Katholische Pfarrkirche in Ernst
Die Pfarrkirche von Ernst ist dem Salvator mundi, also Jesus Christus, geweiht. Zudem werden auch die Patrone der früheren Kapelle von Niederernst, der heilige Qurinus und der heilige Sebastianus, verehrt.[Anm. 1] Die heutige Kirche wurde zwischen 1846 und 1848 nach den Plänen des Koblenzer Architekten Johannes Claudius von Lassaulx an der Moselstraße in Niederernst errichtet und am 25. Juli 1853 von dem Trierer Bischof Wilhelm Arnoldi eingeweiht.[Anm. 2] Die romanische Vorgängerkirche wurde 1856 nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen.[Anm. 3] Sie wurde vermutlich um 1200 errichtet und befand sich in Oberernst zwischen der Straße am alten Pfarrhaus und der Zehnthausstraße.[Anm. 4] Von der mittelalterlichen Vorgängerkirche ist noch ein einzelnes Fenster mit einer Darstellung der Kreuzigungsgruppe aus der Zeit des Umbaus der alten Kirche um 1450 erhalten, das in das Rundfenster des östlichen Seitenschiffes der heutigen Kirche eingebaut wurde. Zudem wurden in den drei Rundfenstern des Chorraumes Teile alter Fenster eingesetzt, die vermutlich ebenfalls aus der mittelalterlichen Kirche stammen.[Anm. 5]
Bei der heutigen Kirche St. Salvator in Ernst handelt sich um eine dreijochige Hallenkirche mit zwei Seitenschiffen auf quadratischem Grundriss. Im Bereich des dritten ist der Kirchenraum querschiffartig verbreitert. Im Norden schließt sich ein Chor mit einem ¾- Abschluss an, der von einem sechsteiligen Gratgewölbe überspannt wird. In der Mitte des Kirchenschiffs befinden sich vier Rundsäulen, die ein großes Joch tragen, das von kleineren rechteckigen Jochen flankiert wird. Die Seitenschiffe werden durch runde Gurtbögen vom Hauptschiff abgegrenzt.
Nach außen hin präsentiert sich die Kirche als ein unverputzter Bruchsteinbau aus rheinischem Schiefergestein in neoromanischem Stil mit einer Doppelturmfassade. Die Gesimse und Fensterprofile sowie die Portalrahmung sind in weißem bzw. rotem Sandstein ausgeführt. Über dem Portal liegt ein reich profiliertes Rundfenster zur Beleuchtung der Orgelempore. Es wird, ebenso wie alle anderen Rundfenster und runden Fensterabschlüsse, von Zierflächen aus rotem Sandstein gerahmt. Das Giebel-Blendfeld ist in roten Ziegelsteinen ausgeführt und umrahmt eine Nische mit einer Skulptur der Gottesmutter Maria.
Autor: Max Hartmann
Verwendete Literatur:
- Barden, Joachim (Hrsg.): Änsch bi edd joofd barred ös! Geschichte und Geschichten des Weindorfes Ernst an der Mosel. Ernst (Mosel) 2010.
- Wackenroder, Ernst (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Teil 2. München 1959.
Veröffentlicht am 08.11.2022
Anmerkungen:
- Barden 2010, S. 171. Zurück
- Barden 2010, S. 223. Zurück
- Die romanische Vorgängerkirche war um 1450 um einen spätgotischen Chor ergänzt worden. Das Kirchenschiff wurde nach 1500 erneuert; 1680 erhielt es ein hölzernes Tonnengewölbe, Barden 2010, S. 176; Wackenroder 1959, S. 347. Zurück
- Barden 2010, S. 178. Zurück
- Wackenroder 1959, S. 348. Zurück