Schlierschied im Hunsrück

Grabhügelfeld

Schlierschied, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Grabhügelfeld

Anfahrt: Auf der B421 von Gemünden nach Simmertal. Nach Gemünden über die L162 nach Schlierschied. In Schlierschied links nach Hennweiler. Ab dem Ortsausgang Schlierschied 600 m weit, das Grabhügelfeld liegt im Hang auf der rechten Seite.

Südöstlich von Schlierschied liegen im Hang oberhalb des Simmnerbachtales mehrere Grabhügelgruppen. Eine Gruppe umfasst 13 Grabhügel mit einem Durchmesser von 7-16 m und einer Höhe bis zu 1,8 m. Die zeitliche Einordnung aller Bestattungen unter den eng beieinander liegenden Grabhügeln ist bisher nicht möglich. Älteren Berichten zufolge soll eine Steinkiste aus einem der Hügel geborgen worden sein. Sicherlich in römischer Zeit angelegt wurden die im Grundriss viereckigen Hügel, die teils von Gräben umgeben sind. Gefäßbeigaben aus weiteren Grabhügeln weisen in den Zeitraum der Älteren Hunsrück-Eifel-Kultur (6.-5. Jahrhundert v. Chr.). Für die spätlatènezeitliche (1. Jahrhundert v. Chr.) Einordnung weiterer Gräber sprechen ebenfalls Gefäßbeigaben.

Nördlich der der Grabhügelgruppe befindet sich in etwa 100 m Entfernung, nördlich der Teerstraße eine weitere Grabhügelgruppe mit drei Hügeln unbekannter Zeitstellung.

Südlich des Ortes Schlierschied wurden im Jahre 1940 drei Grabhügel durch das Museum Bonn untersucht. Unter der Erdaufschüttung bargen die Hügel eine auf der alten Oberfläche erkennbare Brandplatte von 3 x 2,1 m. Auf der Platte fanden sich vereinzelt vorgeschichtliche Scherben und die Überreste mehrerer Gefäße aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. In einer Grube neben der Brandplatte war der Leichenbrand deponiert worden.

Auch innerhalb des Ortes wurde eine römische Brandbestattung in einem Steintrog, eine so genannte Aschenkiste gefunden.

In der Umgebung von Schlierschied wurden vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis in das 1. Jahrhundert n. Chr. Gräber angelegt. Ausschlaggebend für die Besiedlung dürfte der durch das Simmerbachtal von der Nahe auf den Hunsrück führende Weg gewesen sein. Bei Erdarbeiten auf der Gemarkung Schlierschied wurden immer wieder vermutlich römische Mauerreste angetroffen.


M. Thoma



Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 256-263.

Bonner Jahrbuch 146, 1941 S. 357.