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.1.Franz von Sickingen

Reichsritter, militärischer Befehlshaber im Ritteraufstand 1522/23, geb. 1481, gest. 1523

Franz von Sickingen 1520[Bild: Hieronymus Hopfer 1520 [gemeinfrei]]

Franz von Sickingen (1481-1523) tat sich in der ersten Phase der Reformation als 'Ritter für den rechten Glauben' hervor. Als Anführer der schwäbischen und rheinischen Ritterschaft spielte er in den militärischen Auseinandersetzungen um die Einführung der Reformation eine bedeutende Rolle.

Geboren in einer reichsritterlichen Familie, wurde Franz von Sickingen qua Geburt nach dem Tod des Vaters mit großem territorialem Streubesitz sowie Vermögen ausgestattet. Er betrieb erfolgreich Bergwerke und scharte früh als pfälzischer Amtmann und im Dienst des Mainzer Erzbischofs eine Truppe um sich. Schon früh trat er für die Stärkung der Reichsritterschaft ein, die durch die Veränderungen in der militärischen Taktik zunehmend bedeutungsloser wurde und in immer stärkerer Abhängigkeit zum Landesfürsten stand. Trotz des Ewigen Landfriedens von 1495 führte von Sickingen diverse Fehden, u.a. gegen Metz, Frankfurt und Hessen, die viel Vermögen in seine Taschen spülten und ihm eine Machtbasis am Mittelrhein schufen. Meist wurden seine Unternehmungen gebilligt, erst der Konflikt mit der Reichsstadt Worms brachte ihn in Bedrängnis, 1515 folgte die kaiserliche Ächtung.

Von Sickingen forderte auch den Kurstaat Trier heraus: in reformatorischem Sinne wollte er den Sturz des Erzbischofs Richard von Greiffenclau erzwingen, um das Kurfürstentum hiernach in ein weltliches Territorium umzuwandeln. Neben den Beweggründen aufgrund seiner reformatorischen Gesinnung hatte er bei diesem Vorhaben jedoch zweifelsohne machtpolitische Interessen: mit dem erworbenen Besitz wollte er seinen Aufstieg in den Fürstenstand ermöglichen.
Franz von Sickingen hatte die Rechnung jedoch ohne die Trierer gemacht, die ihrem Erzbischof die Treue hielten. Seine Aggression war nicht von Erfolg gekrönt: es kam zu einem überkonfessionellen Bündnis zwischen Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz und dem bedrängten Trierer Erzbischof - landesfürstliche Solidarität gegenüber der reichsritterschaftlichen Bedrohung schlug in diesem Falle die Brücken über die Konfessionen. Franz von Sickingen wurde 1523 vernichtend geschlagen, bei den finalen Kämpfen um die Burg Nanstein bei Landstuhl fand er schließlich den Tod.

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Bearbeiterin: Katharina Üçgül
Verwendete Literatur:

Erstellt am: 21.03.2013