Zur Geschichte des Stadtteils Urmitz-Bahnhof
Die Geschichte des Mülheim-Kärlicher Stadtteils Urmitz-Bahnhof ist auf das engste mit der Geschichte der linksrheinischen Eisenbahnstrecke verknüpft. Bereits seit den 1840er Jahren war in den Rheinorten das Interesse an einer Anbindung an das entstehende deutsche Eisenbahnnetz deutlich artikuliert worden. Aufgrund wiederholter Bedenken der preußischen Rheinlandverwaltung, die sich insbesondere auf die Befürchtungen bezogen, Frankreich könne im Kriegsfall die linksrheinische Eisenbahnverbindung zu seinen Gunsten nutzen, aber angesichts des gerade erst erfolgten teuren Rheinausbaus auch wirtschaftliche Bedenken beinhalteten, kam es erst im Jahre 1856 zur Konzessionierung eines Planes der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft zum Bau der linksrheinischen Verbindung. Von ihrer Fertigstellung im Jahre 1858 an wurde die Eisenbahn als private Kapitalgesellschaft betrieben, bis sie ab 1880 in den Besitz der Preußischen Staatsregierung überging. Die 1860er Jahre hatten zuvor die Diskussion über die Errichtung neuer Haltepunkte, insbesondere auch in der Region zwischen Weißenthurm und Koblenz hervorgebracht. Auf massiven Druck der örtlichen Honoratioren und nach schwieriger Standortsuche, beschloß die Rheinische Eisenbahngesellschaft im Verein mir dem Königlichen Eisenbahn-Commissariat in Köln die Etablierung einer Haltestelle in der Nähe der Gemeinde Urmitz, jedoch auf Mülheimer Gemarkung, die am 1. Juni des Jahres 1870 eröffnet und aufgrund der geringfügig größeren örtlichen Nähe zur Urmitzer Ortschaft den Namen "Urmitz-Bahnhof" erhielt. Im Laufe der Zeit entstand um den Bahnhof herum Wohn- und Gewerbeebebauung; insbesondere etablierten sich mehrere Baustoffbetriebe. Seit dem Jahr 1986 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Stadtteils das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich.
Quelle: Reinhard Gilles, Die Geschichte der Stadt Urmitz, redakt. Bearb. K.H.