Zur Geschichte von Bisholder
Bisholder wird erstmals im Jahr 1019 in einer Urkunde erwähnt. Neben den von Kaiser Heinrich II. dem Kloster Kaufungen gemachten Schenkungen in Waldesch, in Lay und Winningen, werden auch solche im Ort Bizelre genannt. Die Forschung geht davon aus, dass damit das heutige Bisholder gemeint ist. Auch in zwei späteren Kaufunger Urkunden erscheint erneut der Ortsname: 1281 heißt es Byzolten, um 1300 Bysselred. Später findet sich die Schreibweise Byssolten, 1656 Bisholter und 1660 erstmalig Bissholder.
Vielleicht stammt aus den Zeiten des Landrechtes des Klosters Kaufungen in Bisholder die spätere kirchliche Zugehörigkeit zur Pfarrei Lay. Auch dieser Ort, damals Legia im Trichiragau genannt, war 1019 als Schenkung an das Kloster Kaufungen gelangt.
Bisholder hat niemals zum Kurfürstentum Trier gehört, sondern war Lehnsbesitz der Grafen von Luxemburg, genauer der luxemburgischen Grafschaft Chinay. Die Grafen von Chinay sind später auch Könige von Spanien. So war es von 1555-1732 das spanische Königshaus, das als Eigentümer des Herzogtums Luxemburg Bisholder als „terre franche“ den Freiherren von Eltz und Rübenach zu Lehen gab. Dies war auch der Grund, warum sich gegen Ende des des Dreißigjahrigen Krieges (1618-1648) hundert spanische Soldaten samt Kapitan im kleinen Bisholder einquartierten (um 1644). Im Volksmund hießen die Einwohner von Bisholder "Spanier", weil zunächst die Vogtei ehemals luxemburgisches Lehen war, und dann in Luxemburg von 1506-1684 bzw. von 1697-1714 das spanische Herrscherhaus regierte.
1680 wohnten nur vier Familien in Bisholder. Am 1. April 1938 wurde Bisholder in die Gemeinde Güls eingegliedert.
Die Orte Arenberg, Arzheim, Asterstein, Bubenheim, Ehrenbreitstein, Güls mit Bisholder, Horchheim, Immendorf, Kesselheim, Lay, Lützel, Metternich, Moselweiß, Neuendorf, Niederberg, Pfaffendorf, Rübenach, Stolzenfels und Wallersheim gehören heute zur Stadt Koblenz.
Quelle: Franke, Erich: Koblenzer Kostbarkeiten. Stadtgeschichtliche Skizzen in Wort und Bild. Bd.2. Hg. von Wolfgang Schütz. Koblenz (1973). S. 90; Handbuch; redakt. Bearb. S.G.