Altenkirchen im Westerwald

Schloss Altenkirchen

Altenkirchen. Grundriss des ehemaligen Schlosses[Bild: Gemeinfrei]

Die Burg Altenkirchen wurde 1317 erstmals urkundlich erwähnt. Die Entstehungszeit liegt so im Zeitraum, in der Altenkirchen auch die Stadtrechte und Befestigungsrechte bekommen hatte. Im Staatsarchiv Koblenz ist jedoch auch eine Nachricht erhalten, die überliefert, dass die Burg um 1157 entstanden sei[Anm. 1]. Durch eine Erbteilung der Grafen von Sayn wurde Altenkirchen im Jahr 1652 zur Teilgrafschaft Sayn-Altenkirchen. 1661 ging die Grafschaft Sayn-Altenkirchen durch die Heirat Johanettas von Sayn-Wittgenstein an das Haus ihres Mannes Herzog Georg I. von Sachen-Marksuhl, dem der Ernestiner. Ab 1687 diente das Schloss überwiegend als Verwaltungssitz [Anm. 2].

Bauentwicklung

Ansicht auf Altenkirchen[Bild: Gemeinfrei]

Für die Schlossanlage des 18. Jahrhunderts gibt es keine genau datierten Pläne. Im „Corps de logis“, frz. für „Wohnkörper“, wurde jedoch ein Stein mit der Jahreszahl 1586 gefunden, der möglicherweise das Entstehungsdatum dieses Bauteils angibt. Parallel zur Straße auf der Südseite befand sich der „Husarenflügel“, durch den eine Durchfahrt zum Schlosshof führte. Im „Husarenflügel“ befanden sich im unteren Teil die Stallungen und darüber die Kammern. Westlich neben der Durchfahrt befand sich die Wachtstube. Um 1820 wurde dieser Flügel aufgrund seiner Baufälligkeit abgerissen. Der „Münzflügel“ schloss sich im rechten Winkel an das östliche Ende des „Husarenflügels“. Beide Gebäude waren über einen Treppenturm verbunden. Aus einem Bericht von 1853 geht hervor, dass es sich um ein dreigeschossiges Gebäude, dessen obere Stockwerke aus Fachwerk gebaut waren, gehandelt hatte. Das Gebäude soll ebenfalls mit einem massiven Turm ausgestattet gewesen sein[Anm. 3]. Der „Münzflügel“ trug seinen Namen aufgrund seiner Funktion als Münzstätte. Im Untergeschoss wurden außerdem zwei Räume als Brau- und Backhaus verwendet. An den „Münzflügel“ grenzte im rechten Winkel ein weiterer Flügel: Der „Corps des logis“. Das zweigeschossige Gebäude bestand aus Ton- und Grauwackenschiefer und besaß zwei Giebel. Das Gebäude integrierte um 1769 einen Raum der zum einen als „alte Kapelle“ und zum anderen als „Silber Kammer“ bezeichnet wurde[Anm. 4]. Um 1769 wurde der größte Teil des Erdgeschosses von dem Hauptmann Cramer bewohnt. Im 19. Jahrhundert wurden die meisten Schlossgebäude abgerissen. Das erst 1745 gebaute Wohnhaus des Kammerdirektors blieb jedoch erhalten. 1814 wurde das Haus zunächst zum Sitz der Amtsverwaltung, kurze Zeit später zum Amtsgerichtsgebäude.

0.2.Eine Rekonstruktion des Schlosses von Altenkirchen


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Verfasserin: Jasmin Gröninger

Erstellt am: 05.03.2015

Literatur: Bitterauf-Remy: Ehemaliges Schloss Altenkirchen. In: Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen. [Hrsg.]Clemen, Paul: Düsseldorf, 1935, S.27-33.

EBIDAT, Burgendatenbank des europäischen Burgeninstitutes Burgen an Rhein und Donau, Dr. Jens Friedhoff: Montabaur, URL:http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=33, Aufruf am 25.02.2015, 10:35 Uhr.

Anmerkungen:

  1. Bitterauf-Remy: Ehemaliges Schloss Altenkirchen. In: Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen. [Hrsg.]Clemen, Paul: Düsseldorf, 1935, S.31. Zurück
  2. EBIDAT, Burgendatenbank des europäischen Burgeninstitutes Burgen an Rhein und Donau, Dr. Jens Friedhoff: Montabaur, URL:http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=33, Aufruf am 25.02.2015, 10:35 Uhr. Zurück
  3. Bitterauf-Remy: Ehemaliges Schloss Altenkirchen, S.31 Zurück
  4. Ebd. S.132. Zurück