josef Staab die Initiative. Dr. Staab übernahm den Vorsitz, Dr. Manfred Laufs wurde Zweiter, Dr. Heinrich Wienhaus blieb Dritter Vorsitzender. Prof. Claus erarbeitete eine Satzungsänderung und wurde Geschäftsführer, Werner Welker Schatzmeister und Karla Wiesinger Schriftführerin22.
Wichtigste Neuerung war die Gründung des RHEINGAU FORUM als neuer Vierteljahresschrift. Dazu wurde eine Herausgebergemeinschaft gebildet, bestehend aus dem „Rheingauer Weinkonvent e.V.", dem „Freundeskreis Kloster Eberbach e.V." und der „Gesellschaft zur Förderung der Rheingauer Heimatforschung e.V.". Seit der Neuorganisation im Jahre 1992 bewegt sich die Mitgliederzahl zwischen 160 und 170 Personen (aktuell sind es 165). Hinzu kommen ca. 15 Tauschpartner für den Schriftentausch. Nicht ganz einfach gestaltete sich die Suche nach einem neuen Domizil für unsere Vortragsveranstaltungen. Ein paar Monate mussten wir unser Gewerbe sozusagen „im Umherziehen" betreiben: im Hotel Schwan in Oestrich, im Kulturtreff „Die Scheune" in Geisenheim, dann wieder im Bienengarten, bis uns 1998 von der Stadt Rüdesheim der Rathaussaal angeboten wurde, wo seither zu unser aller Zufriedenheit die Vorträge stattfinden. Dafür sei dem Magistrat und insbesondere Bürgermeister Udo Grün ganz herzlich gedankt.
1999 wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt, da Dr. Staab aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgeben mußte. Nachfolger wurde Dr. Laufs, den Zweiten Vorsitz übernahm Wolfgang Munco23. Die letzte größere Veränderung im Vorstand hat 2004 stattgefunden. Da Wolfgang Muno wegen vielfältiger Verpflichtungen in Lorch nicht mehr zur Verfügung stand und Prof. Claus sein Amt in jüngere Hände geben wollte, wurden Helga Simon zur Zweiten Vorsitzenden und Dagmar Söder zur Geschäftsführerin gewählt24.
3. Von Nutz und Frommen der Heimatforschung für das Leben
Im dritten Teil beschäftige ich mich mit der Frage: Was tut die „Gesellschaft zur Förderung der Rheingauer Heimatforschung" gegenwärtig und wie ist ihre Außenwirkung?
An erster Stelle sind die sechs Vortragsveranstaltungen zu nennen, die im Winterhalbjahr durchgeführt werden. Sie gehörten von Anfang an zum festen Programm und finden in der Presse ein lebhaftes Echo. Nicht selten wird der Inhalt mehrspaltig, vielfach mit Bild, referiert. Wichtig erscheint uns die positive Grundstimmung, die unseren Anliegen vonseiten der Presse entgegengebracht wird. Gerne werden im übrigen auch von Heimatforschern eingereichte Beiträge und Leserbriefe angenommen, wie u.a. die zahlreichen Artikel unserer Zweiten Vorsitzenden Helga Simon belegen.
Das zweite Standbein ist die von der Herausgebergemeinschaft getragene Vierteljahresschrift RHEINGAU FORUM. Diese Zeitschrift ist gleichsam die Schatzkammer, in der die Erträge der heimat- und weingeschichtlichen Forschung dauerhaft festgehalten werden. Redaktionell wird sie betreut von Prof. Claus und Dr. Staab, der seine Aufgabe im vorigen Jahr aus gesundheitlichen Gründen an Gerhard Becker übergeben hat. Wir nehmen diese Entscheidung zum Anlaß, Dr. Staab für sein jahrelanges Wirken an führender Stelle unserer Gesellschaft und für seine Verdienste um die Erforschung von Weinkultur und Geschichte des Rheingaus von ganzem Herzen zu danken.
