Kleine Hachenburger Moritat - von Matthias Budde
Altes Fachwerk, schmale Gäßchen,
ein Kneipenwirt vergeudet noch sein Licht.
Erz geborgen aus den Bergen von den Zwergen,
kein Mühlrad klappert, keine Esse zischt.
Märkte schweigen, Brunnen plätschern.
ein Bürger wankt vom späten Trunke heim.
Gassenkatzen strecken träumend Tatzen.
Beim Tischler riechts nach Holz und Leim
In der Judengasse, bei dem Goldschmied
dringt aus der Werkstatt noch ein fahler Schein.
Amboßstöße, feine Schläge schnell und silberhell;
Ein Reif, sehr schmal und morgen bist du mein.
Am nächsten Morgen geht die Kunde;
ein Sterbeglöckchen schwingt sich ein.
Müllers Liese, bei dem Weiher steht ein Reiher;
Sie ertrank, man sagt, sie war zu zwein.
(Matthias J. Budde 2010)
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.