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Peter Altmeier

Peter Altmeier, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz 1947 bis 1969.[Bild: Konrad-Adenauer-Stiftung (CC BY-SA 3.0)]

Johann Peter Altmeier wurde am 12. August 1899 in Saarbrücken geboren. Er war der älteste Sohn des Ehepaars Peter und Maria Altmeier. Sein Vater arbeitete als Meister in einer Eisengießerei.[Anm. 1] 1906 zog die Familie nach Koblenz um. Altmeier besuchte dort die Volks- und Handelsschule und absolvierte von 1913-1916 eine kaufmännische Ausbildung. 1917 wurde er als Soldat eingezogen und geriet im Herbst 1918 in französische Kriegsgefangenschaft. Im Sommer 1919 konnte er nach Koblenz zurückkehren und wurde politisch im Windthorstbund (Jugendorganisation der Zentrumspartei) aktiv. Wenig später fand er auch eine Anstellung in einem mittelständischen Lebensmittelhandel, wo er nach und nach bis zum Prokuristen und Geschäftsführer aufstieg.[Anm. 2] Im Verlauf der 1920er Jahre wurde Altmeier Vorsitzender des Ortsverbandes Koblenz und heiratete 1925 Margarete Merl. Das Ehepaar bekam zwei Kinder.  1929 wurde er für die Zentrumspartei in den Stadtrat gewählt. 1933 gelang Altmeier die Wiederwahl, jedoch wurde die Zentrumspartei nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgelöst. Ein darauffolgendes Hospitant-Angebot der NSDAP lehnte er ab.  Stattdessen gab er die politische Betätigung auf und konzentrierte sich auf seine Tätigkeit als Geschäftsführer. Er blieb unter Beobachtung der NSDAP. 1944 stand Altmeier nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler als ehemaliger Zentrums-Abgeordneter dann auf der Liste derjenigen, die verhaftet werden sollten; er konnte sich durch Flucht der Inhaftierung entziehen. Anfang 1945 wurden Altmeier und seine Familie ausgebombt und lebten vorrübergehend in Bad Ems.[Anm. 3] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der NS-Diktatur wurde er Mitglied im Bürgerrat von Koblenz, dessen Gründung von der französischen Militärverwaltung genehmigt worden war. Der Bürgerrat sollte als Bindeglied zwischen Bürgern und Stadtverwaltung fungieren. Am 24. Mai 1946 wurde Altmeier zum Regierungspräsidenten des neugeformten Regierungsbezirks Montabaur ernannt.[Anm. 4]

Darüber hinaus übernahm er zwei Wochen später auch den Vorsitz der Koblenzer CDP von Franz Henrich. Anfang Februar 1947 schloss sich in Bad Kreuznach die CDP in den nördlichen Regierungsbezirken mit der CDU in den südlichen Regierungsbezirken des Landes zu einem einheitlichen Landesverband zusammen. Altmeier wurde zunächst als vorläufiger Vorsitzender der CDU bestimmt. Auf dem ersten Landesparteitag im Oktober 1947 in Kaiserslautern wurde er im Amt bestätigt und behielt den Vorsitz bis 1966.[Anm. 5] Bereits wenige Monate zuvor wurde Altmeier nach einer gescheiterten Regierungsbildung und dem Rücktritt von Wilhelm Boden am 9. Juli zu dessen Nachfolger als Ministerpräsident des neuen Landes Rheinland-Pfalz gewählt. Er regierte zunächst mit einem Allparteienkabinett aus CDU, SPD, LDP und KPD, bildete im Dezember 1949 eine Große Koalition und übernahm nach der Landtagswahl 1951 die Leitung einer CDU/FDP-Koalition, welche Rheinland-Pfalz unter seiner Führung schließlich bis 1969 gemeinsam regieren sollte.[Anm. 6]  Während der 22-jährigen Regierungszeit von Altmeier, der von 1948 bis 1967 zusätzlich auch Minister für Wirtschaft und Verkehr war, fand unter anderem 1948 die Rittersturzkonferenz statt, im Mai 1950 wurde der Umzug des Landtags von Koblenz ins wiederaufgebaute Mainz beschlossen, im April 1963 nahm in Mainz das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) seinen Betrieb auf und im Mai 1964 wurde der Mosel-Schifffahrtsweg eröffnet. 1954/55 und 1965/66 amtierte Peter Altmeier zudem als Präsident des Bundesrates.[Anm. 7] Ab Mitte der 1960er Jahre begann Altmeier schließlich sich Schritt für Schritt aus der Politik zurückzuziehen. Im März 1966 übergab er das Amt des CDU-Landesvorsitzenden an Helmut Kohl und wurde Ehrenvorsitzender seiner Partei. 1967 gelang es Altmeier bei den Landtagswahlen noch einmal, die CDU zum Wahlsieg zu führen. Zwei Jahre später, im Mai 1969, wurde er von Helmut Kohl im Amt des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz abgelöst. Anfang der 1970er Jahre zog sich Altmeier aus dem öffentlichen Leben zurück. Nach längerer Krankheit verstarb Peter Altmeier am 28. August 1977 in Koblenz.[Anm. 8] Ihm zu Ehren wurde dort 1981 ein Denkmal am Moselufer, unweit des Deutschen Ecks, errichtet.

Altmeiers politische Agenda

Altmeiers wohl wichtigstes politisches Anliegen in seiner Zeit als Ministerpräsident war es, im ,,Retortenstaat“ Rheinland-Pfalz ein Gefühl der Gemeinsamkeit zu entwickeln, so dass bei der Bevölkerung die Bereitschaft entstand, das neue Land als dauerhafte Lösung zu akzeptieren.[Anm. 9] Es gelang ihm bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder, eine Auflösung des neuen Landes, das aus Teilen von ehemaligen preußischen, bayerischen, nassauischen und hessischen Gebieten zusammengesetzt worden war, zu verhindern. Ein weiterer wichtiger Punkt in Altmeiers Agenda war die Versöhnung mit den Nachbarstaaten, insbesondere mit dem ehemaligen Kriegsgegner Frankreich.[Anm. 10] Dazu wurden in den 1950er Jahren vor allem in den Bereichen der Wirtschaft und Bildung zahlreiche Abkommen und Verträge geschlossen. Beim Streit um die Konfessionsschulen blieb Altmeier seiner religiösen Überzeugung treu und lehnte Simultanschulen ab. Nicht zuletzt gelang es ihm auch, durch zahlreiche Ausbaumaßnahmen, die Attraktivität des Standortes Rheinland-Pfalz für industrielle Ansiedlungen zu erhöhen.[Anm. 11]

Verfasser: Maximilian Deheck

Literatur: 

Erstellt am: 27.10.2022

Anmerkungen:

  1. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  2. ,,Peter Altmeier“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL:  http://www.rppd-rlp.de/pke0008 (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  3. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  4. ,,Peter Altmeier“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL:  http://www.rppd-rlp.de/pke0008 (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  5. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  6. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  7. ,,Peter Altmeier“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL:  http://www.rppd-rlp.de/pke0008 (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  8. ,,Peter Altmeier“. In: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank. URL:  http://www.rppd-rlp.de/pke0008 (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  9. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  10. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück
  11. Lindsay, D.: Geschichte der CDU – Peter Altmeier. In: kas.de. URL: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/peter-altmeier (Aufgerufen am 24.10.2022). Zurück