Lichtblick in der düstersten Epoche Deutschlands
„Von 1934 bis Juni 1945 war der Landwirtund Weinhändler „Karl Schmidt“ in Bretzenheim Bürgermeister. Während seiner ganzen Amtszeit hatte ich als Jude von seiner Seite keinerlei Zurücksetzung oder Demütigung zu ertragen. Im Gegenteil Schmidt grüßte mich stets und stand mir nach Möglichkeit mit Rat und Tat zur Seite. Auch verkaufte er mir Lebensmittel ( Mangelware).
Auch die Töchter von dem Juden „Moritz Schweig“ die in Bingen wohnten, sprachen fast jedesmal wenn sie Bretzenheim besuchten bei Bürgermeister Schmitd vor und wurden dabei auf das Beste beraten. Des Weiteren ist es einzig und allein nur dem Bürgermeister Schmidt zu verdanken,dass der Judenfriedhof noch besteht; denn er wiedersetzte sich allen Aufforderungen den Friedhof zu beseitigen.
Bretzenheim/Nahe, den 21. März 1947
Gez. Franz Heinrich Graf
Hedwig geb. Schweig“
Zitat: Kreisverwaltung Bad Kreuznach,Salinenstr. 47, 55543 Bad Kreuznach.Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach.S 135 Bescheinigung.
Dieses Schicksal ist wieder einmal der Beweis das selbst in der Düstersten Epoche unseres Landes, es doch immer auch Lichtblicke und Leute die sich trauten gegen den Strom zu schwimmen gab. Daher ist es dieses Zeugnis Wert puplik gemacht zu werden.