Hottenbach im Hunsrück

Hottenbach

Der Ort wurde im Jahr  1181 erstmals urkundlich erwähnt. Wahrzeichen des Dorfes ist die historische evangelische Kirche mit ihrem um 1290 errichteten Turm, wahrscheinlich erbaut auf den Ruinen eines alten Römerkastells. Zahlreiche Funde belegen dies, wie z.B. der römische Viergötterstein mit den Figuren der Juno, der Minerva, des Herkules und des Merkur. Einzigartig für den Hunsrück sind die spätromanischen Deckenmalereien mit vielfältigen christlichen Motiven, in deren Mittelpunkt Christus steht. Sie befinden sich in dem frühgotischen Gewölbe des Ostturmes, Werk eines anonymen Meisters. Ein weiteres Schmuckstück der Kirche stellt die Orgel aus dem Jahre 1782 dar, erbaut von der berühmten Orgelbauerfamilie Stumm aus dem benachbarten Ort Sulzbach.

Bedeutendster Profanbau ist ein 1792 erbautes langgestrecktes Wohn- und Verwaltungsgebäude, das nach 1797 - als das ganze linke Rheinufer an Frankreich gefallen war - Sitz eines Bürgermeisteramtes (Mairie) wurde. Zur Mairie Hottenbach gehörten seit 1800 acht Dörfer gehörten.
In Hottenbach bestand eine jüdische Gemeinde vom 18. Jahrhundert bis 1932. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine  Synagoge, eine jüdische Elementar-/Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. 1880 umfasste die Zahl der jüdischen Einwohner über 17 Prozent der Hottenbacher Bevölkerung. Die ehemalige Synagoge ist heute als Wohnhaus in Privatbesitz. Der jüdische Friedhof wird durch die Ortsgemeinde Hottenbach verwaltet und gepflegt.
Aus Hottenbach stammte Alfred Hackenberg, der von 1879 bis 1912 in Hottenbach amtierender Pfarrer war. Bekannt wurde Hackenberg in der Region als preußischer Landtagsabgeordneter.

Nachweise

Verfasser: Fritz Schellack