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Das Konzil als Behörde. Eine unbekannte Kanzleiordnung des Basler Konzil von 1439

von Johannes Helmrath

I.

Die Kopenhagener Papierhandschrift Ny kgl. S. 1842 fol. (= K) enthält Protokollmaterial des Basler Konzils für die Jahre 1433 bis 1436. Wie schon Erich Meuthen, sein Entdecker, zeigen konnte, wurde es auf der Grundlage eines Manuals des Erardus Rousselli, Notars der deputatio pacis, angelegt. Es läuft parallel zu dem bekannten Protokoll des Notars Jean Brunet und dem Reginensis lat. 1017 der Vaticana, die in Johannes Hallers Edition fusioniert sind. K bringt wie Brunet und der Reginensis die Sitzungen der deputatio pro communibus sowie der Generalkongregationen und Sessionen, enthält aber ab dem 20. Mai 1435 (fol. 179r) einen ganz eigenständigen Text, in den nach Art des Reginensis 50 teilweise unbekannte Stücke (Briefe und Konzilsschreiben) inseriert sind.[Anm. 1] Meuthen machte wahrscheinlich, daß K ebenso wie der (schon vor Ende 1434 abbrechende) Reginensis Exemplare der 1436 vom Konzil angeordneten Dokumentation seiner Geschichte (gesta) darstellt. Er wies zudem nach, daß die Handschrift aus dem Nachlaß des spanischen Konzilstheologen und -historikers Johann von Segovia (1393–1458) stammt. Man kann genau zeigen, wie Segovia für die Abfassung seiner monumentalen Konzilsgeschichte u. a. eben dieses ‚Kopenhagener‘ Protokoll Stück für Stück exzerpierte bzw. kontrahierte. Hinter dem fortlaufenden Text, der mit dem 24. Dezember 1436 (fol. 344r) endet, sind fünf Einzelstücke angehängt, die mit der Organisation des Basler Konzils zu tun haben und ebenso von Segovia teils wörtlich übernommen, teils inhaltlich referiert wurden.[Anm. 2]An zweiter Stelle (fol. 354r–356v) stehen die 'Articuli in materia reformacionis officiorum per dominos deputatos infrascriptos facti' aus dem Jahre 1439, um die es hier geht. Eine sechsköpfige Kommission hatte sich mit einer Reform der Kanzlei befaßt. Das Ergebnis waren die ‚Articuli‘. Der Text scheint nur aus K bekannt und bisher unpubliziert zu sein. Segovia bringt ihn nur in Zusammenfassung.[Anm. 3] Wie wichtig ihm die 'Articuli' als zentrales Dokument des Konzils jedoch waren, erhellt daraus, daß er gerade sie bei der Beschreibung des Bandes in seinem Büchertestament nannte: Alius liber de gestis synodi Basiliensis annorum 33, 34, 35, 36, prout notarii composuerunt, et continet articulos reformacionis officialium cancellarie.[Anm. 4]

II.

Kanzlei und Registraturen des papstfernen Basler Konzils[Anm. 5] waren wie sein imposanter Behördenapparat nach dem Vorbild der römischen Kurie[Anm. 6]6 organisiert. Die gleichzeitige Existenz mehrerer Papstkurien kannte man aus dem Schisma. Konziliare Kurien stellen dennoch ein Sonderphänomen dar. Es wäre an der Zeit, diese faszinierenden Prozesse verdoppelnder Institutionalisierung für das Constantiense, vor allem aber im Vergleich für das Basiliense, über die verdienstvollen Studien von Lazarus (1912) und Dephoff (1930) hinausgehend unter neuen Fragestellungen darzustellen.[Anm. 7] Unter welchen Bedingungen, Zufällen und Zwängen erfolgten die Aufbauphasen? Worin bestand das Eigenprofil der Konzilskurien? Wie verliefen – funktional und personell – Zusammenspiel und Konkurrenz zu den päpstlichen Kurien?

Die Kurienbehörden waren in ihrer praktischen Bewährtheit offenbar alternativlos; an sie war die Christenheit trotz aller Kritik seit langem gewöhnt; sie zu imitieren signalisierte Legitimität und Verfahrenssicherheit. Fast gewinnt man den Eindruck, daß man deshalb in einem gewissen Systemzwang die gesamte Behörde komplett übernehmen mußte. Der Aufbau der 'Kurie am Rhein' vollzog sich insofern neu, als jener Kern von Behörden und Kurialen zunächst fehlte, wie ihn nach Konstanz 1414 Papst Johannes XXIII. noch mitgebracht hatte.[Anm. 8] Es gab also eine Phase der Improvisation, und man darf fragen, wann und ob das Konzil je die Professionalität der Papstkurie erreicht hat.

Obwohl sie immer wieder erklärten, alles geschehe ad instar curie Romane, stellten die 'Basler' doch, wie die ‚Articuli‘ zeigen, eigene Kanzleiregeln, Taxordnungen etc. auf. Sie bauten dabei einige genuin konziliare Elemente ein, die durch das Selbstverständnis des Basiliense wie durch Empfindlichkeiten einer egalitären Großkorporation geprägt waren. Suppliken etwa wurden nicht wie an der Kurie durch Referendarii, sondern durch die vier Deputationen, also das ganze Konzil selbst, bearbeitet.[Anm. 9] Sehr charakteristisch ist auch die rigorose, nicht selten effi zienzhemmende Rotation und Amtsbefristung.[Anm. 10]

Die Behörden wurden nicht mit einem Schlag aus dem Boden gestampft, sondern nach und nach funktionsabhängig, d. h. nach Bedarf ausgebaut. Dauer schafft Bedarf; Bedarf bewirkt Dauer. Zum einen mußte das Konzil selbst als Korporation und als politischer Akteur funktionieren und kommunizieren können,[Anm. 11] d. h. vor allem eine Kanzlei besitzen, zum anderen wuchs die Nachfrage ex partibus in Form von Suppliken und Prozeßersuchen,was zum dritten aber die materielle Subsistenz vieler Langzeitkonzilsväter durch Ämter und Taxen, welche die Kunden zu zahlen hatten, ermöglichte. Die Nachfrage wiederum war zum Teil eine Folge der selbstgesetzten Friedensaufgabe (pax) des Konzils.[Anm. 12] Je länger aber die an sich temporäre Institution 'Konzil' paradoxerweise amtierte, desto unausweichlicher wurde sie auch als Verwaltungs- und Gerichtsinstanz Ersatz und damit Konkurrenz für die Kurie Eugens IV. in Italien. Es scheint aber, als ob man am Rhein zunächst die Folgen der doppelten Kurienbildung und Verbehördlichung nicht näher reflektierte.[Anm. 13] Erst langsam, dann 1433/34 aber immer heftiger, trat ein ‚ideologischer‘ Kompetenzanspruch des Konzils gegenüber dem Papst auch im Kirchenregiment, also in der Exekutive, hinzu.[Anm. 14]

Zum behördlichen 'Unterbau' gehören strukturell die „persönlichen Verflechtungen der Kurialen“.[Anm. 15] Ein personelles Kontinuitätsmoment wie zugleich ein weiterer "Zwang zur Fortexistenz" (Meuthen) lag im Zustrom von Personal der päpstlichen Kurie, das auf Drängen des Konzils nach Basel kam, um dort tunlichst in gleicher Funktion beschäftigt zu werden.[Anm. 16] Eine förmliche 'Arbeitsteilung' der beiden Kurien gab es nicht. Aber auch eine nach dem Zeitgeschmack 'reformierte' Idealkurie bildeten die Konzilsbehörden trotz einiger Bemühungen zu keiner Zeit.

Schon 1431 treffen wir auf Notare, 1432 auf Gerichtsbehörden, iudices causarum etc.[Anm. 17] Am 23. September 1432 wird die Festigung eines „nukleus embrionale“ der Kanzlei als „entità autonoma“ (Mongiano) sichtbar. Namentlich werden ernannt: vier Abbreviatoren, sieben Skriptoren, darunter der junge Enea Silvio Piccolomini, zwei Registratoren; als regens cancellariam der Patriarch von Antiochien, Jean Mauroux, ein Korrektor (und zwei Stellvertreter), zwei custodes bulle, ein bullator.[Anm. 18] Erst am 5. Mai 1433 erhält die Konzilskanzlei einen formellen Leiter, als Jean de Rochetaillée, Erzbischof von Rouen, Vizekanzler an der Kurie Eugens IV., nach Basel kam und hier in gleicher Funktion amtieren durfte.[Anm. 19]

Am spätesten formierten sich die Registraturen. Man rechnete ja zunächst nicht mit einer derart langen Dauer des Konzils, außerdem fehlte es wohl an geschultem (Kurien-) Personal.[Anm. 20] Erst im März 1435 wird mit Niccolò Cesari, Bischof von Tivoli, ein magister registri bullarum eingesetzt. Auch er kam von der päpstlichen Kurie (19. November 1434), wo er seit 1429 in gleicher Funktion tätig gewesen, zuletzt allerdings auf der Engelsburg gefangengesetzt war. An der Konzilskurie ließ sich dieser Karriereknick begradigen, bis Cesari im September 1437 zum Papst zurückwechselte.[Anm. 21]

'Die' Kanzleiordnung des Basiliense gibt es eigentlich nicht, sie setzt sich mehr mosaikartig aus vielen Einzelbeschlüssen der Deputationen zusammen, die über die Jahre ergänzt und modifiziert werden. Zu längeren Texten wie den ‚Articuli‘ gerannen sie selten. Es scheint, daß im Prinzip ohnehin die kuriale Praxis als Norm galt. So legte man für die Kanzlei ein Handbuch an, das die offenbar konstitutiven kurialen Kanzleiregeln enthielt, so auch die Formulartexte für die Ausfertigung von Konzilsurkunden ac si de curia Romana producte.[Anm. 22]

Als längere normative Texten lassen sich vor den ‚Articuli‘ vor allem zwei herausheben:[Anm. 23] a) eine Tax- und Salärordnung der Konzilsnotare und -cursoren vom 21. August 1434, die wiederum auch K (fol. 358r–359v) als letzten jener fünf angefügten Texte bringt.[Anm. 24] Es war die Hochphase der Diskussion um eine generalis reformatio in Basel, als man, laut Segovia, beschloß, „mit dem Naheliegenden, den Amtsträgern des Konzils, anzufangen“, und diese Ordnung verabschiedete;[Anm. 25] b) eine umfassendere Kanzlei- und Taxordnung von September 1435, natürlich wieder ad instar observancie in Romana curia solite zusammengestellt. Der Konzilsnotar Thomas Chesneloti verlas sie in der Generalkongregation vom 23. September,[Anm. 26] zusammen mit einer Namensliste von 44 amtierenden Skriptoren. Diese Liste wurde in das Protokoll inseriert und erhielt damit dokumentarischen Rang.[Anm. 27] Der zur Examinierung (sciencie, vite et morum) und Auswahl der Skriptoren aus den vier Nationen beschickte Ausschuß bestand aus dem Erzbischof von Mailand, Francesco Pizolpasso, dem Bischof von Lausanne, Louis de Lapalud, und den Pröpsten von Genua und Bardowik.[Anm. 28]

III.