Eine sehr verdienstvolle Tätigkeit hat der 1977 gegründete naturkundliche Arbeitskreis entwickelt, den Prof. Wienhaus bis 2004 geleitet hat. Die naturkundlichen Vorträge, Exkursionen und botanischen Wanderungen sind eine wertvolle Ergänzung unseres meist historisch-kulturell ausgerichteten Programms gewesen. Durch zahlreiche Eingaben hat der Arbeitskreis außerdem Öffentlichkeit und Behörden auf letzte Refugien der einmaligen Rhein-gauer Flora aufmerksam gemacht, nicht selten mit dem schönen Erfolg, daß diese Flächen heute unter Naturschutz stehen. Ein herausragendes Mitglied des Arbeitskreises ist Gustav Geiger, der im Frühjahr die Naturfreunde immer wieder in die erblühende Natur geführt hat. Vor drei Tagen (25.04. 2006) konnte er seinen 100. Geburtstag feiern.
Die Ziele unserer Exkursionen im Frühjahr und Herbst gehen vielfach auf Vorschläge von Mitgliedern zurück, so z.B. eine der schönsten und lehrreichsten im Mai 2005 zu den Lahnmarmor-Brüchen nach Villmar in die Heimat unseres Schatzmeisters Werner Welker.
Eine sehr erfreuliche Erfolgsgeschichte hat unsere Lesewerkstatt „Alte Schriften" aufzuweisen, die in diesem Jahr zum neunten Mal durchgeführt wird. Geburtshelfer war 1993 Dr. Hartmut Heinemann vom Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Gegenwärtig sind wir regelmäßig zu Gast im Archivturm von Eltville.
Abb.8 : Erster Lesekurs 1993 mit Abb.9: Prof. Claus beim Lesekurs
Oberarchivrat Dr. Hartmut mit Schülerinnen und
Heinemann Schülern, die sich zu dem
Kurs angemeldet hatten
Für dieses Jahr ist die Herausgabe der Rheingaukarten geplant, die der Kurmainzer Geometer Andreas Trauttner aus Rüdesheim Mitte des 18. Jahrhunderts gezeichnet hat. Die Bearbeitung erfolgt durch Dr. Hartmut Heinemann.
Abschließend noch einige Bemerkungen zur Außenwirkung oder angewandten Heimatforschung: In der Gründungsphase der Gesellschaft war man erfüllt von dem Wunsch, jungen Menschen die Augen für den Wert ihrer heimatlichen Umgebung zu öffnen. Schon auf der dritten Tagung im Mai 1954 auf Schloß Vollrads befasste sich Josef Berz aus Geisenheim mit dem Thema „Jugend und Heimat25. Es gab eine eigene Arbeitsgruppe „Heimatkunde im schulischen Sinne", die von Bruno Buhl geleitet wurde, der sich 1958 auch in einer längeren Abhandlung mit der „Bedeutung der Heimatkunde" auseinandergesetzt hat26. Und noch 1964 widmeten die Rheingauischen Heimatblätter zwei Ausgaben dem Thema „Ortsgeschichte und Heimatkunde"27. Indessen: Die junge Generation dauerhaft und in der Breite für die Heimatforschung im engeren Sinn zu interessieren, ist eine Illusion. Nicht Unfähigkeit der Heimatforscher auf der einen Seite oder Unwilligkeit auf der anderen sind die Ursachen dafür, sondern die liegen in der Natur der Sache. Dem jungen Menschen mangelt es noch an der ruhigen Haltung des betrachtenden Beobachtens, die sich im allgemeinen erst nach einer gewissen Lebensstrecke, Reife und Verwurzelung einstellt, was aber nicht bedeutet, dass man in den jungen Menschen nicht ein Heimatbewusstsein wecken könnte und sollte. Erfahrungsgemäß erreicht der Lehrer bei der Jugend am meisten durch heimatkundlich orientierte Angebote und Projekte, wie beispielsweise die „Einführung in das Lesen alter Schriften". 2001 haben Schülerinnen der Oberstufe als Ergebnis einer Projektwoche am „Tag des offenen Denkmals" Besuchern die historischen Gebäude ihrer Schule vorgestellt.
