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Das Erzstift Köln

Kölner Dom um 1900

Das Erzstift Köln hatte im Vergleich zu Kurtrier und Kurmainz den geringsten Einfluss am Mittelrhein. Der unmittelbare Einflussbereich des Erzstiftes reichte bis Andernach (1167 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa dem Erzstift geschenkt). Die Ausweitung der Diözese vom Bischofssitz Köln aus erfolgt vor allem in nordöstlicher Richtung.

Am Mittelrhein war Köln vor allem in Rhens und in der großräumigen Grundherrschaft in Bacharach mit den Dörfern Steeg, Diebach und Manubach erfolgreich. Doch Kölns Herrschaft endete dort bereits im 12. Jahrhundert, da es seine Stellung gegen seine Vögte aus der Familie von Stahleck nicht durchsetzen konnte. Hermann von Stahleck erhielt 1142 die Pfalzgrafschaft. Die „kurkönische“ Burg Stahleck und das Viertälergebiet wurden pfalzgräflich, für Köln blieben nur einige wenige Grund- und Kirchenrechte.

Nachdem die Pfalzgrafschaft 1215 an die Wittelsbacher gefallen war, versuchte der Kölner Erzbischof Engelbert l. gegen die pfälzische Dominanz in Bacharach mit dem Bau der Burg Fürstenberg ein Gegengewicht zu etablieren. Doch dem Pfalzgrafen gelang es, auch diese Burg als kölnisches Lehen in seine Verfügungsgewalt zu bringen.

Während der Reformation versuchte Erzbischof Hermann von Wied vergeblich, in Köln die lutherische Lehre einzuführen. Die französischen Revolutionskriege führten zur Aufhebung des Erzbistums Köln auf der linken Rheinseite und zur Gründung des Bistums Aachen 1801. Auf der rechten Rheinseite dauerte die Auflösung noch bis zum Jahre 1821 bis zur preußischen Neuordnung.

Quelle: Euskirchen; redakt. Bearb. S.G.