Die 'Articuli' vom September 1439 sind also ein relativ spätes, schon nach der Spaltung des Konzils entstandenes Produkt. Sie stellen offenbar eine Ergänzung und Modifizierung (auch diese Bedeutung hat reformatio) der älteren Ordnungen dar, ins besondere derjenigen von September 1435. Hinter dem Text der 'Articuli' folgen in der Kopenhagener Handschrift die Unterfertigungen der sechs Deputierten (fol. 346r) sowie vier "Protokollextrakte" (Meuthen). Darin sind die Annahme bzw. Modifikationen der zur Abstimmung stehenden ‚Articuli‘ durch die vier Konzilsdeputationen und die Generalkongregation in der Reihenfolge der Beratungsdaten dokumentiert,[Anm. 29] jeweils mit Unterschrift der protokollführenden Notare, zwei Deutschen und drei Franzosen: [Johannes] Dieulefist, Jakob Hüglin, Martin Oeldeke, [Erardus] Rousselli für die Deputationen sowie [Michael] Galteri für die Generalkongregation.[Anm. 30] Der von Hüglin unterfertigte "Protokollextrakt" der deputatio pro communibus läßt sich mit dem Text in dem von ihm geführten Originalprotokoll vergleichen; er ist folgerichtig fast identisch.[Anm. 31]

Im konzilsüblichen Geschäftsgang hatte ein Antrag alle vier Deputationen zu durchlaufen. Antragsteller für die 'Articuli' waren jeweils Mitglieder der sechsköpfigen Reformkommission. Schon am 12. Mai brachte Johannes de S. Clemente, Archidiakon von Urgel, sie vor die deputatio fidei, am 27. Mai berieten sowohl die Reform- wie die Kommundeputation – hier erfahren wir, daß Robertus Magnani und Jacobus de Saltzburga (= Jacob Friesheimer) eine Cedula capitulorum reformacionem scriptorum, bullarum, registratorum earundem et supplicacionum concernencium vorbrachten;[Anm. 32] erst am 27. Juli beriet die deputatio pacis. Am 31. Juli konkordierte man in der Generalkongregation die Voten der vier Deputationen. Selbst für konziliare Verhältnisse dauerte dieser Geschäftsgang von fast drei Monaten enorm lange. Möglicherweise spielte die in Basel grassierende Pest dabei schon eine Rolle. Sie brachte das Konzil alsbald fast zum Stillstand, zahlreichen Konzilsvätern den Tod, so dem Mitglied der Sechserkommission, Abt Alexander von Vézelay, Säule des Konzils vom ersten Tag an.[Anm. 33] Am 22. August 1439 wurden auf Antrag des Präsidenten wegen der Pest alle acta concilii für zwei Monate weitgehend eingestellt. In einem Notbetrieb sollte nur die Kanzlei weiter expedieren, die Rota einmal pro Woche tagen etc.[Anm. 34]

Der Text der 'Articuli' soll hier der Forschung vorgestellt werden. Die genaue Verzahnung seines Inhalts in die Kette der kurialen Kanzleiordnungen ist an dieser Stelle nur sehr unvollkommen zu leisten und bleibt Zukunftsaufgabe. Den Kern bilden disziplinierende Bestimmungen über Tätigkeit und Salär der Bullenschreiber, der Bullatoren des Siegelamts und der für die Führung der beiden Registerserien, der Bullen- und der Supplikenregister, zuständigen Amtsträger.[Anm. 35] Gegenüber der Ordnung von September 1435 wird die Supplikenregistratur hier neu thematisiert. Die Bestimmungen für Bullen-und Supplikenbüro erfolgen zum Teil analog, daher die Einteilung der Edition in A (§§ 1–17) und B (§§ 18–21/25) sowie C (Subscritiones und Protokollauszüge); wobei §§ 22–25 aber wieder für beide Kollegien gelten. Die zugrundeliegende Trennung von Bullen- und Supplikenregistratur war in Basel erst im Januar 1435 erfolgt.[Anm. 36]

Nur einige Bestimmungen der 'Articuli' seien hier hervorgehoben: Schon die erste Bestimmung schlägt mit dem Begriff der equalitaseinen Grundakkord kollegialer Egalität an (servando equalitatem inter scriptores).[Anm. 37] Deutlich scheint die Tendenz zu sein, die bisherige Selbstorganisation der Schreiber einzuschränken und neue Kontrollämter an den Schaltstellen (Distribution, Taxation) einzuführen. Die Bullenschreiber sollen nicht mehr selbst die Taxierungen vornehmen und die Gebühren verwalten bzw. einen Taxator aus ihren Reihen rekrutieren, sondern der wird ihnen nun von den Deputierten von außen vorgesetzt (decreverunt … deputati unum prelatum … in taxatorem; § 3);[Anm. 38] es war der auch zum magister registri ernannte Bischof von Lausanne sowie als Stellvertreter der Propst von Bardowik.[Anm. 39] Das Amt des Taxators wird zur Begründung in richterliche Position gehoben: niemand aber, so gleich die Wendung, könne Richter in eigener Sache sein (nemo potest esse judex in causa propria). Damit scheint eine Bestimmung vom 5. August 1436 (unum ex ipsis … constituant) aufgehoben, die auf der Linie der künftigen Entwicklung an der römischen Kurie (Wahl des Rescribendars/Taxators durch das autonome Gremium statt Ernennung durch den Vizekanzler) gelegen hatte.[Anm. 40] Von einer Amtsbefristung lesen wir, wie in den gesamten ‚Articuli‘, nichts.

Im Coetus der Bullatoren wird ein neuer Kontrollschritt im Geschäftsgang eingeführt: zwei Personen, darunter einer der custodes plumbi, sollen die zu siegelnden Bullen zuvor zur weiteren Kontrolle verzeichnen (§ 5). Weiterhin aus dem Kreis des Kollegiums genommen werden sollen aber die Koordinatoren, die im Supplikenregister die von den custodes plumbi signierten Bullen und analog im Supplikenregister die vom Datar signierten Suppliken vor dem anschließenden Registrieren einsammeln (§§ 11 und 19). Der relativ frühe Beleg für die Existenz eines datarius der Suppliken als spezifiziertes Amt verdient überdies Aufmerksamkeit.[Anm. 41] Ohne eine durchgängig restriktive Linie scheinen sich einige Bestimmungen doch gegen die wachsende Autonomisierung der Schreiberkollegien zu wenden, wie sie Brigide Schwarz, Thomas Frenz und andere für den Verlauf des 15. Jahrhunderts an der päpstlichen Kurie eingehend untersucht haben.

Eine Bestimmung, die schon 1435 vorkam, erscheint hier gehäuft und stärker ins Zentrum gerückt: Ein Fünftel der Einnahmen (der quintus denarius) aus den Bullen-und Registertaxen soll für den Unterhalt der Konzilskapelle und -kantorei (pro cantoribus et capella concilii) verwendet werden (§§ 3–5 und 25).[Anm. 42] Über die Umsetzung dieser Bestimmungen für die Kantorei scheint allerdings nichts bekannt. Ob die Begründung des – gängigen – Verbots, Bullen oder Registerbände aus den Amtsräumen zu entfernen: ne secreta concilii videantur (§ 13), eine konzilstypische Geheimhaltung bedeutet, sei dahingestellt.

An die Skriptoren der beiden Registraturen und die Bullatoren soll neben den üblichen Taxeinnahmen (§§ 2–3) jetzt ein festes Gehalt (salarium fixum) von 4 fl . monatlich (§§ 16 und 23) gezahlt werden, ein Betrag, der nach Beschluß der Deputationen pro reformatorio und pacis auf fünf erhöht werden sollte.[Anm. 43] Das machte 48 fl . (bzw. 60 fl.) pro Jahr, was dem Ertrag einer durchschnittlichen Pfarrpfründe entsprochen hätte. Die zur Verteilung bestimmten Magistri der beiden Register sollten 6 fl. mtl. erhalten (§§ 17 und 21). Fürchtete man wegen Pest und Schisma ein personelles Ausbluten des Konzils und suchte so, qualifizierte Verwaltungsleute bei der Stange zu halten? Der Versuch, die Zahl der Skriptoren zu reduzieren, ist auch aus päpstlichen Kanzleiordnungen wohlbekannt. Sollte in der Kanzleiordnung von September 1435 die Zahl der Skriptoren auf 25 gesenkt werden, indem man eine Zeitlang die Vakanzen nicht neu besetzte, so auf gleiche Weise in den ‚Articuli‘ die Zahl der Schreiber im Bullen- und Supplikenregister (§§ 7 und 18); sechs Schreiber im Bullen-, und drei im Supplikenregister sollten übrig bleiben.[Anm. 44] Dieser Fall trat unmittelbar ein, schneller als die Deputierten ahnten, nämlich im Sommer 1439 mit einer Serie von Todesfällen infolge der Pest.[Anm. 45] – Weitere Bestimmungen betrafen u. a. die gratis zu fertigenden Schriftstücke (§§ 2 und 12), Strafgelder (§ 14), Korrekturkosten (§ 15), das Verbot, von Petenten mehr als die Taxsumme (ultra taxam) zu fordern (§ 22), und Fristen für die Registrierung nach den Signierungen (§ 9).

Die Höhe der Taxen, Objekt der Kritik wie der Reformsignale, blieb ein umkämpftes Problem.[Anm. 46] Am 26. Oktober 1440 reduzierte man die Taxen.[Anm. 47] Für den 3. November 1441 berichtet Segovia wieder von querele wegen der Bullentaxen und von Reformplänen. Die Maßstäbe bewegten sich freilich in bewährten kurialen Bahnen. Felix V. und seine Kardinäle hielten die Taxordnung Johannes' XXII. für die geeignete Reformgrundlage. Offenbar verlief die Sache im Sande.[Anm. 48] Aber Streit blieb.

Es stellt sich die Frage nach der Kontinuität kurialer/konziliarer Verwaltung. Trotz einiger 'konziliarer' Eigenheiten, so scheint es, haben die Konzilien, besonders das Konstanzer, aber auch das Basler, keinen Umbruch der kurialen Verwaltung mit sich gebracht, sondern eher noch zu Kontinuität und Verharren des Systems der römischen Kurie beigetragen[Anm. 49]. Wirkliche Umstrukturierungen erfolgten, wie besonders Brigide Schwarz gezeigt hat, erst in den letzten Jahren Eugens IV. und in den folgenden Jahrzehnten.

Schließen wir mit einer Episode aus der harten Lebenswelt der Basler Konzilsschreiber. Am 21. November 1443, als der Stern des Basler Konzils stark im Sinken begriffen war, kam es zu einem Streit um das Amt des Magisters der Supplikenregistratur.[Anm. 50] Dem damaligen Amtsinhaber, dem Scholaster von Deventer,[Anm. 51] machte der umtriebige schottische Protonotar William Croyser Konkurrenz, den Felix V. providiert hatte. Croyser, die gesiegelte Urkunde in Händen haltend, brachte gegen den Scholaster vor, er verhindere seinen Dienst, schon dreißig Tage lasse er die Tür der Registratur verschlossen und habe Bücher von dort nach Hause mitgenommen.[Anm. 52] Hatte der Scholaster also gegen § 13 der 'Articuli' von 1439 verstoßen oder aber den dort erwähnten casus necessitatis für sich beansprucht? Offenbar letzteres: Der Scholaster pochte auf seine fünfjährige treue Tätigkeit im Amt; die Bände – wie in früheren Jahren – nach Hause genommen habe er propter necessitatem frigoris: wegen der Kälte also.[Anm. 53] Das waren noch Winter!

