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Goldene Bulle
Grundgesetz des Heiligen Römischen Reiches. Der Name "Goldene Bulle" wurde nach der goldenen Kapsel des Siegels gewählt, das das Schriftstück verschloss. Die Goldene Bulle ist das wichtigste Grundgesetz des Heiligen Römischen Reiches Kaiser Karls IV. Sie kodifiziert in lateinischer Sprache das Recht der Königswahl, sichert die exponierte Stellung der Kurfürsten (Kurfürstenverfassung: Primogenitur, Privilegia de non evocanda, Berg-, Juden- und Zollregal, Münzrecht, Recht zum Ländererwerb) und regelt das Zeremoniell für die feierliche Repräsentation des Reiches. Ferner enthält sie das Verbot aller Bündnisse, mit Ausnahme der Landfriedenseinungen. Die Goldene Bulle blieb - zumindest theoretisch - bis zum Ende des Alten Reiches in Kraft.