Zur Wasserversorgung von Mogontiacum
Eine briefliche Kontroverse hatte ich mit Herrn Dr. Rupprecht um die römische Wasserleitung. Ich hatte in dem von ihm in der Hauptsache akzeptierten Aufsatz"Die Straßen, die nach Moguntiacum führten", eigentlich nebenbei, behauptet, dass die Wasserbrücke übers Zaybachtal nur fürs Lager gebaut worden wäre, nicht für die Stadt, jedenfalls nicht für eine in der „Rheinebene“. Er meint, sie habe von Anfang an eine von den Römern dort unten, im bisher wohl siedlungsarmen Gelände im heutigen Innenstadtbereich, gegründete Stadt mitversorgt. In dieser „Unterstadt“ hätte es nur sehr wenige Brunnen aus römischer Zeit gegeben. „Dagegen haben wir mehrere eindeutige archäologische Befunde – ich bot Sie Ihnen an, Sie fragen aber nicht weiter –, die eine Wasserversorgung ,von oben‘ beweisen und zwar eben über das Kästrich-Plateau und sonst nirgendwo her.“ Ich wäre dümmer, als die Archäologie erlaubt, behülfe ich mir damit, wie mir Rupprecht vorwarf, „diese unbewiesene Brunnenlandschaft einfach zu denken, weil es mal so besser ins Konzept passt.“ Ich habe und hatte zur Wasserleitung kein Konzept, ich beschäftigte mich mit den Straßen. Aber wie ein dummer Schulbub will ich auch nicht dastehen, und so mache ich mir ein paar Gedanken, über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten um diese Wasserleitung, und zwar in einem gedanklichen Kontext von Wasserversorgung und Stadtentwicklung, die beide noch nicht endgültig geklärt sind. Es sollen keine Thesen, nicht einmal Hypothesen werden. Ich betrachte sie als Diskussionsbeiträge und freue mich über kritische, erweiternde, selbst über zustimmende Stellungnahmen.
Zu: Zur Wasserversorgung von Mogontiacum.
Nebenbei ging es auch um die von mir als Fälschungen Bodmanns bezeichneten "Ritter von Ageduch". Zu diesem Thema ist ein reich bebildeter Aufsatz im Druck (Mainzer Zeitschrift). In ein paar Wochen kann ich ihn scannen und als pdf zum Runterladen anbieten.