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Zisterne

Wassergewinnung durch Sammeln von Regenwasser.

 

Vor allem für die Besitzer von Höhen- oder Felsenburgen war die Anlage einer Zisterne die einzige Möglichkeit, auf der Burg Wasser zu gewinnen. Es technisch entweder nicht möglich oder viel zu teuer, einen Brunnen durch den gewachsenen Fels bis zum Grundwasserspiegel zu bohren. Für den Bau einer Zisterne entschied man sich auch dort, wo das Grundwasser durch Mineralien o.ä. verunreinigt und damit unbrauchbar war. Der Nachteil der Zisterne bestand darin, dass sie in regenarmen Zeiten schnell leer war. In Friedenszeiten war dies kein Problem, da man Frischwasser mit Pferden und Eseln vom nahen Bach holen und in den Tank einfüllen konnte. Im Fall einer Belagerung war eine leere Zisterne oft der Anfang vom Ende. Wenn es nicht zu regnen anfing und die Zisterne wieder gefüllt wurde, musste die durstende Burgbesatzung die Burg binnen kürzester Zeit aufgeben.

Prinzip der Zisterne

Das Prinzip der Zisterne (von lateinischen cista = "Kiste") war einfach. Man fing das Regenwasser vom Burghof, von größeren Freiflächen oder auch von schindelbedeckten Hausdächern auf und leitete es in offenen oder verdeckten Kanälen in ein in den Fels gehauenes Auffangbecken bzw. einen in die Erde gemauerten Wasserbehälter

Das Wasser wurde mit einem einfachen Haspel oder einem Wippgalgen mit Gegengewicht nach oben gehievt. Zum Schöpfen des Wassers verwendete man Holzeimer und Kupferkessel. Die Auffangbecken wurden geschützt angelegt und mit einer Abdeckung versehen, damit im Verlauf einer Belagerung kein Unrat hineingeschleudert werden konnte oder ein Tier hineinfiel und dort verendete. Wegen der Verschmutzungsgefahr durften sich Pferde und vor allem Hunde im Wassereinzugsbereich der Zisternen nicht aufhalten.

Man unterscheidet zwei Arten von Zisternen, die normale (ältere) Tankzisterne und die moderne (jüngere) Filterzisterne.

(Text: Stefan Grathoff)

 

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