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Chanukka – Der Beginn des jüdischen Lichterfestes

Heute beginnt Chanukka, das acht Tage dauernde jüdische Lichterfest. Es erinnert an den erfolgreichen Freiheitskampf der Juden gegen die hellenistische Fremdherrschaft: Unter König Antiochus IV. waren die jüdischen Bräuche unterdrückt und der jüdische Tempel in Jerusalem entweiht und geplündert worden, weshalb es 165 v. Chr. zu einem Aufstand der jüdischen Bevölkerung gegen die Seleukidenherrschaft kam. Nach dem Sieg über die seleukidische Armee sollte der Tempel gereinigt und neu eingeweiht werden. Es fehlte jedoch an rituell reinem Öl, um das ewige Licht des Tempels, den siebenarmigen Leuchter (Menora), anzuzünden. Der Überlieferung nach fand sich nur ein kleines Gefäß mit Öl, das eigentlich allenfalls für einen einzigen Tag gereicht hätte. Auf wundersame Weise brannte das Licht jedoch acht Tage lang, bis schließlich ausreichend neues Öl bereitstand. In Erinnerung an dieses Wunder wird alljährlich im Dezember der achtarmige Chanukka-Leuchter aufgestellt. Mit einer zusätzlichen neunten Kerze, dem sogenannten „Diener“, wird an jedem Abend eine weitere Kerze angezündet, bis am letzten Abend des Festes alle acht Kerzen brennen.

[Bild: Gisela Wagner]

Ein besonders prächtiges Beispiel für einen solchen Chanukka-Leuchter ist der neunarmige Leuchter aus der ehemaligen Synagoge in Kirchberg im Hunsrück. Er entstand wohl um die Mitte des 19. Jahrhunderts und war für lange Zeit in der Synagogengemeinde in Gebrauch. Während der Reichspogromnacht wurde der Leuchter vermutlich von dem damaligen Gemeindevorsteher in einer Wand versteckt, um ihn vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu bewahren. Er kam dort 1968 beim Abriss der Synagoge zum Vorschein und befindet sich seit 2019 im Heimathaus der Stadt Kirchheim. Der hebräische Schriftzug auf dem Kirchberger Chanukka-Leuchter bedeutet übersetzt „Ein großes Wunder ist dort geschehen“ und verweist somit auf den freudigen Anlass des Chanukka-Festes. [Anm. 1]

Verfasser: Max Hartmann
Literaturhinweis: 

  • Förderkreis Synagoge Laufersweiler (Hrsg.): Jüdisches Leben auf dem Lande. Texte, Fotos und Dokumente zum jüdischen Leben im Rhein-Hunsrück-Kreis. Laufersweiler 2013, S. 5f.

Anmerkungen:

  1. Siehe hierzu N. N.: Jüdisches Leben auf dem Lande. Texte, Fotos und Dokumente zum jüdischen Leben im Rhein-Hunsrück-Kreis. Laufersweiler 2013, S. 5f. Zurück