Arnold von Selenhofen
Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1153-1160.
Arnold, aus der mächtigen Ministerialenfamilie von Selenhofen, gelangte als Sachwalter und dann Gegner des bei Friedrich Barbarossa missliebigen Vorgängers Heinrich in sein Amt. Die Anfänge seines Pontifikats sind gekennzeichnet durch Konflikte mit dem Pfalzgrafen Hermann von Stahleck und in der Stadt mit der konkurrierenden Ministerialenfamilie der Meingote, die er nicht in sein Regiment einzubinden verstand.
Als Friedrich Barbarossa ihn verstärkt zum Reichsdienst, vor allem zur Teilnahme an den Italienzügen verpflichtete, konnte er die damit verbundenen finanziellen Lasten nicht bewältigen und versuchte, von den Mainzern eine Steuer einzutreiben - ein Vorhaben, das diese unter Berufung auf das Privileg Adalberts I. empört ablehnten. Daraufhin eskalierte der Konflikt: 1159 kam es zu Plünderungen und Ausschreitungen. Der Erzbischof belegte die Stadt mit dem Interdikt, konnte aber die Lage nicht mehr unter seine Kontrolle bringen. Er ließ sich auf Verhandlungen ein und begab sich dazu in das Kloster St. Jakob (innerhalb der heutigen Zitadelle), wurde dort aber von der aufgebrachten Menge belagert und am 24. Juni 1160 erschlagen. Der Leichnam blieb mehrere Tage unbestattet, bis sich die Kanoniker an der Liebfrauenkirche seiner annahmen und ihn dort bestatteten.
Nachweise
Verfasser: Stephanie Haarländer
Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital
Erstellt am: 09.06.2009