Von „angewandter Heimatforschung" können wir ferner sprechen, wenn Heimatforscher sich in ihren Gemeinden als Stadtführer betätigen oder sich am „Tag des offenen Denkmals" mit ihrem Wissen zur Verfügung stellen, wenn sie ihre Gemeinden in historischen Fragen, wie beispielsweise der Benennung von Straßen und Plätzen, beraten, wenn sie die Anbringung von Hinweistafeln an historischen Gebäuden anregen, bei der Textgestaltung mitwirken oder sogar solche Schilder stiften und wenn sie sich in die öffentliche Diskussion einmischen.
Seit 2004 gibt es auch eine Internetseite (www.rheingauer-heimatforschung.de). die Rudolf Edinger, Johannisberg, und Franz Stoll, Rüdesheim, betreuen. Darin sind sämtliche Beiträge des RHEINGAU FORUM, der Rheingauischen Heimatblätter und der Rheingauer Heimatbriefe verzeichnet.
Gemäß dem Leitsatz „Heimatforschung-Heimatliebe" fühlte man seit den Tagen der Gründung die Verpflichtung, die überkommenen Kultur- und Naturgüter zu retten, zu bewahren und zu pflegen. So formulierte G. L. Duchscherer 1954, es dürfe nicht ausschließlich Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft sein, „das Lob des Rheingaus zu singen", es sollte auch das Bestreben sein, „die bleibenden Werte der Heimat zu pflegen"28.
Deshalb setzte man sich unter der Federführung von Fritz Geromont ein für die Erhaltung des Ostein'schen Marstalls und des Weingartens um Schloss Schönborn in Geisenheim29. Man erhob „schärfsten Protest", als durch Verfügung des Regierungspräsidenten einer Frankfurter Vogelhandlung erlaubt wurde, geschützte einheimische Waldvögel im Gebiet des Rheingaukreises zu fangen und zu verkaufen30. 1999 hat sich die Gesellschaft in einer öffentlichen Informationsveranstaltung für die Aufnahme des ganzen Rheingaus in das Weltkulturerbe eingesetzt31, und 2004, auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung um den Bau der unterirdischen Kellerei am Steinberg, hat der Vorstand nach langer, intensiver Beratung einen Offenen Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben, in dem er sich im Blick auf die Erhaltung der historischen Kulturlandschaft gegen das Projekt ausspricht32.
Letztlich geht es bei allem, was wir forschend, gestaltend und pflegend unternehmen, um den respektvollen Umgang mit dem Natur- und Kulturerbe, insbesondere der historischen Kulturlandschaft33, die uns aus einer 1500 Jahre währenden Geschichte eine Zeitlang anvertraut ist.
In den 80er Jahren hat es eine gut gemeinte Plakataktion gegeben, die der vermeintlichen Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken sollte. Die Schlagzeile lautete: „Fast überall auf der Welt bist du ein Fremder!" Eben nur „fast überall"! Einen Ort muss es geben, wo der Mensch zu Hause ist, wo er Wurzeln schlagen kann:
Das ist die Heimat.
Anmerkungen
1 Christoph Türcke: Heimat - Ein Rehabilitierung. Springe: zu Klampen Verlag 2006.
2 Karl Bosl: Der Mensch und die Geschichte seiner Heimat. In: Deutscher Heimatbund-Jahrbuch 1959.Neußa.Rh.. 1959.S. 11-21. Darin weitere Beiträge zum Thema ..Heimat"; Rene König: Der Begriff der Heimat in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften. S. 22-26: Herbert Röhrig: Der Heimatgedanke in unserer Zeit. S. 27-37.
3 Wolf-Heino Struck: 1200 Jahre Geisenheim. In: Rheingauische Heimatblätter 1/1972. S. l.
4 Kluge/Mitzka: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: W. de Gruyter Verlag. 20. Aufl. 1967. - Stichwörter: Heim. Heimat. Heirat: Manfred Laufs: Merowingerzeitliche Reihengräberfelder im Flurnamenbild rheinhessischer Siedlungen. In: Geschichtliche Landeskunde 9.1973. S. 47 ff.
5 Wilhelm und Ludwig Lindenschmit: Das germanische Todtenla-ger bei Selzen. Mainz: v. Zabern Verlag 1848. Nachdruck 1969.
