Dietrich von Erbach
Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1434 -1459, geb. um 1390, gest. 1459.
Dietrich von Erbach wurde um 1395 in eine Familie geboren, die zwar aus dem Niederadel/der Ministerialität stammte, aber den Anschluss an den Hochadel geschafft hatte und zwei Jahre vor dem Antritt seines Pontifikats zur gräflichen Würde erhoben wurde. Am 6. Juli 1434 wurde er in Bingen zum Mainzer Erzbischof gewählt, da der Mainzer Klerus die Stadt Mainz im Streit, u.a. um die Frage der Beteiligung der Geistlichen an den bürgerlichen Lasten, verlassen hatte.
In der so genannten Pfaffenrachtung im Jahre 1435 konnte der Erzbischof den Streit zwischen der Mainzer Bürgerschaft und dem Klerus weitgehend im Sinne letzterer beilegen. Im Ringen mit dem Landgrafen von Hessen um den weiteren Ausbau der Landesherrschaft in Hessen und Thüringen verlor das Erzstift dagegen an Bedeutung. Zudem konnte der Landgraf seinen Einfluss in der Wetterau durch den Erwerb der Grafschaften Nidda und Ziegenhain stärken. In der brisanten "Konzilsfrage", ob ein Konzil über eine päpstliche Entscheidung hinweg gehen dürfe, wahrte der Erzbischof Neutralität. Insgesamt fuhr er hinsichtlich der Reformansätze des Basler Konzils einen mäßigenden Kurs. Als Vorsitzender des Kurfürstenkollegiums wirkte er auf die Wahlen Albrechts II. und Friedrichs III. ein und hatte damit Teil an der Rückkehr der Habsburger auf den Thron des Reiches.
Dietrich von Erbach starb am 4.5.1459 in Aschaffenburg und wurde in der dortigen Stiftskirche beigesetzt. Das Grabdenkmal wurde von Hans Juncker um 1610 geschaffen und steht im Chor der Stiftskirche. Nach Dietrich von Erbach ist auch das noch gut erhaltene Stadttor von Aschaffenburg am Mainufer unterhalb des Schlosses Johannisburg als Theoderichstor benannt.