'Articuli in materia reformacionis offic(iorum) per dominos deputatos infra(scriptos) facti etc.' (Kopenhagen Ny kgl. S. 1842 f., fol. 354r–356v)[Anm. 54]

A. [1.] [fol. 354r] Amt des Rescribendars zur gleichmäßigen Verteilung der Briefe an die Bullenschreiber. Primo circa officium scriptorum bullarum videtur dominis deputatis honestum esse et debitum, quod in dicto officio deputetur unus rescribendarius sive computator,[Anm. 55] qui possit et debeat distribuere litteras scribendas scriptoribus dicti officii servando equalitatem[Anm. 56] inter scriptores, quo ad commoda et incommoda, quantum fieri poterit, prout hactenus factum esse reperitur.

[2.] Gratisausfertigungen. Item, quod dicti scriptores teneantur et debeant libere et sine difficultate scribere omnes et singulas bullas et litteras pro sacro concilio ad scribendum neccessarias, eciam responsiones et epistulas sinodales,[Anm. 57] necnon gratis pro Deo, ubi de inopia pauperis apparebit evidenter, ita tamen, quod de cartis seu de pergamenis per partes provideatur ipsis scriptoribus pro dictis litteris scribendis,[Anm. 58] et hec faciant infra tempus per dictum rescribendarium sive per reverendissimum dominum vicecancellarium prefigendum.

[3.] Berufung eines Taxators von außerhalb des Kollegiums; ein Fünftel der Tax einnahmen für die Konzilskantorei. Item, quia taxare bullas ad judicem pertinet, et nemo potest esse judex in causa propria, non videtur iustum neque racioni consonum, quod dicti scriptores debeant esse taxatores;[Anm. 59] decreverunt igitur dicti domini deputati unum prelatum sive probum virum in taxatorem extra dictum officium ad tempus esse ordinandum et deputandum, qui taxet bullas habendo et aspectum ad laborem scriptor(um), juxta ordinacionem domini legati et ad quintum denarium pro cantoribus et capella concilii alias super dicto officio impositum[Anm. 60] ordinaciones tamen concilii desuper editas, quantum decencius fieri poterit, imittando; ordinaruntque preterea dicti domini deputati ac deputant reverendissimum p(atrem) dominum Episcopum Gebennen(sem)[Anm. 61] in taxatorem dictarum bullarum, et in eius absencia dominum prepositum Bardovicen(sem),[Anm. 62] ita quod nullus deinceps preter ipsum dominum episcopum Gebennen(sem) sive dictum dominum prepositum eius surrogatum seu alium vel alios per dictos deputatos sive per concilium deputandum seu deputandos possit taxare dictas bullas.[Anm. 63]

[4.] Monatliche Rechenschaftspflicht des Taxators über die Einnahmen. Item ordinarunt dicti domini deputati et ordinant, quod dictus dominus episcopus Gebennen(sis) sive eius surrogatus aut alius deputandus taxator recipiat et penes se custodiat dictum quintum denarium sive quintam partem taxe cuiuslibet bulle, postquam eam taxaverit, ita quod in fine cuiuslibet mensis teneatur reddere racionem de huiusmodi quinta parte et illam dare et consignare uni ex dictis deputatis seu alteri, de quo magis videbitur expedire per ipsos deputatos sive per sacrum concilium ad hoc deputando.

[5.] Bullentaxe; eigenes Amt zur Verzeichnung der zu siegelnden Bullen. Item, ut de huiusmodi quinto denario sive quinta parte taxe bullarum predictarum necnon de aliis emolumentis, de quibus postea videbitur, plena et perfecta possit haberi racio necnon ad tollendum scrupulum, qui mentibus aliquorum oriri posset de non reddendo racionem sive verum computum huiusmodi quinte partis, ordinarunt dicti domini deputati et ordinant, quod unus ex quatuor dominis ad custodiendum plumbum deputatus,[Anm. 64] et alius ad hec deputandus in quolibet plumbo recipiat seu scribat numerum bullarum plu[m]bandarum et qualitatum earundem, videlicet quot erunt cum taxa et sine taxa, et quot gratis taxam vero dictarum bullarum taxatarum, ad unam totalem summam redigendo ac eciam denotando diem, qua factum fuerit plumbum, illudque tale scriptum tandem teneatur exhibere et dare dictis deputatis seu alteri eorundem ad hec deputando per ipsos deputatos seu per sacrum concilium deputando.

[6.] Bullenschreibern werden nur persönlich geschriebene Bullen bezahlt. Item, quod omnes scriptores dicti officii teneantur per seipsos scribere bullas ad scribendum sibi distributas; alias nichil percipiant de emolumento dicti officii, nisi forte esset aliquis in infirmitate detentus vel negociis sacri concilii legittime prepeditus, super quibus stetur judicio dominorum taxatoris et rescribendarii.
In ceteris autem serventur ordinacionis regule et constituciones in et super dicto officio dudum edite et publicate et eciam hactenus observate.[Anm. 65] [354v]

[7.] Reduktion der Schreiber am Bullenregister auf sechs. Quantum vero ad registrum bullarum,[Anm. 66] licet visum esset dictis dominis deputatis numerum scriptorum dicti registri esse nimis excessivum, et quod huiusmodi numerus deberet reduci ad sex scriptores, tantum verumtamen ad evitandum clamores, qui ex repulsione et eiectione aliquorum eorundem scriptorum fieri posset, judicarunt dicti deputati pro nunc esse tollerandum, quod dicti scriptores in ipso registro scriben(tes) et admissi adhuc remaneant, donec aliud super hoc fuerit ordinatum. Si tamen aliquis ex eis a presenti concilio recederet seu cederet vel decederet aut alias dimitteret dictum officium, ordinarunt prefati domini deputati, quod per huiusmodi recessum seu cessum vel decessum aut alius per dimissionem, nullus alius possit in eodem registro recipi, donec ad predictum numerum facta fuerit reductio.[Anm. 67] Ordinarunt insuper, quod si per importunitatem aut inadvertanciam quis in sacris deputacionibus obtineret debere recipi aut reciperetur in huiusmodi registro, nichil propterea de emolumento officii percipiat neque salarium habeat.

[8.] Sammlung und Verteilung der Einnahmen durch den magister registri. Item, quia ex dimissione pecuniarum de emolumento ipsius registri provenien(do) oriri possent rancores et jurgia inter dictos scriptor[es], si huiusmodi divisio pecuniarum fieret inter eos, ut solitum est, visum fuit dictis dominis deputatis pro bono pacis inter eosdem scriptores conservande, quod de cetero non sic dividantur huiusmodi pecunie, sed quod deputetur unus pro huiusmodi peccuniis recolligendis et recipiendis. Eapropter ordinarunt dicti domini deputati, quod magister ipsius registri, videlicet R(everendissimus) p(ater) dominus L(udovicus) episcopus Lausannenis[Anm. 68] sive alius loco sui deputandus magister dictas pecunias recolligat et recipiat de illis satisfaciendo dictis scriptoribus ac eciam disponendo, ut postea videbitur.

[9.] Fristen für die Registrierung. Item, quod nonnulli ex dictis scriptoribus sepe reperiuntur vagare et raro convenire in dicto registro saltim hominis debitis, propter quod plura inconveniencia sequi possunt, ordinarunt igitur dicti deputati, quod quandocumque huiusmodi plumbum de mane factum fuerit, ut cito post meridiem eiusdem diei; si vero de sero esset plumbum, tunc in crastinum bene mane in eodem registro teneantur convenire et comparere recepturi bullas sibi ad scribendum seu registrandum distributas, ibidemque permanere per tres horas de mane et totidem de sero ac alias per tantum tempus pro huiusmodi bulle seu littere infra unum diem expediri possint. Si tamen tanta non esset copia huiusmodi litterarum, quod hoc facere non possent, quo casu die tunc immediate sequen(te) illas omnino tunc expedire teneantur.

[10.] Präsenz der Skriptoren im Bullenamt. Item, quod aliis diebus, quibus non erit plumbum, teneantur nichilominus dicti scriptores aut saltim unus ex eis per ipsos ad hoc deputatus tam de sero quam de mane comparere in eodem registro et ibidem stare ad videndum, si qua erunt expedienda seu facienda pro concilio vel aliis.

[11.] Registriervorgang bei den Bullen nach Signierung durch die Custodes plumbi. Item ordinarunt prefati domini deputati, quod deputetur unus ex dictis scriptoribus, qui cum aliis dominis ad custodiendum plumbum deputatis intersit ac omnes et singulas bullas plumbatas de manibus eorundem dominorum recipiat eciam sub signeto alterius eorundem signatas et illas sine mora portet ad dictum registrum illas consignando magistro ipsius registri seu depu[tan]do ab eodem.

[12.] Limitierung von Gratisbullen. Item, quia in quolibet plumbo quam plures expediuntur bulle gratis nulla eciam subsisten(di) causa saltim legittima, visum fuit ipsis deputatis iniungendum fore tam scriptoribus quam magistro dicti registri, ne de cetero tales bullas quovismodo expediant, nisi pro sacro concilio, scriptoribus et veris pauperibus, eciam si de mandato essent signate, et ita ordinarunt.

[13.] [355r] Verbot, Bullen und Registerbände aus der Registratur zu entfernen. Item similiter, quod nullus de dictis scriptoribus bullas sibi ad scribendum distributas presumat neque debeat portare extra dictum registrum neque sexternos ipsius registri,[Anm. 69] ne secreta concilii videantur, nisi tamen neccessitas adesset et licencia magistri registri spiritualiter et ea vice desuper esset obtenta.

[14.] Strafgelder. Item, quod si aliquis in premissis et aliis ordinandis defecerit ultra penas in priori reformacione expressas[Anm. 70] puniatur in sex solidis pro prima et in uno flor(eno) in secunda vicibus irremissibiliter persolvendis et de suo salario recipiendis et desalandis. Si vero pro tercia vice negligens fuerit, perdat salarium tocius mensis et hoc ad sublevamen aliorum scriptorum et inter eos equaliter dividendum.

[15.] Taxen für Korrekturen. Item, quia nonnumquam ad dictum registrum portentur bulle sive littere corrigende et dicti scriptores pro huiusmodi correctura indistincte recipiant ut de taxa ipsius registri, ordinarunt propterea dicti deputati, quod de huiusmodi litteris sive bullis corrigendis ultra unum solidum pro uno non debeant recipere neque recipiant, si alias error in huiusmodi litteris corrigendus non esset supplicantis; quo casu tunc possint recipere dicti scriptores terciam partem taxe ipsarum bullarum aut alias, ut in dicto registro solitum est fieri, et hoc ad disposicionem magistri ipsius registri.

