Haschbach am Glan
0.1.Allgemeine Angaben
Ortsteil der Ortsgemeinde Henschtal, Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler
Einwohner (1961): 199 davon 13 kath. und 183 ev.
Neuere Werte unter Henschtal.
0.2.Lage
Der Ort liegt auf dem rechten Ufer des Henschbachs, ein wenig bachabwärts dem Ortsteil Trahweiler gegenüber, in der Tallage ca. 240 Meter über NN. Nach Süden hin steigt der Hang zum Klopfberg hin auf 380 Meter Höhe steil an. Ein Teil des Hanggeländes ist bewaldet. Die Gemarkung des ehemals selbstständigen Ortes grenzt in der Tallage an die frühere Gemarkung des Ortsteils Trahweiler, im Osten und Südosten an die Gemarkung von Glan-Münchweiler, im Süden an die Gemarkung von Börsborn, im Westen an die Gemarkung von Steinbach. Haschbach liegt nicht direkt am Glan. Die Bezeichnung Haschbach am Glan diente lediglich zur Unterscheidung zu der heute noch selbstständigen Ortsgemeinde Haschbach am Remigiusberg.
0.3.Siedlung und Wohnung
Die Bebauung des ursprünglich reinen Straßendorfes zieht sich zum größten Teil entlang der B 423 (Hauptstraße), von ihr weichen heute in ein Seitental des Henschbachs nach Süden hin weitere Straßen ab. Die Hausformen lassen deutlich erkennen, dass das Dorf früher weitgehend durch die Landwirtschaft geprägt war. Das ehemalige Schulhaus steht unweit der Brücke, die den Ortsteil Haschbach mit dem Ortsteil Trahweiler verbindet. Im Westen des Ortes liegt der Friedhof.
0.4.Name
Durch das Grundwort -bach ist Haschbach in die Reihe der zahllosen Bachorte eingereiht, die im Verlauf der fränkischen Landnahme an Bachläufen entstanden sind. Der Bestimmungsname "Hasch-" oder in der älteren Form "Has-" bezieht sich nach den Darstellungen der Ortsnamenforscher Christmann und Kaufmann auf den Hasen, germanisch "Haso". Dieser Auffassung schließen sich auch Dolch und Greule an, die jedoch nicht ausschließen, dass Has- sich auf "Hasa" als einen Gewässernamen beziehen könnte. Folgende Namensformen werden u. a. in den Urkunden genannt: Haschbach (1330), Haspach (1456 und 1460), Haßbach (1587), Aschbach (1797), Hasbach (1824).
0.5.Wüstungen
Ein Ort Frenzweiler lag außerhalb des Remigiuslandes im Münchweiler Tal, möglicherweise in der ehemaligen Gemarkung von Haschbach, vielleicht auch in der Gemarkung von Steinbach. Dieser Ort wurde 1313 zum ersten Mal in einer Urkunde als "Vrodenswilre" erwähnt und wird auch in weiteren Urkunden genannt: Flinßwilr (1419), Frinswiller (1461), Frentzwiler (1477). In der letzt genannten Urkunde handelt es sich um das Register über Einkünfte des Schlosses Lichtenberg, in dem der Name Frentzweiler erscheint. Somit war der Ort damals noch bewohnt. Das gilt nicht mehr für das Jahr 1541. "Am Einfluss des Hodenbaches ... liegt im Leyen'schen die Wüstung Freisweiler, nach der das 'Scheideflössgen' (Grenzflüsschen) den Namen Freisweiler Flössgen annahm." (Kuseler Grenzscheidweistum 1541. Vgl. Fabricius 1913 S. 80 ff.) Somit müsste der Ort zwischen den Jahren 1477 und 1541 untergegangen sein. Neben dem Grundwort "Weiler" bezieht sich das Bestimmungswort auf den fränkischen Personennamen Fruodin oder Frudin. Frensweiler war also ursprünglich der Weiler eines Fruodin.
0.6.Wappen
Der heutige Ortsteil Haschbach der Ortsgemeinde Henschtal führte früher als selbstständige Gemeinde kein eigenes Wappen. Heute gilt das Wappen von Henschtal. (s. dort)
0.7.Abriss der Geschichte
0.7.1.Früh- und Vorgeschichte
Schon in vorgeschichtlicher Zeit war die weitere Umgebung des Ortes von Menschen bewohnt, was durch entsprechende Funde belegt ist. Eine Reihe mit mehreren Hügelgräbern zieht sich am Steinberg von der Gemarkung Steinbach her bis zur Gemarkung von Haschbach. Es ist nicht bekannt, welcher Epoche diese Gräber zuzuordnen sind. Auch in gallo-römischer Zeit war die Gegend bewohnt, wenn für Haschbach selbst aus dieser Zeit auch keine Funde nachzuweisen sind.
