Zur Geschichte von Weiler bei Bingen
Römerzeitliches
Eine bereits von den Kelten benutzte Wegeverbindung hatten die Römer (52v. bis 450 n.Chr.) zu einer Heeres- und Handelsstraße ausgebaut, die von Mainz über Bingen über Weiler hinauf auf den Hunsrück nach Trier führte. Die Forschung ist sich zwar nicht nicht ganz einig, ob dieser sog. "Ausoniusweg" durch die "Mühe" oder durch den "Bangert" führte, nach Weiler und von dort weiter nach Trier verlief er auf jeden Fall.
In dem in der Weilerer Gemarkung liegenden Binger Stadtwald wurden im Jahr 1987 die Reste eines ehemaligen Wachturms freigelegt. Die seit einigen Jahren laufenden Ausgrabungs- und Konservierungsarbeiten an einem römischen Gutshof, einer "villa rustica", aus dem 2.-4. Jahrhundert, sind nicht nur einen touristische Attraktion.
Mittelalter
Erstmals genannt wird der Ort Weiler im Jahre 823 in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen. Die Geschichte Weilers war schon seit frühesten Zeiten eng mit Bingen verbunden, die Weilerer Gemarkung war Teil der "Binger Mark". Die Mainzer Erzbischöfe hatten die Ortsherrschaft über die beiden Gemeinwesen inne. Sie ging 1438 an das Mainzer Domkapitel über und bestand fort, bis die französischen Revolutionstruppen 1792/94 das linke Rheinufer besetzten.
Neuzeit
1797 wurde die Nahe Grenze zwischen den französischen Departements Donnersberg (Mont-Tonnèrre) und Rhein-Mosel (Rhin-et-Moselle). Auf dem Wiener Kongreß wurde Weiler 1815 dem Königreich Preußen zugeteilt und Bingen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeschlagen. Damit war die Nahe Staatsgrenze geworden
Der Weilerer Ortsteil Rupertsberg wurde 1892 unter dem Namen Bingerbrück selbstständig, aus der Weilerer Gemarkung ausgegliedert und 1969 in die Stadt Bingen eingemeindet.
Quelle: Text von Hans Günter Altenhofen (Website der Gemeinde); redakt. Bearb. S.G.