[16.] Festlohn für Skriptoren von 4 fl . monatlich. Item, ut dicti scriptores de suis laboribus premium reportare possint, prout iustum est, ordinarunt prefati deputati, quod dicti scriptores habere debeant et habeant ac eorum quilibet habere debeat ac habeat in recompensam laborum suorum quatuor flor(enorum) renen(sium) pro singulis mensibus, ita quod quilibet per se scribat, alioquin nichil de emolumento percipiat.

[17.] Verteilung der Gelder durch den magister registri, seine Entlohnung mit 6 fl. und monatliche Schlußabrechnung.[Anm. 71] Item, quod de huiusmodi quatuor flor(enorum) prefatus dominus Lausanen(sis) sive alius deputandus magister, qui, ut prefertur, ad recipiendum pecunias de emolumento registri erit deputatus, dictis scriptoribus in fine cuiuslibet mensis satisfaciat; ac eciam oneribus dicto regestro incumben(dis) provideat quodque possit et valeat idem dominus episcopus necnon alius surrogandus magister de huiusmodi pecuniis per eum receptis retinere sex flor(enorum) pro aliquali recompensa suorum laborum unacum toto emolumento, quod de litteris corrigendis eveniet. De restan(dis) aliis pecuniis per eum, ut prefertur, de emolumento dicti registri receptis et recollectis necnon de copiis pariter et sumptis bullarum ipsius registri teneatur idem dominus episcopus Laus(anensis) et alius quicumque surrogandus magister in fine cuiuslibet mensis reddere racionem sive composita prefatis dominis deputatis seu per concilium deputandis et, quod supererit, dare et consignare uni ex predictis deputatis seu alteri, de quo melius eidem concilio videbitur expedire.
In ceteris vero servetur stilus seu laudabil(is) consuetudo dicti registri.

B. [18.] Reduktion der Schreiber am Supplikenregister auf drei. Quo vero ad officium registri supplicacionum, visum fuit dictis dominis deputatis, quod pro nunc tollerari debeat numerus scriptorum dicti registri supplicacionum sicut in registro bullarum[Anm. 72] cum illa tamen condicione, quod si aliquis ex eisdem a presenti concilio recederet seu cederet vel decederet eciam quacumque de causa dimitteret dictum officium, quod per huiusmodi recessum seu cessum vel decessum aut per dimissionem nullus alius preterea ad dictum officium possit recipi, donec ad numerum trium scriptorum fuerint reducti.

[19.] [355v] Registriervorgang bei Bullen und Suppliken nach Signierung durch den Datar. Item, quod, sicut unus ex scriptoribus registri bullarum ad recipiendum bullas de manibus dominorum custodum plumbi deputatus extitit,[Anm. 73] ita deputari debet unus de ipso registro supplicacionum, qui immediate post signaturam dominorum collatorum beneficiorum[Anm. 74] veniat ad datarium dictarum supplicacionum[Anm. 75] et ab eodem recipiat huiusmodi supplicaciones eciam sub signeto dicti datarii invicem ligatis, deinde quod illas sine mora portet ad dictum registrum et eas presentet seu assignet magistro eiusdem registri, et ita ordinarunt.

[20.] Bewilligte Suppliken dürfen von den Registerschreibern nur aus der Hand der Deputationsnotare oder vom Vizekanzler entgegengenommen werden. Item, quia de supplicacionibus per sacros deputaciones signatis et in generali congregacione conclusis ac eciam per reverendissimum dominum vicecancellarium signatis[Anm. 76] quam plures fraudes et inconveniencia sequi possunt, potissime quando restituuntur partibus sive sollicitatoribus earundem an[te]quam regi(str)entur, ad obviandum igitur huiusmodi fraudibus et inconvenienciis ordinarunt prefati domini deputati, quod de cetero nullus ipsius registri scriptor possit seu debeat huiusmodi supplicaciones recipere ab illis, qui tales sollicitant, sed solum vel a notario concordatorum, si per deputaciones, vel ab altero camerariorum prefati domini vicecancellarii, si per eum signate fuerint, et hoc sub pena privacionis officii et reputandi falsarius.

[21.] Sammlung der Gelder durch den Magister des Supplikenregisters; seine Ent lohnung mit 6 fl. monatlich und monatliche Abrechnung. Item, ne inter dictos scriptores oriantur jurgia et rancores propter divisionem pecuniarum de emolumento ipsius registri provenien(do) inter eosdem scriptores seu per eos faciendam, ordinarunt dicti domini deputati, quod magister ipsius registri, videlicet dominus scolasticus Davantriensis[Anm. 77] seu alius loco sui deputandus magister dictas pecunias recolligat et recipiat cum eadem tamen facultate, que ut prefertur magistro registri bullarum est concessa, videtur, quod de huiusmodi pecuniis possit proinde necessitatibus ipsius registri ac eciam satisfacere dictis scriptoribus dando cuilibet actu scriben(di) et non alias quatuor flor(enorum) renen(sium) et sibi retinendo sex flor(enorum) pro singulis mensibus,[Anm. 78] de quibus et aliis restan(dis) pecuniis eciam racione copiarum sumptarum et correcture huiusmodi supplicacionum provenientibus teneatur idem dominus scolasticus et alius quicumque surrogandus magister in fine cuiuslibet mensis reddere racionem seu compotum [!] ipsis dominis deputatis seu per concilium deputandis, residuum dando et assignando illi, de quo predictis dominis deputatis videbitur expendire.
In hiis vero teneantur dicti scriptores servare ordinaciones alias in eodem registro factas et observatas.

[22.] Verbot, mehr als die Taxsumme für Gefälligkeiten anzunehmen, entsprechende Strafen.[Anm. 79] Preterea ordinarunt prefati domini deputati, quod nullus ex predictis scriptoribus registrorum bullarum et supplicacionum predictorum possit seu debeat petere, exigere seu recipere a partibus seu sollicitatoribus earundem ultra taxam sive ordinacionem de registrandis bullis sive supplicacionibus in prefatis registris,[Anm. 80] factis eciam pro quacumque celeriori expedicione, et hoc sub pena privacionis officii, quam, si illorum aliquis contrafecit, incurrat ipso facto.

[23.] Festlohn für Bullatoren von 4 fl . monatlich.[Anm. 81] Quo vero ad offi cium bullatorum,[Anm. 82] visum fuit et est dictis dominis deputatis, quod bullator pro suis laboribus habere debeat salarium fixum et determinatum, ne peramplius conqueri possit de plumbo, quod pro litteris concilii dare oportet, et ne eciam tantos labores et in[Anm. 83] recolligendo pecunias de dicto plumbo provenien(das) habeat, prout hactenus visus est habere: eapropter ordinarunt ipsi domini [356r] deputati, quod dictus bullator habeat quatuor flor(enorum) pro suis laboribus singulis in mensibus, nec de recolligendis pecuniis de dicto plumbo provenien(dis) peramplius se impediat. Teneatur tamen idem bullator sollicitare dominos plumbatores[Anm. 84] sive ad custodiendum plumbum deputatos et eos congregare, ut facere consuevit.

[24] Verteilung des Festlohns sowie von Blei und Schnüren durch den magister registri; dessen monatliche Abrechnung.[Anm. 85] Item ordinarunt prefati domini deputati, quod deputetur supradictus dominus Lausan(ensis) episcopus seu alius quicumque loco sui deputandus magister registri bullarum ad recipiendum et recolligendum huiusmodi pecunias de dicto plumbo provenien(das), ita quod de illis satisfaciat bullatori dando eidem quatuor flor(enorum) renen(ensium) singulis in mensibus ac eciam de plumbo et corda provideat eidem. De residuo vero teneatur idem dominus episcopus et alius quicumque magister dicti registri reddere racionem et computum[Anm. 86] predictis dominis deputatis, et alias facere ut supra.

[25.] Zuteilung eines Fünftels der Einnahmen an die Kapella des Konzils.[Anm. 87] Item, quod deputatus ad recipiendum et recolligendum pecunias ex huiusmodi quinta parte bullarum registrorum et plumbi provenien(das) teneatur providere capelle dicti concilii et cantoribus eiusdem et aliis restan(dis), vel pecunias, sic ut prefertur, et receptas et recollectas servat pro oneribus dicti concilii suppositis.

C. Ita ordinatum est per nos subscriptos deputatos: A(lexander) abbas Vir(z)ilia cen(sis)[Anm. 88].
Ita est conclusum Alanus abbas monasterii Scotorum.[Anm. 89]
Ita est Nicolaus de Croseti, prior de Plateria. .[Anm. 90]
Ita est Jacobus Freishamer licenciatus in decretis Canonicus Ratisponen(sis). .[Anm. 91] 
Idem dico Robertus Magnani. .[Anm. 92]
Idem Archidiaconus Urgellen(sis)[Anm. 93] Martis XII maii M°CCCC°XXXIX° in sacra deputacione fidei scrutatis votis singulorum conclusum fuit cum reformacione.
Dieulefist[Anm. 94]
Mercurii XXVII maii M°CCCC°XXXIX°. Super reformacione suprascripta placuit, quod admittatur[Anm. 95] cum modificacione et limitacion(e) sequen(te), videlicet quod ipsi domini deputati circa huiusmodi reformacionem dati debeant providere de uberiori sallario scriptorum in dictis registris bullarum et supplicacionum existencium et eciam vero (?) plumbatoris, cum quatuor flor(eni) minime sufficiant ad labores. Circa vero articulum continen(tem), quod scriptor(es) ipsius registri bullarum debeant ibidem certis horis interesse, placuit, quod com(mitta)tur domino magistro registri pro tempore, qui circa hec habeat disponere, prout sibi visum fuerit expedire.
Ja[cobus] Huglinus[Anm. 96]
Lune XXVII[Anm. 97] mensis julii M°CCCC°XXXIX° in sacra deputacione reformatorii votis singulorum et scrutatis conclusum fuit cum reformacione.
Mar[tinus] Oelbeke[Anm. 98]
Die jovis XXX julii M°CCCC°XXXXIX° in sacra deputacione pacis placuit reformacio suprascripta. Addictum fuit tamen, quod scriptores registrorum predicti habeant quinque flor(enorum) in mense pro stipendiis et laboribus et totidem plumbator quodque quolibet mense sit unus receptor pecuniarum, qui reddat racionem et computum et reliqua.
Rousselli[Anm. 99]
[356v][Anm. 100] Super articulis reformacionis officiorum supradictis concordant omnes sacre deputaciones in ipsa reformacione et articulis predictis. De com(mun)ibus vero addit, quod scriptoribus registrorum bullarum et supplicacionum ac eciam plumbatori provideatur de uberiori sallario quam quatuor flor(enorum), et quod magister registri de horis, quibus scriptores registri bullarum in eodem registro convenire debeant, ordinet. De pace eciam dicit, quod predicti scriptores et plumbator habeant quinque flor(enorum) pro mense pro stipendiis et laboribus et totidem plumbator quodque qualibet mense sit unus receptor pecuniarum, qui reddat racionem, computum et reliqua. Fuit conclusum die veneris ultima jullii M°CCCC°XXXIX°(1439 Juli 31).[Anm. 101] Mich. Galtherii.[Anm. 102]