0.7.2.Mittelalter
Aus dem zusammenhängenden Freien Reichsland um die Burg Lautern trennten Könige bestimmte Gebiete ab, um sie an geistliche und weltliche Herrschaften zu verschenken. Große Teile kamen in den Besitz der Salier. Graf Werner I. aus dem salischen Geschlecht stiftete 737 das Kloster Hornbach, dessen erster Abt der Heilige Pirminius war. Dieses Kloster stattete der Stifter reich mit Gütern und Ländereien aus, auch mit dem Münchweiler Tal (Tal des Henschbachs), zu dem auch Haschbach gehörte. Als Lehen des Klosters Hornbach mit Mittelpunkt Glan-Münchweiler kamen alle Dörfer dieses Tals 1323 zunächst an die Raugrafen im Nahegau, danach 1344 an den Erzbischof von Trier und 1338 an Breidenborn. Im Zusammenhang mit dem Münchweiler Tal werden sowohl die Wüstung Frensweiler als auch der Ort Haschbach wiederholt in den Urkunden genannt. So heißt es in dem Weistum von Glan-Münchweiler, das um 1330 entstanden ist und in lateinischer und in mittelhochdeutscher Sprache vorliegt, dass dem Vertreter des Raugrafen (Büttel), u. a. auch ein Stück Land in "Hagenspach" zusteht. Lateinische Fassung: "habet idem pedellus in Haschbach in inferiore mansu dimidietatem ex parte dominorum quidquid cedit." (Neubauer 1904 S. 215). Deutsche Fassung: "Item hat auch derselbig büttel von der herren zu Hagenspach im underen mansu den halben theil, was da felt." (Dickel 1973 S. 644) Im Weistum Glan-Münchweiler von 1456 heißt es dann: "Da soll ein apt zu Hornbach von sant Pirmans wegen denselben budel den zehenden zu Haspach zuschen den zwein grunden geben und zustellen nach wisung des orteils." (Dickel 1973 S. 648 ff.) In dem Weistum von 1456 erscheint ein "Clais von Frynswillr" als Zeuge, und in einem weiteren Weistum aus Glan-Münchweiler von 1461 ein "Claz von Frinßwiller". Wahrscheinlich handelt es sich jeweils um die selbe Person. Ein Konrad von Vrodenswilre erschien bereits 1313 im Kopialbuch der Mauchenheimer. Wahrscheinlich handelte es sich bei den Herren von Frensweiler um angesehene Persönlichkeiten des Niederadels.
Durch die Heirat Georgs I. von der Leyen mit Eva von Mauchenheim im Jahre 1456 kam die Familie von der Leyen zu Besitz im Bliesgau, bei Antritt der Erbschaft 1486 auch in den Besitz eines Teils der Burg von Blieskastel. Zugleich verlieh Abt Ulrich des Klosters Hornbach dem Jörge von der Leyen, einem Burgmann der Burg Lautern, das Münchweiler Tal. Die Herren von der Leyen entstammten der unteren Moselgegend und residierten bereits im Hochmittelalter auf ihrer Burg bei Gondorf an der Mosel. Sie standen zumeist im Dienst der Erzbischöfe von Trier, und Johann von der Leyen-Saffig wurde 1556 zum Erzbischof gekürt. Neben den von der Leyen waren bis 1533 auch deren Verwandte, die Mauchenheimer, abwechselnd mit Teilen des Klosterbesitzes im Münchweiler Tal belehnt. (Vgl. Berndt 1970)
0.7.3.Neuzeit
Bis hin zur Französischen Revolution änderten sich die Herrschaftsverhältnisse im Münchweiler Tal nicht mehr. Wie alle Orte der Umgebung wurde auch Haschbach während des 30-jährigen Krieges durch die Kriegsereignisse und Pest in Mitleidenschaft gezogen. Nur wenige Menschen überlebten den Krieg. Es setzte eine Neubesiedlung ein, doch wie im Nachbarort Trahweiler dürften auch in Haschbach bis ins 18. Jahrhundert hinein kaum mehr als fünf Familien gewohnt haben. Einige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg begann die Familie von der Leyen ihren Besitz an Blies, Saar und Glan zu erweitern. Die Dörfer des Münchweiler Tals innerhalb des Streubesitzes wurden zu einem Unteramt der gesamten Herrschaft zusammengefasst. Erst 1773 verlegte das gräfliche Paar Franz Karl von der