Eisenzeitliches Grabhügelfeld
Hochscheid/Oberkleinich, Kr. Bernkastel-Wittlich
Zu besichtigen: Grabhügelfeld mit ca. 30 Grabhügeln
Anfahrt: Wederath/Belginum Archäologiepark an der B327 nordöstlich von Morbach. Parken auf dem Museumsparkplatz und der Ausschilderung des Archäologieparks folgen.
Das Grabhügelfeld von Hochscheid/Oberkleinich umfasst etwa 30 Grabhügel. Die heutige Anzahl der Hügel ist vermutlich nicht identisch mit der ursprünglichen. Kleinere Hügel dürften dem Ackerbau zum Opfer gefallen sein. Kaum ein Grabhügel wurde untersucht. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann davon ausgegangen werden, dass nahezu alle Grabhügel zur Zeit der Hunsrück-Eifel-Kultur angelegt wurden.
Fast allgemein hat sich die unverbrannte Bestattung des Toten durchgesetzt. Die gestreckt beigesetzte Leiche ruht auf einem Holzbrett oder gar in einem aus Brettern zusammengesetzten Holzsarg; auch der aus einem ausgehöhlten Baum hergestellte Baumsarg kommt vor. Die Ausstattung der Toten ist bescheiden und ziemlich gleichförmig: Die Männer haben ihre Lanze mit eiserner Spitze bei sich, die Frauen sind mit Ringschmuck verschiedener Art versehen. Außerdem gehört zur Totenausstattung ein Satz von Gefäßen.
Der Frauenschmuck besteht aus einfachen rundstabigen Halsringen aus Bronze, Manschetten aus einfachen strichverzierten Ringen an den Unterarmen, bisweilen auch Oberarmschmuck oder Knöchelringe, manchmal ein Ringschmuck auf der Brust. Nadeln sind kaum üblich, sie sind gelegentlich aus Eisen und deuten auf die Kostbarkeit dieses neuen Werkstoffes hin.
Gruppenbildungen innerhalb der Nekropole dürften chronologisch und soziologisch bedingt sein. Gräber der Führungsschicht wurden etwa 1,6 km nordwestlich in der Nekropole Hochscheid gefunden.
Nicht jedes Grabhügelfeld kann als Nekropole einer Siedlungseinheit gelten. Zwar sind die dazugehörenden Siedlungen bisher unbekannt. Es dürfte sich aber um Einzelhofsiedlugen, bestehend aus Wohnhäusern, Speicherbauten und Nebengebäuden gehandelt haben.
M. Thoma
Literatur:
A. Haffner, Belginum. Topographie-Verkehrssystem-Siedlungsgefüge. In: A. Haffner (Hrsg.) Gräber – Spiegel des Lebens. Zum Totenbrauchtum der Kelten und Römer am Beispiel des Treverer-Gräberfeldes Wederath-Belginum. Mit Beiträgen von A. Abegg u.a. (Mainz 1989) 13-36.