6 Laufs: Reihengräberfelder. S. 62.
7 Ein leidenschaftlicher Heimatforscher (Wiesbadener Kurier vom 18.03.2006).
8 Ludwig Petry: In Grenzen unbegrenzt - Möglichkeiten und Wege der geschichtlichen Landeskunde. Jahresgabe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz. Mainz 1961. S. 3-17; wieder abgedruckt in: Probleme und Methoden der Landesgeschichte, hrsg. von Pankratz Fried, Darmstadt 1978, S. 280-304.
9 Dietrich Hafemann: Geographie und Heimatforschung. In: Mitteilungsblatt zur rheinhessischen Landeskunde 2, H.2,1953, S. 17-23.
10 Rudolf Rosensprung: Mittelheim im Dreißigjährigen Krieg. Eine Untersuchung anhand zeitgenössischer Unterlagen aus dem Ortsarchiv. In: Rhg. Heimatbll. 3/1963. S. 9-16.
11 Vortrag von Peter Sandner: Der Eichberg im Nationalsozialismus. Berichte „Die Berliner Mordkarre ist da" (WK 04.02.2006) und „Schlagt sie doch einfach tot" (RHEINGAU ECHO 23.02.2006). Dazu der Leserbrief von Karla Wiesinger „SS-Mann mit zwei Seiten" (WK 01.03.2006) - Zum Thema NS-Zeit neuerdings auch: Walter Hell: Vom „Braunhemd" zum „Persilschein". Nationalsozialismus und Entnazifizierung im Rheingau. Erfurt: Sutton Verlag, 2005.
12 Dazu der Hinweis auf zwei neue Bücher in kritischer Distanz. Anregend: Heinz Nawratil: Der Kult mit der Schuld. Geschichte im Unterbewusstsein. München: Universitas Verlag. 2. Aufl. 2004: Erfrischend: Matthias Matussek: Wir Deutschen -Warum uns die anderen gern haben können. Frankfurt: S. Fischer, 2006.
13 Zur Orientierung über die weit über 100 Veröffentlichungen von Josef Staab einige Hinweise auf die wichtigsten Schriften:
Eine Zusammenstellung seiner Aufsätze bis 1988 in: Der Mainzer Rheingau. Beiträge zur Weinkultur im Rheingau (hrsg. vom Rheingauer Weinkonvent Kloster Eberbach) 1/1988, S. 33-36.
Bis 2003: Staab/Kriesel/Fenzl: Kiedrich im Rheingau. Das gotische Weindorf - Geschichte Kunst Kultur von A bis Z. Kiedrich: Förderkreis Kiedricher Geschieht»- und Kulturzeugen e.V. 2003 -Literaturverzeichnis Nr. 36-81.
Besonders hingewiesen sei auf:
Josef Staab: Der Weinbau im Rheingau am Ende des 18. Jahrhunderts. Zu Georg Forsters Kritik von 1790. In: Georc Forster Studien V. Kassel 2000.
Jürgen Kaiser und Josef Staab: Kloster Eberbach. München: Verlag Schnell und Steiner 2000.
Staab/Seeliger/Schleicher: Schloss Johannisberg. Neun Jahrhunderte Weinkultur am Rhein. Mainz: Woschek Verlag o. J. (2001 ].
14 Mitteilungen für die Rheingauer Heimatforschung 1/1953. (im Archiv der Gesellschaft)
15 Clara Gräfin Matuschka Greiffenclau: Das Vollradser Archiv. In: RHEINGAU FORUM 1/2006. S. 26-32 (Der Bestand wird z. Zt. im HStA Wiesbaden inventarisiert).
16 Mitteilungen 2/1956.
17 Vom Werden der Landschaft, hrsg. von der Gesellschaft zur
Förderung der Rheingauer Heimatforschung e.V. Rüdesheim 1965 (Das Rheingaubuch. Bd. I). Weitere Bände sind nicht erschienen.
18 Christian Pescheck: Die Gründung von Geisenheim im Spiegel der Archäologie. Mit einem Beitrag zur ursprünglichen Gestalt der Siedlung von Manfred Laufs. Eltville: Walter's Druckerei 1996 (Beiträge zur Kultur und Geschichte der Stadt Geisenheim. Bd. 4,1996).