Anmerkungen:

  1. E. MEUTHEN, Zur Protokollführung auf dem Basler Konzil (mit besonderer Berücksichtigung der Handschrift Ny kgl. S. 1842 fol. in Kopenhagen aus dem Nachlaß des Johann von Segovia), in: Annuarium Historiae Conciliorum 16 (1984) S. 348–368, grundlegende Analyse und Einordung in die Basler Protokollüberlieferung. Eine Edition des Kopenhagener Protokolls als CB IX wird vom Verfasser vorbereitet. Ein Insert aus K bei J. HELMRATH, Locus concilii. Die Ortswahl für Generalkonzilien vom IV. Lateranum bis Trient (Mit einem Votum des Johannes de Segovia), in: Annuarium Historiae Conciliorum 27/28 (1995/96) S. 593–661, hier S. 639 f., 662 (Druck). Hallers Edition: CB II–IV. Zu Rousselli siehe unten Anm. 98.  Zurück
  2. Übersicht bei MEUTHEN, Protokollführung (wie Anm. 1) S. 353 f.  Zurück
  3. "Mense Augusti per deputatos a concilio facta est reformacio circa scriptores registrorum supplicacionum et bullarum illorumque magistros, quomodo sua offi cia exercere deberent, de divisione quoque emolumentorum abinde proveniencium, inter cetera, ut quintus denarius taxe omnium bullarum concilii deputatus esset pro salario cantorum capelle ipsius" (siehe unten Edition § 3); MC III 342 Z. 16–21.  Zurück
  4. B. HERNANDEZ-MONTES, Biblioteca de Juan de Segovia. Edición y comentario de su escritura de donación (Biblioteca Theologica Hispana, ser. 2a: Textos 3), Madrid 1984, hier S. 95, Nr. 50; ersetzt die sehr fehlerhafte Edition von J. GONZÁLEZ, El maestro Juan de Segovia y su biblioteca (Collección Bibliográfica 6), Madrid 1944.  Zurück
  5. P. LAZARUS, Das Basler Konzil. Seine Berufung und Leitung, seine Gliederung und Be-hör denorganisation (Historische Studien 100), Berlin 1912 (ND Vaduz 1965) [zitiert: LAZARUS], zur Kanzlei S. 196–242, Ämter- und Personenliste S. 305–341; J. DEPHOFF, Zum Urkunden- und Kanzleiwesen des Konzils von Basel (Geschichtliche Darstellungen und Quellen 12), Hildesheim 1930 [zitiert: DEPHOFF], mit Biogrammen der Amtsträger; MEUTHEN, Protokollführung (wie Anm. 1); E. MONGIANO, La cancelleria di un antipapa. Il bollario di Felice V (Amedeo VIII di Savoia) (Deputazione subalpina di storia patria. Biblioteca subalpina 204), Turin 1988, bes. S. 47–59. Ferner: Th. FRENZ, Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit (Histor. Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen 2), Stuttgart 22001, hier S. 81–83; DERS., Die Urkunden des Konzils von Basel, in: Lectiones eruditorum extraneorum in facultate philosophica Universitatis Carolinae Pragensis factae 2 (1993) S. 7–26, hier S. 15–20 Liste der Scriptoren (weitgehend nach DEPHOFF); J. HELMRATH, Das Basler Konzil. Forschungsstand und Probleme (Kölner Historische Abhandlungen 32), Köln 1987, S. 35–46. Künftig auch H.-J. GILOMEN, Konziliare Bürokratie und Korporation – Strukturelle und prosopographische Aspekte des Basler Konzils, in: J. HELMRATH/H. MÜLLER (Hg.), Die Reformkonzilien von Konstanz und Basel. Institution und Personen (Vorträge und Forschungen), Ostfi ldern (in Vorb.).  Zurück
  6. Vgl. den magistralen Überblick von B. SCHWARZ, Die römische Kurie im Zeitalter des Schismas und der Reformkonzilien, in: G. MELVILLE (Hg.), Institutionen und Geschichte: Theoretische Aspekte und mittelalterliche Befunde (Norm und Struktur 1), Köln u. a. 1992, S. 231–258 (Lit.). – Zur Kanzlei der römischen Kurie: M. TANGL (Hg.), Die päpstlichen Kanzleiordnungen von 1200 bis 1500, Innsbruck 1894 (ND Aalen 1959); DERS., Das Taxwesen der päpstlichen Kanzlei vom 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, in: MIÖG 13 (1892) S. 1–105; E. VON OTTENTHAL (Hg.), Regulae Cancellariae Apostolica. Die päpstlichen Kanzleiregeln von Johannes XXII. bis Nicolaus V., Innsbruck 1888 (ND Aalen 1968); W. VON HOFMANN, Forschungen zur Geschichte der kurialen Behörden vom Schisma bis zur Reformation, I–II (BiblKPHIR 12–13), Rom 1914 (ND Turin 1971); B. SCHWARZ, Die Organisation kurialer Schreiberkollegien von ihrer Entstehung bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts (BiblDHIR 37) Tübingen 1972; Th. FRENZ, Das Eindringen humanistischer Schriftformen in die Urkunden und Akten der päpstlichen Kurie im XV. Jahr hundert, in: Archiv für Diplomatik 19 (1973) S. 247–419; 20 (1974) S. 384–506. Vgl. aus einer Fülle weiterer Studien der Jubilarin: B. SCHWARZ: Die Abbreviatoren unter Eugen IV. Päpstliches Reservationsrecht, Konkordatspolitik und kuriale Ämterorganisation (mit zwei Anhängen: Konkordate Eugens IV.; Aufstellung der Bewerber), in: QFIAB 60 (1980) S. 200-274; DIES., Dispense der Kanzlei Eugens IV. (1431–1447), in: L. SCHMUGGE (Hg.), Illegitimität im Spätmittelalter (Schriften des Historischen Kollegs 29), München 1994, S. 133–144. Zurück
  7. Vor dem Erscheinen steht die bei Nikolaus Staubach verfaßte Münsteraner Diss. von S. SUDMANN, Das Basler Konzil. Synodale Praxis zwischen Routine und Revolution (2004).  Zurück
  8. Der Vergleich mit der Kanzlei des in vieler Hinsicht prototypischen Konstanzer Konzils, das seinerseits über zwei Jahre ohne Papst tagte, wurde bisher kaum durchgeführt; E. GÖLLER, Zur Geschichte der apostolischen Kanzlei auf dem Konstanzer Konzil, in: RQ 20 (1906) S. 205– 213 (nach ASV Reg. Lat. 186); nur sehr knapp W. BRANDMÜLLER, Das Konzil von Konstanz 1414–1418, Bd. 1, Paderborn 21999, S. 162 f.  Zurück
  9. FRENZ, Papsturkunden (wie Anm. 5) S. 82. Vgl. aber unten Anm. 75.  Zurück
  10. Zum Problem der Amtsbefristung zusammenfassend HELMRATH, Basler Konzil (wie Anm. 5) S. 43–45; künftig ausführlicher GILOMEN, Konziliare Bürokratie (wie Anm. 5). Ein weiterer singulärer Akt vollzog sich 1440 nach Amtsantritt Felix' V., als viele Behörden dem Konzilspapst unterstellt und ihm eine eigene Kanzlei ausgegliedert wurde; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 47–59 und passim.  Zurück
  11. "Domini deputati … insteterunt tota die super expedicione litterarum mittendarum regibus, principibus, prelatis, universitatibus et communitatibus diversarum regionum"; CB II 40 Z. 14– 16 zu 1432 II 22.  Zurück
  12. E. MEUTHEN, Rota und Rotamanuale des Basler Konzils. Mit Notizen über den Rotanotar Johannes Wydenroyd aus Köln, in: E. GATZ (Hg.), Römische Kurie, kirchliche Finanzen, Vatikanisches Archiv. Studien zu Ehren von Herrmann Hoberg, Bd. 2 (Miscellanea Historiae Pontificiae 6), Rom 1979, S. 473 f. Zur – wenig erschlossenen – Pönitentiarie jetzt D. RUTZ, ‚Incipit formularius, quo utebantur minores penitenciarii sacri concilii Basiliensis‘, in: A. MEYER/C. RENDTEL/M. WITTNER-BUTSCH (Hg.), Päpste, Pilger, Pönitentiarie. Festschrift für Ludwig Schmugge zum 65. Geburtstag, Tübingen 2004, S. 483–498, Edition S. 490–498.  Zurück
  13. Zum Problem des ‚Dauerkonzils‘ J. HELMRATH, Basel, the Permanent Synod? Observations on Duration and Continuity at the Council of Basle (1431–1449), in: G. CHRISTIANSON/Th. M. IZBICKI (Hg.), Nicholas of Cusa on Christ and the Church (Studies in the History of Christian Thought 71), Leiden 1996, S. 35–56.  Zurück
  14. Er wuchs sich etwa in der Diskussion um ein päpstliches ‚decretum irritans‘ gegenüber konziliaren Verwaltungsakten zum Traktatkrieg aus. Zurück
  15. SCHWARZ, Kurie (wie Anm. 6) S. 253.  Zurück
  16. Segovia über die Inkorporationen im April 1433: "item plures litterarum apostolicarum scriptores et alii curtesani Romanam curiam egressi propter decretum adhesionis"; MC II 343 Z. 8–10. Zu den inkorporierten Teilnehmern: trotz Defiziten M. LEHMANN, Die Mitglieder des Basler Konzils von seinem Anfang bis August 1442, Diss. (masch.), Wien 1942; mehr statistisch L. BILDERBACK, The Membership of the Council of Basle, Phil. Diss., Washington 1966 (UMI 66–7868, Ann Arbor 1982); methodisch weiterführend R. GRAMSCH, Erfurter Juristen im Spätmittelalter. Die Karrieremuster und Tätigkeitsfelder einer gelehrten Elite des 14. und 15. Jahrhunderts (Education and Society in the Middle Ages and Renaissance 17), Leiden 2003, bes. S. 424–436.  Zurück
  17. Ordnung von 1432 Aug. 9; MC II S. 223–226 zu 1432 Aug. 9.  Zurück
  18. CB II 227 Z. 15–228 Z. 4; vgl. MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 51 (Zitat); DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 39 f. Zu Jean Mauroux, der kurz zuvor, am 17. September, in Basel eingezogen war: DEPHOFF S. 53; H. MÜLLER, Die Franzosen, Frankreich und das Basler Konzil, 2 Bde., (Konziliengeschichte. Reihe B), Paderborn 1990, Bd. 2, S. 543–572.  Zurück
  19. Zum Amt: LAZARUS (wie Anm. 5) S. 197–203; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 42–54. Zu Jean de Rochetaillée (Rupescissa), Vizekanzler in Basel 1433 Mai 9 bis 1435 April: LAZARUS S. 197 f.; DEPHOFF S. 49 f.; B. KATTERBACH, Referendarii utriusque signaturae a Martino V ad Clementem IX (Studi e testi 55), Città del Vaticano 1931, S. 6, zu seinen handfesten politischen Interessen v. a. H. MÜLLER, Besançon, Burgund und das Reich: der Streit um die causa Bisuntina auf dem Basler Konzil (1433–1435), in: Retour aux sources. Textes, études et documents d'histoire médiévale offerts à Michel Parisse, Paris 2004, S. 303–322, zum Vizekanzleramt S. 310 und 312 mit Anm. 31 und 41. Ab April 1435 bis zum Konzilsende war Kardinal Louis Aleman Vizekanzler, seit 1437 auch Konzilspräsident; DEPHOFF S. 42, 50–53.  Zurück
