Stadtkernsanierung Hachenburg
Der allmähliche Rückzug von Landwirtschaft und Kleingewerbe aus dem Stadtkern, der sich in den schwierigen Jahren nach dem 2. Weltkrieg verstärkte. hinterließ eine Reihe unschöner Baulücken und Zonen ungeklärter städtgestalterischer Situationen. Scheunen standen leer oder wurden zeit- und kostensparend in Garagen umgebaut. Gedankenloses Neu- und Umbauten (unpassende Bauelemente und Baustoffe) störten das einst harmonische Stadtbild.
Erste Planungen zu einer Stadtkernsanierung wurden bereits 1967 angestrengt ohne dass eine Initiative in Gang kam. In den Jahren 1971/1972 wurden Pläne zur Festlegung eines Sanierungsgebietes vorgelegt, Vorbedingung dafür, dass die Stadt Gelder nach dem Städtebauförderungsgesetz (StBauFG) beantragen konnte. Die Verhandlungen der Kommune mit der Bezirksregierung in Koblenz zogen sich über Jahre hin. Erst 1988 ging es deshalb mit der Stadtkernsanierung richtig los.
Die städtebauliche Sanierungsmaßnahme „Stadtkern Hachenburg“ verfolgt als Gesamtmaßnahme das Ziel, die Bedeutung der Stadt Hachenburg als Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- und Tourismusstandort sowie grundsätzlich als Mittelzentrum zu stärken und weiter zu entwickeln.
Die wesentlichen Sanierungsziele sind: Bewahrung des geschlossenen mittelalterlichen Stadtbildes und der Stadtsilhouette, Steigerung der Attraktivität und Ausstrahlungskraft des Stadtkerns, Erhaltung und Wiederherstellung der historisch wertvollen und städtebaulich wichtigen Gebäude durch Modernisierung und Instandsetzung, gestalterische Verbesserung der Fassaden an Geschäfts- und Wohngebäuden zur Aufwertung des Stadtbildes, Verbesserung der Verkehrssituation im Innenstadtbereich / Sanierungsgebiet (Ausbau Johann-August-Ring), altstadtgerechter Ausbau des Straßennetzes, Schaffung von Parkraum durch Einrichtung von Parkhäusern sowie Ergänzung des Angebots an privaten Stellplätzen, Auslagerung störender Gewerbebetriebe, Schaffung von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen, gestalterische Verbesserung der öffentlichen Straßen und Plätze, durchgreifende erhaltende Sanierung von ca. 50 privatenObjekten.
Am 25. Oktober 1988 wurde das ca. 8 ha große Sanierungsgebiet "Stadtkern Hachenburg" förmlich festgelegt. Die Maßnahme wurde im Jahr 1988 in das Städtebauförderungsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen. Das Sanierungsgebiet wurde mit Beschluss vom 20.01.2003 und mit Veröffentlichung vom 07.02.2003 um die Grundstücke "Burggartenparkplatz" und "städtisches Parkhaus am Alexanderring! in Abstimmung mit der ADD erweitert. Zur Sicherstellung einer geordneten Entwicklung im Bereich Seilerstraße/Bachweg (unmittelbar angrenzend an das neu erstellte Parkhaus JAR) nach Wegfall der Versorgungsfunktion (ehemaliger Petz-Markt) wurde eine kleinräumige Erweiterung des bestehenden Sanierungsgebietes untersucht. Eine Erweiterung des Sanierungsgebietes in diesem Bereich war jedoch nicht erforderlich.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.