Der romanische Kirchturm in Frei-Laubersheim
Der Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert am Ortseingang "Kirchenpforte" ist das älteste Gebäude von Frei-Laubersheim. Der Turm ist in 4 Geschosse gegliedert. Das unterste besteht aus einem Tonnengewölbe, in dem sich der Chor der ehemaligen Kirche befand. Um das Bauwerk herum lag früher der Kirchhof. Die unteren Geschossse sind - mit Ausnahme der Ostseite des Turmes - mit Schießscharten ausgestattet. Das Fehlen der Schießscharte an der Ostseite des Turmes könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Vorgängerkirche direkt dort angebaut und daher eine Schießscharte unnötig war. Vor allem die Schießscharten zeigen, dass das Bauwerk in früheren Zeiten nicht nur zu gottesdienstlichen Zwecken genutzt wurde, sondern als Wehrturm auch dem Schutz des Ortes und seiner Bewohner diente. Im 3. Geschoss befinden sich Doppelbögen mit Kelchkapitellen, wie sie für die romanische Baukunst üblich waren.
Im Turm hängen die Glocken der Kirche. Zur Geschichte der Glocken siehe unter "Beiträge zur Ortsgeschichte": Die Glocken im romanischen Kirchturm von Frei-Laubersheim.
Der schlechte Erhaltungszustand des Turmes bedurfte dringend einer gründlichen Sanierung . Die Arbeiten dazu begannen im Jahr 2014 mit der Erneuerung des Daches. Am 25. Februar 2018 wurde in einem Festgottesdienst in der Frei-Laubersheimer Kirche der Abschluss der Arbeiten im Beisein der an der Renovierung Beteiligten gefeiert. Die Kosten der Sanierung von ca. 70.000 € teilten sich das Bischöfliche Ordinariat in Mainz und die kath. Kirchengemeinde, die durch eine Vielzahl von Aktionen zur Spendengenerierung ihren notwendigen Beitrag erreichte.
Nachweise
Verfasser: Dipl.-Hdl. Wolfgang Zeiler
Verwendete Literatur:
- Blaufuß, Alfred: 1200 Jahre Weindorf Frei-Laubersheim. Bad Kreuznach 1967.
- Gemeinde Frei-Laubersheim (Hrsg.): Festschrift Weinfest der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach 10. bis 13. Juni 1983 in Frei-Laubersheim. Frei-Laubersheim 1983.
- Mathes, Hans: Die Flurnamen von Frei-Laubersheim. Mark und Geschichte des Dorfes. Gießen 1984.
Erstellt: 2010
Aktualisiert am: 15.05.2018