  20. So zu Recht DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 100. Erster Beleg einer Registratur 1432 Sept. 23; CB II 227 Z. 25 f.: "quod duo registratores sunt necessarii, qui habeant curam registrandi seu registrari faciendi litteras". Zu den Registraturen des Basler Konzils DEPHOFF S. 100–108, LAZARUS (wie Anm. 5) S. 225–232, aber eben ohne Kenntnis der ‚Articuli‘. Für Konstanz vgl. die Vorschläge zur Bullenregistratur: H. FINKE/J. HOLLNSTEINER (Hg.), Acta concilii Constanciensis, Bd. 2, Münster 1923 (ND 1981) S. 756.  Zurück
  21. E. VON OTTENTHAL, Die Bullenregister Martins V. und Eugens IV., in: MIÖG Erg.-Bd. 1 (1885) S. 401–589, hier S. 501; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 109 f.; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 53 f. mit Anm. 144; DBI, Bd. 24, Rom 1980, S. 167 f. (F. Ch. UGINET).  Zurück
  22. 1434 März 5: "quod … vicecancellarius regulas sive constituciones cancellarie secundum morem curie Romane petentibus easdem tam in sacro concilio quam extra habeat dare sub sigillo suo, quibus adhibeatur fides plenaria perinde ac si de Romana curia producte et ex libro cancellarie scripte et collacionate extitissent"; CB III 40 Z. 19–24. – 1435 Jan. 29: aus jeder der vier Deputationen soll "unus excellens iurista mixtus in scienciis theologie decretorum et legum abgeordnet werden, qui … extravagantes, decreta generalium conciliorum et regulas cancellarie necessarias reducant in unum volumen secundum servatum ab antiquis patribus auctoritate huius sacri concilii"; CB III 300 Z. 25–31. – Kanzleiordnung von 1435 Sept. 23: "Item quod habeatur in cancellaria unus quaternus curie bene ad verum correctus, in quo sint conscripta decreta concilii expediri consueta necnon forma Caroline et de Corpore Christi"; CB III 525 Z. 34–36. Die Formulare der Konzilsschreiben, Kanzleivermerke etc. sind aber über DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 14–39 und die Bemerkungen von FRENZ, Papsturkunden (wie Anm. 5) S. 81 f. hinaus systematischer zu untersuchen. Zurück
  23. Wenig beachtet sind die Statuten, die dem designierten Konzilspräsidenten Kardinal Giuliano Cesarini für die erwartete Reformdiskussion mitgegeben worden waren. Druck: TANGL, Kanzlei ordnungen (wie Anm. 6) S. 362–365 (Auswahl nach BAV, Vat. lat. 3884 fol. 15–24).  Zurück
  24. Überschrift in K: "Hec est ordinacio taxe sallarii notariorum in sacro concilio et in causis in eodem ventilandis scribencium necnon cursorum et aliorum officialium, qui serviunt in eisdem." Hiernach vollständig von Segovia übernommen: MC II 729, 4–732, 1. Bewilligung in der Generalkongregation 1434 Aug. 21; CB III 184 Z. 14 f.: Lectis articulis concernentibus taxam notariorum, placuerunt huiusmodi articuli in forma. Vgl. MEUTHEN, Protokollführung (wie Anm. 1) S. 354 f.  Zurück
  25. MC II 729 Z. 2: "ab ea, que prope erat, videlicet in officialibus concilii inchoari."  Zurück
  26. CB III 523 Z. 35–528 Z. 3 ; vgl. MC II 828 f.; vgl. LAZARUS (wie Anm. 5) S. 207; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 54. In K (fol. 242v Z. 5–244r Z. 27) erscheint mit marginalen Varianten der gleiche Text, ist aber zur Generalkongregation des 16. September 1435 geordnet. Weitere Handschriften: Basel, Univ.-Bibl., E I fol. 104r–107v (erwähnt HALLER CB III S. 523a, der separat ein fol. 107v folgendes Fragment zur Registertaxe bringt: CB III S. 619); Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 15627 fol. 133v–137r (Sammlung des Petrus Bruneti).  Zurück
  27. CB III 518 Z. 21–34; ebenso – zum 16. September – K fol. 193r mit der Überschrift: "Nomina scriptorum lectorum approbatorum in dicta congregacione generali reductorum per predictos ad hoc deputatos." Vgl. Segovia (nach K): "Super officiis quoque scriptorum, quorum infrascripta sunt nomina, abbreviatorum eciam et registratorum facte sunt regule et ordinaciones ad bonam direccionem exercicii eorum communiter et ad instar observancie in Romana curia solite …", (es folgt die Namensliste); MC II 828 Z. 22–829 Z. 5. Die Namen der 44 Skriptoren stimmen in beiden Listen überein. – Frühere Listen: a) MC II 225 f., Ernennung von fünf Personen zu notarii und scribae 1432 Aug. 8; b) CB II 260 Z. 8–261 Z. 3 (MC II 276 Z. 1–12) zu 1433 Okt. 31; vgl. DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 111f.  Zurück
  28. CB III 518 Z. 18 f. Fast die gleiche Gruppe (Bf. von Evreux anstelle des Ebf. von Mailand) war am 23. Juli 1435 zu Taxatoren eben des Salärs der Abbreviatoren und Registratoren ernannt worden; CB III 452 Z. 30–35/K fol. 194v: "… sint taxatores ad taxandum salarium abbreviatorum et registratorum."  Zurück
  29. Im Protokoll des Notars Jakob Hüglin fi ndet sich zum 31. Juli (CB VI 567 Z. 18 f.) zwar der Eintrag: "Deinde legit concordatum super reformacione officiorum, quod sequitur sub hiis verbis;" doch folgt nach Auskunft Hallers dann in der Handschrift nur eine halbe Leerseite. Zurück
  30. Zu den Personen der Kommissionsmitglieder und Notare siehe Edition Anm. 87–93, 95, 97, 98, 101.  Zurück
  31. Es fehlen nur die Namen der Antragsteller. Siehe die folgende Anm.  Zurück
  32. CB VI 454 Z. 3–7/13 (Protokoll des Jakob Hüglin): "Super cedula capitulorum reformacionem scriptorum bullarum, registrorum earundem et supplicacionum concernencium per dominum Robertum Magnani et Jacobum de Saltzburga porrecta etc. placuit, quod ipsa reformacio admittatur cum modificacione tamen in limitacione sequente, videlicet, quod …" folgt Wortlaut des Texts der 'Articuli' (siehe unten S. 111 Z. 5–12). Zu den beiden Personen siehe unten Anm. 90 f.  Zurück
  33. Zu Alexander von Vézelay siehe unten Anm. 87.  Zurück
  34. "Die autem XXII. mensis predicti" [sc. Juli 1439], "cum pestilencia eciam domum presidentis invasisset, huius parte inter maiores concilii lectis avisamentis per familiarem suum Thomam de Corcellis [Thomas de Courcelles], ut cessarent actus conciliares usque festum Michaelis (29. Sept.), sed interim per cancellariam bulle expedirentur; quodque assignarentur collatores beneficiorum et penitenciarii maiores usque in illud tempus, et auditores rote tenerent unam audienciam in ebdomada"; MC III S. 339 Z. 24–29. Über die Pestfolgen siehe den Bericht des Enea Silvio: D. HAY/W. K. SMITH (Hg.), De Gestis Concilii Basiliensis Commentariorum Libri II (Oxford Medieval Texts 25), Oxford 21992, S. 192–198; Zu Thomas de Courcelles jetzt H. MÜLLER, Thomas von Courcelles. Zum Lebensweg eines Pariser Universitätslehrers und Basler Konzilsvaters am Ausgang des Hundertjährigen Krieges, in: Väter der Kirche. Ekklesiales Denken von den Anfängen bis in die Neuzeit. Festgabe für Hermann Josef Sieben SJ zum 70. Geburtstag, Paderborn 2004, S. 861–915. Zurück
  35. Von den umfangreichen Registerserien des Konzils ist von den Kanzlei- und Bullenregistern gar nichts, wohl aber acht Bände des Bullenregisters Felix' V. erhalten (Turin, Archivio di stato, Archivio di Corte, Bullario di Felice V); dazu MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 13–45. Von den Supplikenregistern überlebten zwei Bruchstücke für 1437 Jan. 6–1438 Mai 7 und 1439 August 18–1440 Jan. 1, dazu G. P. MARCHAL, Supplikenregister als kodikologisches Problem. Die Supplikenregister des Basler Konzils (Genf, Ms. lat 61/Lausanne, G 863), in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 74 (1974) S. 201–235. Eine Edition ist dringendes Desiderat, nachdem die erhaltenen drei Manuale von Basler Rotarichtern (nicht Register!), Basel, UB, Ms. C V 27, 28, 29 (dazu als erster MEUTHEN, Rota [wie Anm. 12], mit Richterliste S. 516–518) jetzt nach den Prinzipien des Repertorium Germanicum erschlossen sind: H.-J. GILOMEN (Hg.), Die Rotamanualien des Basler Konzils. Verzeichnis der in den Handschriften der Basler Universitätsbibliothek behandelten Rechtsfälle, Tübingen 1998, hier Einleitung S. XIII–XXXIV. Zu den zeitgenössischen Briefregistern der Kurie: VON OTTENTHAL, Bullenregister (wie Anm. 21); DERS., Die Kanzleiregister Eugens IV. Ein Nachtrag, in: MIÖG Erg.-Bd. 3 (1890–94) S. 385–396; VON HOFMANN, Forschungen (wie Anm. 6) Bd. 1, S. 102–108, Bd. 2, S. 125–130; SCHWARZ, Schreiberkollegien (wie Anm. 6) S. 310 s. v.; H. DIENER, Die großen Registerserien im Vatikanischen Archiv (1378-1523), in: MIÖG 51 (1971) S. 305–368.  Zurück
  36. MC II 773 Z. 11–18; dazu LAZARUS (wie Anm. 5) S. 229 mit Anm. 164, Beamtenliste S. 329 f.  Zurück
  37. Unten S. 103 Z. 15. Vgl. zur "equalis distributio" SCHWARZ, Schreiberkollegien (wie Anm. 6) S. 32–34, 303 s. v.  Zurück
