Zur Geschichte von Bad Hönningen
Bad Hönningen liegt am rechten Ufer des Rheins gegenüber Bad Breisig. In römischer Zeit verlief der Limes ungefähr entlang der heutigen Gemarkungsgrenze zwischen Bad Hönningen und Rheinbrohl. Im Jahr 1898 fand man in der Nähe des Bahnhofs fränkische Gräber mit hochwertigen Beigaben. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich allerdings erst in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II., der dem Dom zu Bamberg im Jahr 1019 ein Gut in Hohingen im Ingerisgowe (Engersgau) übertrug. Eine eigene Pfarrei bestand in Hönningen spätestens seit dem Jahr 1135. Oberster Landesherr war seit 1041 der Trierer Erzbischof, der dem Trierer St. Simeonstift das Patronat auf die Pfarrkirche St. Peter übertrug. Seit dem 13. Jahrhundert übten die jeweiligen Herren von Arenfels die weltliche Gerichtsbarkeit im Ort aus.
Anders als viele umliegende Pfarreien blieb Hönningen in der Reformationszeit katholisch. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es von den Schweden eingenommen und hatte unter wechselnden Einquartierungen sowie Epidemien zu leiden. Die Auswirkungen der Französischen Revolution bilden den nächsten großen Einschnitt in der Geschichte des Ortes, denn der Einmarsch der französischen Truppen am linken Rheinufer bedeutete das Ende des Kurstaates Trier. Die geistlichen Güter wurden säkularisiert. Wie alle rechtsrheinischen Besitzungen Triers fiel Hönningen im Jahr 1803 an die Grafen von Nassau-Weilburg. Seit 1815 gehörte es dann zu Preußen, das für stabile politische Verhältnisse und wirtschaftlichen Aufschwung sorgte. Nach und nach hielt die neue Zeit Einzug im Ort. Hönningen erhielt 1844 eine eigene Poststelle und wurde 1870 an das Eisenbahnnetz angebunden.
Der Erste Weltkrieg forderte in Hönningen 97 Tote. Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde der Ort von den Amerikanern besetzt, die bis 1920 blieben. Die Zwanziger Jahre brachten der Gemeinde nicht nur die Inflation, sondern auch verheerende Rheinhochwasser in den Jahren 1920, 1924 und 1926. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Hönningen zunächst kommunistische und sozialdemokratische Vertreter aus dem Gemeinderat ausgeschlossen. 1935 fasste der Rat eine Reihe von Beschlüssen, die das Ziel hatten, Juden vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben des Ortes auszuschließen. Es folgten die Novemberpogrome von 1938 und schließlich die Deportation der jüdischen Bürger im Jahr 1941. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges litt die Zivilbevölkerung unter alliierten Bombenangriffen. Insgesamt hatte Hönningen bei Kriegsende 110 Gefallene zu beklagen.
Die Wirtschaftswunderjahre brachten der Gemeinde das langersehnte Prädikat "Heilbad". Hönningen ist seit 1969 Stadt und gleichzeitig Hauptsitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.