Ort und Vogtei Windeshain
In Richtung Boden lag in der Flur Brenken das heute verschwundene Dorf Windeshain (Winanshain). Mit den Vogteien über den Besitz von St. Kastor in Koblenz zu Ems und Weidenhahn trug Graf Johan von Nassau Hadamar im Jahr 1352 auch die Vogteien zu Giershausen und Windeshain vom Erzstift Köln zu Lehen[Anm. 1] Die Vogtei Windeshain hat, nachdem Windeshain von seinen Bewohnern aufgegeben worden war, mehrfach den Namen gewechselt und ist oft mit der Vogtei Weidenhahn verwechselt worden. Graf Ruprecht von Nassau trug sie 1389 als Vogtei Wirges von Köln zu Lehen. Von Nassau-Dillenburg waren Dietrich von Grenzau (1398-1414) und nach ihm 1449 seine Schwiegersöhne Friedrich Hilchen von Lorch und Wilhelm von Staffel mit der Vogtei belehnt.[Anm. 2] Seit 1485 besaßen die Hilchen von Lorch dieses Lehen allein und zogen es zu ihrem Burgsitz in Dernbach, nachdem die Vogtei 1547 auch Vogtei Dernbach genannt wurde.[Anm. 3] Sie stützten die adlige Freiheit ihres Hauses Dernbach, die 1504 von Kurtrier anerkannt wurde, auch auf diese Vogtei. Nach dem Weistum der Schöffen und des Gerichts der Vogtei Windeshain von 1467 standen dem Vogtherrn zwei Beden von den Vogtleuten zu, die in der Vogtei wohnten. Grenze der Vogtei war die Straße von Potenhain (Wüstung in den Gemeinden Girod und Steinefrenz) über Heiligenroth, Montabaur nach Ehrenbreitstein und der Rhein. Im Osten und Norden eine Linie von Mittelahr über Oberötzingen, Helferskirchen, Goddert, die Aldeck zum Rheinfahr bei Irlich. Den Rest dieser in drückender Leibeigenschaft abgesunkenen Vogtleute zog Trier 1746 mit Burg Dernbach als heimgefallenes Lehen von den von Erffa, den Erben der Hilchen von Lorch, ein.[Anm. 4]
Anmerkungen:
- Gensicke, Landesgeschichte S. 159 und 286. Zurück
- Am 18.10.1475 belehnte Johann Graf zu Nassau und Diez dem Wilhelm von Staffel, gemeinsam mit den Grafen von Katzelnbogen, u.a. mit der Hälfte des Vogtgerichts Windeshain mit Vogtei und Leuten (HHStA Wiesbaden Best. 170 Nr. U 1716). Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 170 I Nr. U 1947) Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 160. Zurück