Leyen und Marianne, geb. Dalberg die Residenz von Koblenz nach Blieskastel. Nach dem Tod des Grafen Franz Karl 1775 übernahm die beliebte Ehefrau Marianne die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Philipp. Die Gräfin konnte während der Besetzung Blieskastels durch französische Revolutionstruppen fliehen und sich durch Unterstützung durch Untertanen nach Koblenz und später nach Frankfurt retten. Unter der Herrschaft des Kaisers Napoléon erhielt die Familie von der Leyen ihren persönlichen Besitz zurück erstattet. Haschbach gehörte in der Zeit der französischen Herrschaft zum Département Saar, zur Mairie Quirnbach und zum Canton Kusel im Arrondissement Birkenfeld. Der Ort gehörte damit zum ersten Mal der selben Verwaltungseinheit an wie der Nachbarort Trahbach. (Vgl. Alter, Pfalzatlas II Karte 113)
0.7.4.Neueste Zeit
1814 wurden die Franzosen vertrieben, und nach einer Übergangszeit kam es 1817 zur Gründung des Baierischen Rheinkreises, der späteren Rheinpfalz im Königreich Bayern. Der während der französischen Zeit erreichten Verwaltungseinheit mit Trahweiler folgte eine erneute Trennung. Während Trahweiler weiterhin in der Bürgermeisterei Quirnbach und im Landkommissariat (Kreis) Kusel verblieb, gehörte Haschbach nun zur Bürgermeisterei Glan-Münchweiler im Kanton Waldmohr des Landkommissariats Homburg. Als Homburg nach dem Ersten Weltkrieg dem autonomen Saargebiet zugeschlagen wurde, blieb der Kanton Waldmohr bei Bayern zurück und wurde dem Bezirksamt (Kreis) Kusel zugeschlagen. Dabei erhielt Waldmohr eine Außenstelle der Verwaltung für die neu hinzugekommenen Orte. Diese Außenstelle blieb bis 1940 bestehen. Damit gehörte Haschbach endgültig zum Landkreis Kusel und nach wie vor zur Bürgermeisterei Glan-Münchweiler. Im Zuge der Verwaltungs- und Territorialreform von 1968 wurde Glan-Münchweiler Sitz einer Verbandsgemeinde, zu der auch die Orte Haschbach und Trahweiler gehörten, die 1970 zu der Ortsgemeinde Henschtal vereinigt wurden. Diese vereinigte Ortsgemeinde gehört seit 1972 zur Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler.
0.8.Wahlergebnisse der gesamten Ortsgemeinde (keine ältere Ergebnisse für Haschbach)
SPD | CDU | FDP | Grüne | Linke | Sonstige | |
Landtag 2001 | 56,2 | 13,0 | 7,1 | 4,7 | --- | 18,9 |
Bundestag 2004 | 55,8 | 26,9 | 7,2 | 6,7 | --- | 3,4 |
Bundestag 2005 | 42,3 | 23,0 | 10,7 | 3,1 | 17,3 | 3,6 |
Bundestag 2006 | 27,3 | 20,3 | 13,9 | 7,5 | 24,1 | 6,9 |
0.9.Zeittafel
Vorgeschichte | Hügelgräberreihe mit unbestimmter Zeitzuordnung in der Gemarkung des Nachbarorts Steinbach, eins davon auf ehemaliger Gemarkung Haschbach |
Römerzeit | Funde aus der gallo-römischen Epoche in fast allen Nachbarorten |
Frühmittelalter | Gründung des Ortes Haschbach im Zuge der Fränkischen Landnahme |
737 | Stiftung des Klosters Hornbach durch Graf Werner I. aus dem Geschlecht der Salier, der u. a. auch das Münchweiler Tal dem Kloster vermacht . |
1323 | Kloster Hornbach gibt das Münchweiler Tal als Lehen an die Raugrafen aus dem Nahegau |
um 1330 | Haschbach wird im Weistum I von Glan-Münchweiler genannt. |
1344 | Das Münchweiler Tal mit Haschbach im Besitz von Kurtrier |
1383 | Das Münchweiler Tal mit Haschbach im Besitz der Herren von Breidenborn |
16. Jhd. | Das Münchweiler Tal mit Haschbach im Besitz der Grafen von der Leyen |
1618-1648 | Dreißigjähriger Krieg. Haschbach fast ausgestorben und wird allmählich neu besiedelt |
1773 | Die Grafen von der Leyen verlegen ihre Residenz nach Blieskastel |
1801 | Französische Republik. Haschbach gehört zur Mairie Quirnbach im Kanton Kusel, im Arrondissement Birkenfeld des Departements Saar |