  38. Zur klassischen Aufgabe des Distributors/Rescribendars siehe TANGL, Taxwesen (wie Anm. 6) S. 48 f.; FRENZ, Papsturkunden (wie Anm. 5) S. 68 f. Zur Regelung in der Ordnung von Sept. 1435 vgl. Anm. 54. Zum Taxwesen des Basler Konzils bisher LAZARUS (wie Anm. 5) S. 232– 234; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 115–121.  Zurück
  39. Zu den Personen siehe Anm. 61 und 67. Zurück
  40. Siehe Anm. 59.  Zurück
  41. Siehe Anm. 74.  Zurück
  42. Siehe bereits die Kanzleiordnung von 1435 Sept. 23; CB III 526 Z.16–18, sowie unten S. 104 f., 110. – Über die Kantorei ist relativ wenig bekannt; M. TEGEN, Baselkonciliet och Kyrkomusiken omkr. 1440, in: Svensk Tidskrift för Musikforskning 39 (1957) S. 126–132; HELMRATH, Basler Konzil (wie Anm. 5) S. 18 f., 69 f.; DERS., Kommunikation auf den spätmittelalterlichen Konzilien, in: H. POHL (Hg.), Die Bedeutung der Kommunikation für Wirtschaft und Gesellschaft (VSWG Beiheft 87), Stuttgart 1989, S. 116–172, hier S. 169 f.  Zurück
  43. Unten S. 107 Z. 12–14, S. 109 Z. 24–27.  Zurück
  44. Siehe Anm. 66 mit Belegen.  Zurück
  45. Siehe Anm. 34 und 89.  Zurück
  46. Zum Taxwesen als Element des Reformdiskurses: SCHWARZ, Kurie (wie Anm. 6) S. 254–258; vgl. DIES., Schreiberkollegien (wie Anm. 6) S. 311 s. v., zur Kanzleireform siehe etwa die Vorschläge des Johannes Schele, Bf. von Lübeck, für das Basler Konzil: CB VIII S. 117; jetzt in: J. MIETHKE/L. WEINRICH (Hg.), Quellen zur Kirchenreform im Zeitalter der großen Konzilien des 15. Jahrhunderts, Bd. 2 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächt nis ausgabe 38 b), Darmstadt 2002, S. 212–217.  Zurück
  47. CB VII 267 Z. 3–10.  Zurück
  48. "Et quia multe querele in deputacionibus fierent super excessiva taxacione bullarum, magnopere laboratum est, ut fieret reformacio et super hoc aliisque cancellarie offi ciis, scriptoribus autem dantibus informaciones amplas in scriptis, pape et cardinalibus videbatur pro eorum reformacione servari debere taxam Iohannis XXII"; MC III 968 Z. 3–9. Die Taxordnung Johannes' XXII. ed. TANGL, Taxwesen (wie Anm. 6) S. 77–106, dazu ebd. S. 18–32. Noch unter Eugen IV. wurde diese lange Zeit grundlegende Taxordnung umgestaltet; TANGL, Taxwesen (wie Anm. 6) S. 45–47; Text der Konstitution „Sicut prudens“ (1445 Juni 7) S. 569–588. Zurück
  49. In diese Richtung argumentierte vor allem mit Blick auf Konstanz und die Kurie Martins V. bereits L. VONES, Zu zwei Formelbüchern aus der Verwaltungspraxis der kurialen Behörden während des Großen Abendländischen Schismas, in: Historisches Jahrbuch 62/63 (1981/81) S. 397–415, bes. S. 414 f.  Zurück
  50. MC III S. 1350 Z. 17–1351 Z. 34. Es ist beinahe das letzte Ereignis, das Segovias Konzilsgeschichte berichtet.  Zurück
  51. Siehe zu ihm unten Anm. 76.  Zurück
  52. "Quod per scolasticum socium suum impediebatur in exercicio, quoniam teneret portam clausam domus registri asportaveratque inde ad domum suam libros, iam fluxissent triginta dies"; MC III 1350 Z. 37–1351 Z. 1.  Zurück
  53. "Libros autem ipse teneret in domo sua specialiter tunc propter necessitatem frigoris, quemadmodum aliis annis fecisset." Das vorläufige Ende, wie so oft: materia dilacionem accepit. MC III S. 1351 Z. 6–8 und 34.  Zurück
  54. Abkürzungen wurden sämtlich aufgelöst, Großschreibung einheitlich auf Eigennamen begrenzt, die vom Schreiber gemachten Abschnitte arabisch durchnummeriert. Zu den Personen werden nicht sämtliche Konzilsämter bzw. Einträge in CB und MC referiert.  Zurück
  55. Vgl. für die Skriptoren die Kanzleiordnung von Sept. 1435; CB III 524 Z. 21 f.: "Deputetur unus, qui sit distributor et taxator simul more Romane curie; ebd. Z. 24 f. Item eligatur unus computator de mense in mensem, qui unacum taxatore seu rescribendario de oneribus et emolumentis omnibus faciat racionem eciam quolibet mense." Vgl. aus Statuten der Poenitentiarschreiber, ed. SCHWARZ, Schreiberkollegien (wie Anm. 6) S. 239 § 6. Siehe aber die Änderungen unten in § 3. Vgl. LAZARUS (wie Anm. 5) S. 213; zu den schwankenden Amtsbezeichnungen DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 70 Anm. 286.  Zurück
  56. Vgl. Kanzleiordnung von Sept. 1435; CB III 527 Z. 28–30: "divident inter se equaliter emolumenta … quilibet ipsorum habeat equalem porcionem." Zum zentralen kollegialen Anliegen der equalis distribucio: SCHWARZ, Schreiberkollegien (wie Anm. 6) S. 32–35. Zurück
  57. Die Kopierung und Verbreitung seiner Dekrete und Responsionen in Bullenform spielte für das Konzil eine bedeutende Rolle; vgl. DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 25 f. Zu den notariell beglaubigten und gesiegelten Dekretsammlungen künftig J. Stieber (Northampton/Mass.).  Zurück
  58. Zur taxfreien Ausstellung (gratis) von Schreiben des Konzils für pauperes und Beamte der eigenen Behörde siehe auch unten § 12. Vgl. CB III 619 Z. 23–25; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 119.  Zurück
  59. In den ersten Jahren des Konzils wurde der Taxator von den Deputationen oder vom Vizekanzler bestimmt. Am 5. Oktober 1436 beschloss die Generalkongregation, dass die Skriptoren wie an der Kurie aus ihren eigenen Reihen den Taxator wählen sollten: "quod ad instar Romane curie deinceps scriptores concilii unum ex se ipsis taxatorem et distributorem constituant, qui equalem de emolumento quod es dictis litteris provenerit, divisionem inter eos faciat"; CB IV 291 Z. 2–5: vgl. DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 71. Diese Regelung scheint nun durch die Bestimmung eines festen Taxators und eines Stellvertreters aufgehoben worden zu sein.  Zurück
  60. Siehe bereits die Kanzleiordnung von 1435 Juli 23; CB III 526 Z. 16–18 und 527 Z. 34 f., sowie unten die §§ 4, 5 und 25. Ein Beschluß der "deputatio pro communibus" von 1440 Juni 20 (CB VII 185 Z. 32–186 Z. 4) wollte den "quintus denarius" für die Capella, zu dessen Abrechnung und Bezahlung sie die "rescribendarii officii bullarum" noch 1440 Mai 9 gezwungen hatte (CB VII 123 Z. 6–12), aufheben (CB VII 186 Z. 3–4).  Zurück
  61. François de Me(t)z († 1444 März 7), 1413/14 Abbreviator, 1422–1428 "Regens cancellariae" an der Kurie, 1426–1444 Bf. von Genf, zahlreiche Konzilsämter, 1440 Okt. 12 Kardinal, Okt. 1442 bis 1444 März 7 "Regens cancellariae" Felix' V.; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 103 A. 359, L. BINZ, Le diocèse de Genève, in: J. P. RENARD (Red.), Helvetia Sacra, Bd. I/3: Archidiocèses et diocèses III, Bern 1980, S. 101 f.; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1090.  Zurück
  62. Johannes von Bardowik (an der Elbe), Mitglied der "deputatio pacis", als Collator erwähnt CB VII 95 Z. 14 (1440 April 6). Zurück
  63. Die Kanzleireform Eugens IV. 1445 sollte gerade die Wahl des Rescribendars/Taxators anstelle seiner Ernennung durch den Vizekanzler bestimmen; ed. VON OTTENTHAL, Bullenregister (wie Anm. 21) S. 573 § 7; TANGL, Taxwesen (wie Anm. 6) S. 49.  Zurück
  64. Einer der vier "clavigeri (plumbi)" bzw. "custodes bulle", im monatlichen Wechsel je aus den vier Deputationen und Nationen besetzt, die je einen der vier Schlüssel zum Siegelkasten bewahrten und dreimal pro Woche zusammenkamen; sie hatten offenbar auch die Aufsicht über den Bleivorrat; vgl. CB II 227 Z. 36; CB VII 387; LAZARUS (wie Anm. 5) 218 f., 326–328 (Personenliste); DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 95–100. Zum Konzilssiegel: DEPHOFF S. 7–14, 96; HELMRATH, Basler Konzil (wie Anm. 5) S. 39; FRENZ, Papsturkunden (wie Anm. 5) S. 81 f. (Lit.).  Zurück
  65. Gemeint sein dürfte vor allem die Kanzleiordnung von 1435 Sept. 23; CB III 523–528. Vgl. oben bei Anm. 22.  Zurück
  66. Siehe zum Bullenregister schon die Regelungen in der Kanzleiordnung von 1435 Sept. 23; CB III 527 Z. 4–38.  Zurück
  67. Siehe § 18 die Parallelbestimmung zu den Schreibern des Supplikenregisters. Vgl. die Reduktion der Skriptoren auf 25 in der Kanzleiordnung von 1435; CB III 524 Z. 9–11. Es handelt sich um gängige Muster der päpstlichen Kurie; vgl. TANGL. Kanzleiordnungen (wie Anm. 6) S. 82 f. nr. X, S. 115–117 nr. XIV, S. 132 nr. XXV, S. 165–167 nr. XXXV etc.  Zurück
  68. Louis de Lapalu(d), seit 1437 Febr. 18 Leiter des Supplikenregisters; Bf. von Lausanne bis 1440, danach Kardinal Felix' V. und Bf. von Maurienne; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 113; P. BRAUN (Red.), Le diocèse de Lausanne (VIe siècle – 1821), in: Helvetia sacra, Bd. I/4, Bern 1988, S. 135 f.; HELMRATH, Basler Konzil (wie Anm. 5) S. 61, 190 f.; MÜLLER, Frankreich (wie Anm. 18) Bd. 1, S. 90; Bd. 2, S. 845; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1191.  Zurück
  69. Zum Begriff "sexternus/quinternus" etc. im Sinne von Registerband siehe TANGL, Kanzleiordnungen (wie Anm. 6) S. XLVI–XLVIII.  Zurück
  70. CB III 526 Z. 19–22; Kanzleireform von 1435 Sept. 23.  Zurück
  71. Vgl. oben § 4. Siehe unten teils analog § 25.  Zurück
  72. Vgl. oben analog für die Bullenregistratur § 7.  Zurück
  73. Siehe oben § 11.  Zurück
