Grabdenkmal
Niedersohren, Rhein-Hunsrück-Kreis
Zu besichtigen: Die Bruchstücke der Grabdenkmäler befindet sich im Museum Bonn
Im Jahre 1884 wurden unweit des Niedersohrener Hofes Bruchstücke eines bildgeschmückten Grabdenkmals gefunden. Auf einem Bruchstück ist eine Szene aus dem täglichen Leben dargestellt.
Der zweite würfelförmiger Quader eines weiteren Grabdenkmals zeigt die unteren Vorderkörper zweier Zugtiere, Pferde oder Maulesel. Eine weibliche Figur und möglicherweise ein Hahn sind auf dem Quader abgebildet.
Etwa 500 m südlich verläuft die römische Fernstraße von Trier nach Mainz. Unmittelbar nördlich der römischen Straße fanden sich auf der Gemarkung Niederweiler die Fundamente eines römischen Grabdenkmals. Möglicherweise wurden die Bruchstücke hier stehender Grabdenkmäler abtransportiert und beim Bau eines Gebäudes verwendet.
Das römische Zwölftafelgesetz legte fest, Tote dürfen innerhalb einer Stadt nicht bestattet werden. Diese Bestimmung galt auch für die Siedlung in den römischen Provinzen. Daher befinden sich Grabstätten immer außerhalb der Siedlungen. Begehrt waren die Plätze nahe der Straße. Alles weitere was mit der Grablegung zu tun hatte, war Privatsache und unterlag keiner weiteren staatlichen Kontrolle. Das Grab bot jedem, der über genügend Kapital verfügte, ein letztes Mal Gelegenheit, seinen Reichtum, seine Macht und seine Person demonstrativ zur Geltung zu bringen. So war es auch politisch unbedeutenden Personen möglich, das eigene Bildnis durch Statue oder Büste öffentlich aufzustellen, ansonsten ein Privileg, dass der kaiserlichen Genehmigung bedurfte.
M. Thoma
Literatur:
Lehner, Steindenkmäler 725 und 726, Hagen S. 360