1817 | Königreich Bayern. Haschbach in der Mairie Glan-Münchweiler des Kantons Landstuhl im Landkommissariat Homburg |
1828 | Erstes Schulhaus in Haschbach |
1832 | Gründung des Schulverbandes Haschbach am Glan/Trahweiler |
1874 | Neues Schulhaus in Haschbach |
1969 | Gründung der neuen Ortsgemeinde Henschtal |
0.10.Religion
Haschbach gehörte vom frühen Mittelalter an zur Kirche von Glan-Münchweiler. Diese war dem heiligen Pirminius geweiht und betreute alle Kirchen des Münchweiler Tals. In der Reformationszeit mussten die Bewohner von Haschbach wie alle Bewohner des Münchweiler Tals auf Anordnung des Landesherren die Lehre Luthers annehmen, wobei zu beachten ist, dass sich die Herrschaft von der Leyen in Religionsfragen zunächst weitgehend an die Entscheidungen der Pfalzgrafschaft Zweibrücken anlehnte. Als in der Pfalzgrafschaft 1588 alle Untertanen auf Anordnung des Herzogs Johannes I. zur reformierten Konfession nach Calvin übertreten mussten, widersetzten sich die Grafen von der Leyen dieser Anordnung für den Bereich ihrer eigenen Herrschaft. Die Christen des Tales verblieben weiterhin bei der lutherischen Konfession, unterstanden aber dennoch einer Kirchenverwaltung, die von Zweibrücken aus verwaltet wurde. Nach dem 30-jährigen Krieg bestand nach dem Gesetz Religionsfreiheit, und unter Zuwanderern gab es vereinzelt wieder Katholiken. Im 19. Jahrhundert wurden dann auch wenige Bewohner israelischen Glaubens gezählt. Insgesamt blieb die Bevölkerung bis heute überwiegend evangelisch. Die Christen beider Konfessionen besuchen die Kirchen in Glan-Münchweiler.
0.11.Bevölkerung
Wie die Bauweise des älteren Siedlungsteils des Ortes noch heute erkennen lässt, lebte noch im 19.Jahrhundert der größte Teil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Das änderte sich während des 20. Jahrhunderts. Immer mehr Landwirte suchten sich eine Arbeit außerhalb des Ortes, gaben die Landwirtschaft ganz auf oder betrieben sie im Nebenerwerb. So spielt die Landwirtschaft heute eine untergeordnete Rolle, und der Ort ist vor allem eine Wohngemeinde für Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen.
0.12.Bevölkerungsentwicklung
1825 | 1835 | 1871 | 1905 | 1939 | 1961 | |
gesamt | 137 | 150 | 158 | 153 | 185 | 199 |
katholisch | 15 | 13 | ||||
evangelisch | 116 183 | |||||
israelisch | 6 | --- |
0.13.Schule, Kultur, Vereine
0.13.1.Schule
Über das Schulwesen im Münchweiler Tal zur Zeit der Grafen von der Leyen liegen kaum veröffentlichte Nachrichten vor. Sicher ist, dass zu jener Zeit im Schulwesen keine Gemeinsamkeiten mit dem Nachbarort Trahweiler bestanden. Erst im Königreich Bayern bemühte sich die Regierung von Anfang an, für die Dörfer auf beiden Ufern des Henschbachs eine einzige Schule zu bauen. So schrieb die Kreisregierung in Speyer 1822: "Wenn auch schon beide Orte durch den Bach in zwei Landkommissariate und in zwei Kantone getrennt sind, so hindert dieses den gemeinsamen Schulverband keineswegs, und Trahweiler erhält durch die Trennung von Quirnbach eben die Vortheile, wie Haschbach die Trennung von Münchweiler." Die Bewohner von Trahweiler teilten diese Meinung nicht, weil sie schon Vorleistungen zum Bau eines Schulhauses in Quirnbach erbracht hatten, und sie weigerten sich vor allem, einem Schulverband beizutreten. Das hatte zur Folge, dass Haschbach 1828 ein Schulhaus im eigenen Dorf baute. Als die Regierung in Speyer 1829 dennoch die Bildung des Schulverbandes erzwingen wollte, erhob Trahweiler erneut Einspruch und wünschte den Bau eines eigenen Schulhauses. Das lehnte die Regierung wiederum ab und schrieb: "Die Gemeinde Trahweiler ist viel zu gering, ein eigenes