Das Antoniushaus
Der langgestreckte Komplex des heutigen Seniorenstifts wurde 1862 von den kurz zuvor in Linz angesiedelten Franziskaner-Minoriten errichtet. Ursprünglich war es als Gesellenhaus konzipiert, diente dann aber 1865-1869 als Knabenkonvikt und im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 sowie während beider Weltkriege als (Reserve-)Lazarett. 1873 siedelten die Minoriten aus ihrem Kloster am Kirchplatz in das Konviktgebäude über. 1889 kam die Anlage an die Franziskanerbrüder aus Waldbreitbach, die bereits seit 1867 in Linz ansässig waren. Das nun St. Antoniushaus genannte Gebäude diente fortan als Knabenerholungsheim, zur Pflege geistig behinderter Jungen und als halböffentliche Kapelle. Die Nationalsozialisten enteigneten 1936 die Brüder und verlegten die Behinderten nach Kloster Ebernach, von wo die meisten von ihnen in Vernichtungslager deportiert wurden. Von 1945 bis 1973 unterhielt das Bistum Trier im Antoniushaus ein Konvikt, danach bis 1983 die Bundesbahn eine Fachschule.
Der Geroltshof
Seit 1766 überspannt der Geroltsbogen die Seilerbahn, früher Pixgasse genannt. Ein im Ratsprotokoll dokumentierter Beschluss garantiert den Bürgern freien Durchgang für alle Zeiten. Der kurkölnische Rat Georg Gerolt wurde 1624 durch Kurfürst Ferdinand von Bayern mit den Monrealischen Lehnsgütern belehnt, wozu u.a. die Burg zur Leyen (heute Burg Ockenfels) und das alte Zollhaus in Linz gehörten. Die Belehnung ging 1652 auf Georgs Sohn Reiner Gerolt über. Anstelle der alten Gebäude von Beginn des 17. Jahrhunderts – erhalten ist ein Hoftor mit der Jahreszahl 1623 - entstand 1747 der neue Geroltshof, ein dreigeschossiger und vierachsiger Massivbau. Gegenüber der Tordurchfahrt erhebt sich in der Von-Keller-Straße ein unter Denkmalsschutz stehender repräsentativer Mansarddachbau im klassizistischen Stil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Hier wohnten im 19. Jahrhundert die Herren von Rolshausen.
Das Hegereiterhaus
Blickfang der Oberlöh ist das so genannte Hegereiterhaus, eine romantisierte Kopie des Originals in Rothenburg ob der Tauber, das mit seiner Größe und seiner markanten Erscheinung die umliegenden Häuser weithin überragt. Rothenburg genoss zu dieser Zeit als Idealbild einer gut erhaltenden mittelalterlichen Stadt hohe Popularität, weshalb Linz sich auch als „das rheinische Rothenburg“ bezeichnete. Das Gelände rund um den Kaiserberg diente einst überwiegend dem Weinbau und dem Abbau von Basalt, bevor es nach der Wende zum 20. Jahrhundert mit Häusern in individuellen Stilrichtungen bebaut wurde. Direkt unterhalb des senkrecht abfallenden Basaltstocks des Kaiserbergs liegt im Schatten mächtiger Kastanien das romantische Winzerhaus. Von der Terrasse bietet sich ein herrlicher Blick weit über die Stadt und den Rhein. Weinbau und Weinhandel waren in Linz bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bedeutende Wirtschaftszweige. Durch das Auftreten der Reblaus um 1880 brach der Linzer Weinbau dann stark ein und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bedeutungslos.
Haus Bucheneck
Haus Bucheneck am Rheinufer wurde 1840/42 im klassizistischen Stil errichtet und diente seit 1853 einer Kölner Familie als Sommersitz. Ab 1931 im Besitz der Stadt, beherbergte es die wertvolle Heimatkundliche Sammlung, darunter das komplette Werk des Linzer Kupferstechers Joseph von Keller, und das Stadtarchiv. Die Sammlung ging in den Wirren der letzten Kriegsjahre und nach 1945 zu einem Großteil verloren. 1993 wurde das Gebäude privatisiert und als Hotel neu eröffnet. Im benachbarten Stadtgarten befindet sich das Steinmuseum. Unterhalb von Haus Bucheneck befinden sich der Fähr- und mehrere Schiffsanleger. Eine Fährverbindung zum linken Rheinufer besteht schon seit vielen hundert Jahren, erstmals erwähnt wurde sie 1409. 1858 ankerten am Linzer Rheinufer die ersten Dampfschiffe, heute steuern während der Saison täglich mehrere Schifffahrtsgesellschaften die Stadt an und bringen Besucher aus aller Welt. Links und rechts der Schiffsanleger laden die Rheinanlagen zum Bummeln ein. Seit 1968 zeigt sich die Promenade mit Brunnen in ihrer heutigen Form.