  74. Zu dem 1438 Mai 10 eingerichteten Gremium der 16 Benefizienverteiler ("collatores beneficiorum") siehe LAZARUS (wie Anm. 5) S. 185–188.  Zurück
  75. Früher Hinweis auf die Existenz eines Datars (der Suppliken) in einer ‚kurialen‘ Kanzlei; bei Segovia sonst kein Beleg. Der Weg hin zur Ausbildung der Datarie, als Behörde für die päpstlichen Gnadenakte in foro externo (SCHWARZ, Kurie [wie Anm. 6] S. 346), ist noch zu wenig erforscht. Siehe L. CELIER, Les dataires du XVe siècle et les origines de la daterie apostolique(Bibl. des Écoles françaises d'Athènes et de Rome 103) Paris 1910, S. 21–31 (Martin V. und Eugen IV.) sowie künftig G.-R. TEWES (Köln). An der päpstlichen Kurie wird das Amt laut Frenz unter Bonifaz IX. greifbar; FRENZ, Papsturkunden (wie Anm. 5) S. 57 ist allerdings nicht explizit von einem Amtsträger die Rede: "quod littere super petitionibus signatis …, in quibus data non est posita, non expediantur nisi sub data correnti"; VON OTTENTHAL, Regulae (wie Anm. 6) S. 62 § 26. Belege aus dem Bereich der Kurie: Benedikt XIII. Kanzleiregeln: "quod ille qui databit supplicationes huiusmodi, ultra datam supplicationis semper ponat in dorso ipsius supplicationis vel rotuli diem expeditionis sive signationis"; VON OTTENTHAL, Regulae 153 § 157; Johannes XXIII.: "non expediantur littere, nisi data in eisdem supplicationibus et rotulis per expressum posita fuerit per ipsum dominum nostrum (sc. papam) vel datatorem"; VON OTTENTHAL 180 § 36; CELIER, Dataires (wie Anm. 74) S. 23 f.; Martin V. 1419 Dez. 21: "magistri Johannis de Feys dictarum litterarum scriptoris et datarii nostri"; TANGL, Kanzleiordnungen (wie Anm. 6) S. 146, zu Feys siehe CELIER, Dataires S. 26–29.  Zurück
  76. Damals Kardinal Louis Aleman. Seit 18. Dez. 1433 wurden angesichts der wachsenden Zahl von Suppliken, welche die Arbeit der Deputationen stauten, solche "de simplici iusticia" dem Vizekanzler, Einzelsuppliken mit gängigen Materien (wie etwa Ehedispense) dem Kardinallegaten/Konzilspräsidenten zur Signatur überlassen. Vgl. LAZARUS (wie Anm. 5) S. 200 f. mit Belegen.  Zurück
  77. Er wird in den Protokollen immer in dieser anonymen Form, "scolasticus Daventriensis", bezeichnet; CB VI 801 s. v.; VII 293 s. v. Vgl. oben bei Anm. 50. Ein Johannes de Dyck aus Deventer ist als Skriptor, Auscultator und Taxator (nur) bis 1435 belegbar; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 85. Vgl. CB VI 557 Z. 34–39, zu 1439 Juli 21: wegen Abwesenheit des Scholasters von Deventer wird dem Archidiakon von Metz Guillermus Hugonis [Guillaume Huin; de Stagno] das "officium registrature supplicationum" übertragen. Zurück
  78. Vgl. oben analog für die Magistri des Bullenregisters § 17.  Zurück
  79. Ähnlich schon Kanzleiordnung vom Sept. 1435; CB III 526 Z. 19–22; hier erweitert und verschärft.  Zurück
  80. Grundbestimmung bereits in Ordnungen Johannes' XXII. (TANGL, Kanzleiordungen [wie Anm. 6] S. 110 § 235) oder Martins V. (ebd. S. 151 § 12).  Zurück
  81. Analog zu § 16: Festlohn für Skriptoren. Zurück
  82. Die Begrifflichkeit ist, wie in der Literatur, nicht konstant. Mit bullatores dürften hier am ehesten die "clavigeri/custodes bullae" (siehe Anm. 63) gemeint sein, die auch selbst die Bullierung leiteten; während die unten genannten "plumbatores" die schlagführenden Siegel‚handwerker‘ im engeren Sinne bezeichnen, vermutlich analog zur Kurie (illiterate?) Zisterzienserkonversen; siehe LAZARUS (wie Anm. 5) S. 217–221; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 99 f. mit Anm. 488.  Zurück
  83. in über der Zeile ergänzt.  Zurück
  84. Siehe Anm. 81.  Zurück
  85. Analog zu § 16.  Zurück
  86. K "compotum".  Zurück
  87. Vgl. oben §§ 3, 4 und 11.  Zurück
  88. Alexander Bellifontis, Abt von Vézelay OSB (gest. 1439 Speyer; CB VI 609; MC III 429); Teilnehmer der Konzilien von Konstanz und Pavia-Siena, hier Präsident der gallischen Nation; erster Besucher des Basler Konzils; zahlreiche Konzilsämter und Gesandtschaften, 1438 Jan. Zwölfer-Ausschuß zur Verwaltung des Kirchenstaats (MC III 30); 1438 April 18 Konzilsgesandter in Bourges; 1439 Mai, Gesandter bei den Verhandlungen von Calais zwischen Burgund und England; W. BRANDMÜLLER, Das Konzil von Pavia-Siena 1423–1424 (Konziliengeschichte Reihe A, Darstellungen 21), Paderborn 2002, S. 349 s. v.; MÜLLER, Frankreich I (wie Anm. 18) S. 88 f. (Lit.), 714, 908 s. v.  Zurück
  89. Alanus, Abt des Schottenklosters Sankt Jakobus bei Würzburg; MC III 148 Z. 2; erwähnt als Supplikant 1440 Nov. 15; CB VI 146 Z. 21.  Zurück
  90. Nikolaus von Croseti (OSB), Prior von La Platière in der Diözese Lyon. Croseti war aber schon vor dem 30. April 1439 an der Pest gestorben, vgl. CB VI 384 Z. 22 und 411 Z. 14 f.; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 110; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1208.  Zurück
  91. Jakob Freissheimer/Fri(e)s(s)haimer (zahlreiche Namensvarianten) aus Salzburg, Kanoniker in Regensburg, lic. decr., Prokurator von Ebf. und Domkapitel Salzburg; Vgl. MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 147. Frieshaimer war schon zur Eröffnung Dez. 1431 auf dem Konzil; MC II 46 Z. 11; Mitglied der "Deputatio pro reformatorio" 1432 Febr. 29 (CB II 47 Z. 13, VI 359 Z. 19); 1439 Okt. 10 Papstwähler (CB VI 677 Z. 34); Mitglied der Gesandtschaft zu Amadeus VIII. 1439 Nov. 28 (CB VI 729 Z.1; RTA 14 S. 429 Z. 38 f.); 1440 Mai 7 "maior penitenciarius" (CB VII 115 Z. 8); Thesaurar der deutschen Nation 1439 (RTA 14 S. 280 Z. 29 f.; 300 Anm. 3); RG IV/2, S. 1513; VI/1, Nr. 5526; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1134.  Zurück
  92. Johannes Magnani, mag. art. Paris, Kanoniker aus Embrun; inkorporiert 1435 Aug. 19 (CB III 475 Z. 35; LEHMANN, Mitglieder (wie Anm. 16) S. 204; "procurator fiscalis concilii" (CB VI 567 Z. 23 zu 1439 Juli 31), weitere Belege bis 1441 Juli 17 (CB VII S. 380 Z. 25); "promotor concilii" (CB VII 249 Z. 28 zu 1440 Sept. 19; CB VII 375 Z. 32 zu 1441 Juli 12).  Zurück
  93. Johannes de Sancto Clemente, Archidiakon von Lymiginana, Diözese Urgel (Katalonien); inkorporiert Jan. 1439; MC III 311 Z. 24; LEHMANN, Mitglieder (wie Anm. 16) S. 186; Mitglied der "deputacio fidei und precognitor" (CB VI 465 Z. 22 zu 1439 Juni 1); adliger Licenziat des Kirchenrechts in Urgel, der – wohl an der Basler Konzilsuniversität – bei Tudeschi Panormitanus die Doktorinsignien zu erwerben trachtete: "incorporati petentis, ut sub reverendissimo domino archiepiscopo Panormitano insignia doctoralia recipere valeat" (CB VI 513 Z. 29–34 zu 1439 Juli 20). Zurück
  94. Johannes Dieulefist, bacc. decr., 1432 Aug. Notar der "deputatio fidei" und Konzilsnotar; MC II 220 Z. 31; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 64; MÜLLER, Frankreich (wie Anm. 18) S. 310 Anm. 17b; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1150.  Zurück
  95. Ab hier weitestgehend wörtlich übereinstimmend mit Text des Hüglin-Protokolls; CB VI 454 Z. 6–13; vgl. oben S. 99 mit Anm. 32.  Zurück
  96. Jakob Hüglin, aus Solothurn; "scriptor registrorum" 1432, Notar der "deputatio pro communibus" 1438 März 14 bis 1441 Dez. 1 und 1443 Juni 25–Juli 29; scriptor bullarum 1439 Sept.; CB VI S. XIV–XXVII; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 66 f., 112; MEUTHEN, Protokollführung (wie Anm. 1) S. 355; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 203; P. J. SCHULER, Notare Südwestdeutschlands. Ein prosopographisches Verzeichnis für die Zeit von 1300 bis ca. 1520, Bd. 1 (Veröff. der Komm. für geschichtl. Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B 90), Stuttgart 1987, S. 203 f.; RG VI/1, Nr. 2345; VII/1, Nr. 586; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1135.  Zurück
  97. Corr. K XXVIII.; da der 30. Juli ein Donnerstag war, muß der vorhergehende Montag auf den 27. Juli fallen; vgl. MEUTHEN, Protokollführung (wie Anm. 1) S. 353.  Zurück
  98. Martin Oelbeck, aus St. Truiden (Diöz. Lüttich); Schreiber im "registrum bullarum", Notar der "deputatio pro reformatorio"; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 68. Skriptor Felix' V.; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 221.  Zurück
  99. Erardus Rousselli, aus Noyon; Schreiber im "registrum bullarum" 1432 August bis 1441 Nov.; Konzilsnotar der "deputatio pacis"; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 64, 112; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1184; Redaktor des K zugrundeliegenden Protokolls (siehe oben S. 93).  Zurück
  100. Beginnt irrtümlich mit Wiederholung der Datumsangabe aus Zeile 1, anschließend ausradiert, aber noch leserlich. Zurück
  101. Zur Verlesung 1439 Juli 31 siehe CB VI 567 Z. 18 f. und oben S. 99 f.  Zurück
  102. Michael Galteri, aus Bayeux; Notar der "deputatio fidei" Juni 1435 bis Juni 1443; DEPHOFF (wie Anm. 5) S. 65. Skriptor Felix' V.; MONGIANO, Cancelleria (wie Anm. 5) S. 21; GILOMEN, Verzeichnis (wie Anm. 35) Sp. 1201.  Zurück