Schulhaus zu bauen und einen eigenen Lehrer zu dotieren". Das Landkommissariat Kusel schloss sich dieser Auffassung an und meldete 1832: "Die Gemeinde Trahweiler ist endlich von dem Vorhaben, ein eigenes Schulhaus zu bauen, abgestanden." Obwohl jetzt ein Schulverband gegründet wurde, kam es erneut zu Differenzen, diesmal um die Höhe der Aufwendungen. Der Gemeinderat Haschbach wollte das allgemeine Steuereinkommen den Berechnungen zu Grunde legen, der Rat von Trahweiler die Schülerzahlen (Vgl. entsprechende Tabelle unter Trahweiler). Das Schulhaus von 1828 in Haschbach entsprach bald den Anforderungen nicht mehr. So bauten beide Gemeinden 1874 ein neues Schulhaus mit einer Lehrerwohnung im Erdgeschoss und einem Klassenraum im Obergeschoss. Die Kosten betrugen 20 336,92 Mark, wovon die Gemeinde Trahweiler 12 140,30 Mark übernahm, die Gemeinde Haschbach 8 196,62 Mark. 1939 reichte der eine Klassenraum nicht mehr aus, und durch einen Umbau wurde die Lehrerwohnung in ein zweites Klassenzimmer umgewandelt. Die örtliche Schule musste im Zuge der Umstrukturierung des Schulwesens 1970 geschlossen werden. Grund- und Hauptschüler werden seitdem in Glan-Münchweiler unterrichtet. Nahe gelegene Gymnasien sind die in Kusel und in Landstuhl. Universitätsstädte im weiteren Umkreis sind Kaiserslautern, Saarbrücken, Trier und Mainz.
0.13.2.Brauchtum und Feste
Die Kirmes feiern beide Ortsteile gemeinsam am zweiten Wochenende im Oktober. Am 1. Mai wird der Maibaum geschmückt. Henschtal kennt auch noch den Brauch des Pfingstquack.
0.13.3.Vereine
Das Vereinsleben bezieht sich heute auf die gesamte Ortsgemeinde Henschtal: Gesangverein, Spielmannszug, Schützenverein, Landfrauenverein, VdK-Ortsverein, Pensionärsverein, SPD-Ortsverein, Imkerverein, Motorsportclub.
0.14.Gesundheitswesen und Sozialwesen
Ärzte und Apotheken können in Glan-Münchweiler und in anderen größeren Orten der Umgebung aufgesucht werden. Zuständige Sozialstation ist die von Brücken. Nächste Krankenhäuser sind die Westpfalzkliniken in Kusel und Kaiserslautern, die Universitätsklinik in Homburg und das Krankenhaus Landstuhl.
0.14.1.Wirtschaftliche Verhältnisse und Verkehr
Auch in wirtschaftlicher Hinsicht bilden Haschbach und Trahweiler heute eine Einheit. Schon seit dem frühen 20. Jahrhundert müssen immer mehr Arbeitnehmer außerhalb des Ortes dem Broterwerb nachgehen. Ansätze zum Fremdenverkehr werden sich in Zukunft weiter ausbauen lassen. Ansonsten ist Haschbach heute vor allen Dingen ein Wohnort. Der Ort liegt an der B 423, die von Altenglan her über Glan-Münchweiler und Homburg bis hin zur französischen Grenze führt. Eine Kreisstraße verbindet Haschbach über Trahweiler und den Sangerhof mit Wahnwegen. Günstig liegen die Auffahrten zur Autobahn A 62 etwa fünf Kilometer weit entfernt bei Glan-Münchweiler. Nächster Bahnhof ist heute in vier Kilometern Entfernung der Bahnhof von Glan-Münchweiler an der Strecke Kusel-Landstuhl. Dort halten die Züge tagsüber im Stundentakt.
0.15.Nachweise
Verfasser: Ernst Schworm
Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm
Literatur:
- Berndt, Richard: Die Herrschaftsverhältnisse im Münchweiler Tal von der Zeit der Merowinger bis zum Jahr 1533, in: Westricher Heimatblätter Jg. 1, Kusel 1979, S. 52-65.
- Dolch, Martin und Greule, Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1994.
- Fabricius, Wilhelm: Die Grafschaft Veldenz, Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Band 33, Speyer 1913.
- Nierhaus, Willi: Kleine Dorfchronik der Gemeinde Henschtal, in: Westrichkalender Kusel 1974, S. 107-109.
Quellen:
Quellen zur Schulgeschichte: LA Speyer Best. H 38 Nr. 1218.