Stadtbefestigung von St. Goarshausen
Die Stadtbefestigung wurde wohl nach der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1324 begonnen. Sie kann aber auch erst im Zusammenhang mit der Erbauung der Burg Katz um 1360/70 in Verbindung stehen. Heute noch erhalten sind die beiden Türme an der Rheinfront (Dächer neu, Putz und Anstrich von 1975 bzw. 1979).
Der "Runde Turm" am Nordende, nahe der Einmündung des Forstbaches mit Übergang ins Achteck oberhalb des Rundbogenfrieses, ist ein verkleinertes Abbild des Bergfriedes von Burg Katz, daher stammt er wohl noch aus dem 14. Jahrhundert.
Der "viereckige Turm"
Der "Viereckige Turm" bildet das südliche Ende des mittelalterlichen Ortes und flankiert das dortige Stadttor. Über dem Keller erhoben sich vier bewohnbare Geschosse und eine Wehrplattform. Die beiden oberen Geschosse waren kreuzgratgewölbt. Der Eingang lag im 1. Obergeschoss, in Verbindung mit dem Wehrgang der Stadtmauer. In die oberen Räume gelangte man über eine Wendeltreppe in der Nordwestecke, die nach außen vorkragt und die Dachtraufe überragt. Als weitere Außengliederung ist das auf Rundbogenfriesen vorspringende Wehrgeschoss zu nennen.
Die innere Ausstattung (Abort, drei beheizbare Geschosse, Fenster mit Nischen) liegt bezüglich der Bewohnbarkeit weit über dem Niveau vergleichbarer Wehrtürme mit Wächterstube.
Der Baubeginn erfolgte frühestens nach Verleihung der Stadtrechte 1324, eine Erbauung gleichzeitig mit der Burg Neukatzenelnbogen (um 1370) scheint ebenfalls denkbar.
Quelle: Herrmann; Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz Saarland. Bearb. von Hans Caspary u.a. Darmstadt 1985; Cornelius, Hans: Der Rhein von Köln bis Mainz. Köln 1979. ; Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft. Bd.2. Hrsg. v. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Mainz 2001; redakt. Bearb. S.G.