Maxsain im Westerwald

Von der Eisenhütte zur Hammermühle

Hammermühle[Bild: El tommo CC0]

Hammermühle 1

Wann zur Nutzung der Eisenvorkommen im Bann Maxsain, vielleicht am Ortsausgang nach Quirnbach zu, eine Eisenhütte errichtet wurde, ist nicht bekannt. Burggraf Georg Friedrich von Kirchberg (1704-1749) erteilte 1720 Erich Nauberg eine Konzession für eine Eisenhütte und einen Eisenhammer im Ort. Die Hütte war allerdings bereits stark verfallen.[Anm. 1]). Nauberg betrieb 1722 nicht nur die Hütte in Maxsain sondern auch 1724 ein Eisenwerk bei Herschbach. Er verkaufte beide Hütten im Jahr 1725 an Johan Martin Bachem aus Erpel und Wilhelm Ludwig Freudenberg aus Hachenburg.

Bachem erbaute eine neue Eisenhütte mit einem Eisenhammer unterhalb des herrschaftlichen Maxsainer Weihers (Dernbacher Weiher), der ihm 1726 verpfändet wurde. Diese nach einer Inschrift 1729 vollendete Hütte wurde 1731, 1734 und 1739 als Bitterthaler oder Bitterthäler Hütte bezeichnet. Bachem plante noch eine Erweiterung der Anlage mit neuen Weihern, Mahlmühlen, Eisenwerk, Holzschneidewerk und einem kleinen Reckhammer, als er sich 1731 von Wied-Neuwied das Eisenbergwerk »aufem Norderberg« bei Nordhofen verliehen ließ. Er betrieb von Maxsain aus als kurkölnischer Forst- und Bergdirektor 1733 wohl noch andere Unternehmungen und überließ nach längerem Streit vor 1737 die Hütte in Maxsain seinem Teilhaber Wilhelm Ludwig Freudenberg. Neben der Familie Freudenberg war 1781 und 1787 Carl Remy an der Hütte beteiligt. Die Erbpacht des Hüttenweihers wurde 1806 dem Hüttenherrn Johann Philipp Freudenberg aus Neuwied bestätigt, der die Eisenwerke zu Maxsain von Georg Friedrich von Freudenberg (Hachenburg) gekauft hatten. Die Eisenhütte mit einem erneuerten Hammerwerk erbrachte 1814 wöchentlich 35.000 Pfund Roheisen, das überwiegend nach Frankreich exportiert wurde. Doch die hohen Transportkosten ließen den Betrieb unrentabel werden. Die Eisenhütte mit Hochofen und Stabhammer gehörte 1823 der Maxsainer Hüttengewerkschaft. Die Hütte kam 1840/41 an die Familie Remy und 1857 an Friedrich Henn, der die marode Hütte 1861 in eine Mahlmühle, die heutige Hammermühle umwandelte. In dieser wurde durch die Familie Schneider ein Elektrizitätswerk eingerichtet, die 1902 erstmals elektrischen Strom lieferte.[Anm. 2]

Anmerkungen:

  1. HHStA Wiesbaden Best. 340 Nr, 1225; ebd. Best. 1 Nr 65 a und b. Zurück
  2. Gensicke, Bann S. 265f.; Markovic, Verbandsgemeinde S. 95. Zurück