19 Rheingauische Heimatblätter 3/1972 (Beilage über die Mitgliederversammlung 1972).
20 Heimatforschung Heimatliebe - Der Rheingau in Geschichte Kunst und Kultur, hrsg. von der Gesellschaft zur Förderung ... Mainz: Verlag Ph. von Zabern, 1983.
21 Karl-Rolf Seufert: ... ist ein feins Ländlein. Eine Kulturgeschichte des Rheingaus von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eltville: Walter's Druckerei. !983.4.Aufl. 1991.
22 RHEINGAU ECHO 17.09.1992.
23 WK 18.03.1999: RE 25.03.1999.
24 WK 23.03.2004; RE 25.03.2004.
25 Mitteilungen 4/1954.
26 Mitteilungen 4/1958. Schon 1954 hatte sich Bruno Buhl mit der Frage auseinandergesetzt. „Welche Aufgabe hat die Heimatkunde in der Schule" (Mitteilungen 5/1954).
27 Rheingauische Heimatbll. 2/1964 und 3/1964.
28 Mitteilungen 5/1954.
29 Mittteilungen 5/1954. Fritz Geromont in seinem Referat „Über die Pflege der Bau- und Kunstdenkmäler" auf der fünften Tagung der Arbeitsgemeinschaft im Kloster Eberbach: „Wir aber als Heimatforscher und Hüter der Erhaltung alter Bestände müssen darauf drängen, das alte Stadtbild so weit als möglich zu erhalten!"
30 Mitteilungen 6/1954 und 1/1955.
31 Karla Wiesinger: Weltkulturerbe Mittelrheintal und der Rheingau. In: RHEINGAU FORUM 4/1999, S. 24 f.
32 „Zerstörung der .historischen Kostbarkeit' - Rheingauer Heimatforscher wenden sich wegen des Kellerei-Neubaus am Steinberg an Ministerpräsident Koch" (WK 26.02.2004) - „Offener Brief der Heimatforscher - Paradigmenwechsel bei den Staatsweingütem befürchtet" (RHEINGAU ECHO 26.02.2004).
33 Dazu grundlegend und zur aktuellen Diskussion um die Erhaltung der Rheingauer Kulturlandschaft:
Thomas Gunzelmann: Kulturlandschaft als Heimat - Landschafts- und Denkmalpflege im Zeitalter der Globalisierung. Vortrag, 2002 (www.thomas-gunzelmann.de/download)
Paul Claus: Historische Grenzsteine (Beiträge zur Kultur und Geschichte der Stadt Geisenheim, Bd. 3/1993);
ders.: Beiträge zur Erhaltung der Kulturlandschaft des Rheingaus. In: RHEINGAU FORUM 1/1992. S. 38 ff:
ders.: Zur Pflege der Rheingauer Kulturlandschaft. In: RHEINGAU FORUM l/l993.S. 35 ff;
Paul Claus und Hermann Frick: Restaurierung von Wegkreuzen und Bildstöcken. In: RHEINGAU FORUM 3/1994. S. 29 ff;
Paul Claus und Josef Staab: Schriftenreihe „Beiträge zur Weinkultur". 1992 ff:
Hans Josef Eisenbarth: Die Entwicklung des Weinbaus in Geisenheim 1956-2002. Darin Beispiele „Alte Kulturlandschaft neu belebt". S. 55 f. (Beiträge zur Kultur und Geschichte der Stadt Geisenheim. Bd. 9.2005).
Gerd Weiß: Erhaltung und Entwicklung einer Kulturlandschaft: Der Rheingau. Referat im Rahmen des Symposiums „Der Rheingau ..." am 16.06.2000 in Hochheim am Main, (www.denkmalpflege-hessen.de/LFDH4 Rheingau/Vonrägel
Der Regionalpark im Rheingau (www.regionalpark-rheingau.de)
Baufibel: Lorchn/Rhein - Rüdesheim am Rhein. 2005
http://www.baukultur-mittelrheintal.de/
Dagmar Söder: Kulturlandschaft Kloster Eberbach. In: RHEINGAU FORUM 2/2006, S. 4-20.
Zur aktuellen Situation und Bewußtseinslage: „Im Rheingau wursteln alle so weiter" (WK 09.06.2006).