Bad Hönningen am Mittelrhein

Schloss Arenfels bei Bad Hönningen

Das Bild zeigt die Westseite von Schloss Arenfels
Westseite von Schloss Arenfels [Bild: Wikipedia-Nutzer Doris Antony [CC BY-SA 3.0]]

Schloss Arenfels liegt oberhalb von Bad Hönningen auf einem kleinen Felsvorsprung. Den Grundstein legte um das Jahr 1259 Gerlach von Isenburg, der gleichzeitig Herr über Hönningen war. Als die Linie Isenburg-Arenfels im 14. Jahrhundert erlosch, fiel ihr Besitz zu gleichen Teilen an Wilhelm I. von Wied und an Salentin von Isenburg, die beiden Schwiegersöhne des letzten Burgherren. Sie verkauften Burg und Dorf an Erzbischof Kuno von Trier, der die beiden im Gegenzug wieder damit belehnte. Die Familien Isenburg und Wied durften die Arenfels also weiterhin nutzen und bauten sie im 16. Jahrhundert zu einem dreiflügeligen Renaissanceschlößchen aus, das sich zum Rhein hin öffnete. Erst als Graf Ernst von Isenburg-Grenzau im Jahr 1633 ohne Erben starb, fiel Arenfels endgültig an Kurtrier.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde das Schloss kurzzeitig von den Schweden eingenommen und dabei leicht beschädigt. Der Trierer Erzbischof belehnte die Familie von der Leyen im Jahr 1664 mit der Anlage. In der Folgezeit wurde Arenfels abermals ausgebaut, doch sei dem Ende des 18. Jahrhunderts weitgehend dem Verfall preisgegeben. Erst 1850 fand Erwein von der Leyen einen Käufer für das marode Gebäude. Der neue Besitzer, Graf Friedrich Ludolf von Westerholt-Gysenberg, beauftragte den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner mit der dringend notwendigen Sanierung.

Die heutige Gestalt des Schlosses geht auf das Wirken Zwirners in den Jahren 1852-1858 zurück. Der Dombaumeister gestaltete Arenfels ganz im Sinne der Romantik komplett um. Besonders der spitze, neugotische Turm sticht schon von weitem ins Auge. Die Giebel der Südseite schmücken Statuen des Kölner Dombildhauers Christian Mohr, die Gottfried von Bouillon, König Richard Löwenherz und Johanna von Orléans zeigen. Obwohl das Innere des Schlosses durch Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und durch den Verkauf von Inventar gelitten hat, haben sich hier viele sehenswerte Details erhalten. In den letzten Jahren wurden die Räumlichkeiten teils restauriert und werden heute für Festveranstaltungen genutzt.

Nachweise

Verfasserin: Sarah Schrade
Verwendete Literatur:

  • Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Schloss Arenfels bei Bad Hönningen am Rhein. Rheinische Kunststätten (486) [Autor: Paul-Georg Custodis]. Köln 2005.
  • Alexander Thon, Stefan Ulrich: "... wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront". Burgen am unteren Mittelrhein. Regensburg 2010. S. 32-38.

Erstellt am: 12.03.2013