Eyssches Haus
Das Haus wurde 1765 errichtet. Seine Planung wird Johann Seiz zugeschrieben, der auch andere Gebäude bei Koblenz entworfen hat. Die hufeisenförmige Anlage wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Nur noch an der Rundbogennische und den beiden flankierenden Pfeilerpaaren erkennbar, erinnern die Baureste der ehemaligen Kapelle an einen der alten Herrenhöfe in Horchheim: an das Haus von Eyss.
Dank einer Rekonstruktion von Dr. Michel weiß man, dass in der Mitte des imposanten, hufeisenförmigen, in rohem Bruchstein ausgeführten Hofbaues die Kapelle in geschwungener Form als Risalit hervorsprang. Auf dem rechten Flügel erinnerten das Doppelwappen Eyss-Solemacher und die Jahreszahl 1765 an die ehemaligen Eigentümer. J. H. v. Solemacher, der noch einen Teil des von Heddesdorfschen Besitzes erwerben konnte, vererbte das Burghaus seinem Schwiegersohn Matthias von Eyss.
Die Familie von Eyss war eine der angesehene Familie. Sie stammte aus Vallendar. Am 20. November 1667 war ein Matthias von Eyss, kurtrierischer Amtsverwalter von Vallendar und Isenburg, durch Kaiser Leopold I. in den Reichsadel erhoben worden.
In der nächsten Generation erscheint dann als bedeutendster Vertreter der Familie Johann Matthias von Eyss, Weihbischof von Trier. Er war der Onkel des oben genannten Matthias von Eyss, der durch Einheirat in den Besitz des Hofes in Horchheim gelangte. Er konnte den Besitz durch den Erwerb des Reifenbergschen Gutes noch vergrößern und baute schließlich für 16.000 Gulden das ansehnliche Burghaus mit der Kapelle.
1774 war Matthias Geheimer Rat, Kanzleidirektor und Schultheiß in Koblenz und Burgherr zu Katzenelnbogen (wie J. J. Wagner im Verlauf der Geschichte der Familie v. Eyss berichtet). In der Erbfolge erscheinen dann ein Johann Melchior von Eyss und schließlich sein Sohn Johann Jacob Joseph, geboren am 7. Oktober 1803, langjähriger, hochangesehener Bürgermeister von Ehrenbreitstein. Er war verheiratet mit Maria Magdalena Dorothea von Mees. Nach 42-jähriger Amtsführung starb er am 20. September 1874.
Text und Bild: Franke, Kostbarkeiten S. 74f. sowie Dehio; redakt. Bearb. S.G.