Hefersweiler in der Pfalz

Hefersweiler

0.1.Allgemeine Angaben

Ortsgemeinde Hefersweiler, Verbandsgemeinde Wolfstein, Landkreis Kusel

Einwohner (1998): 583 

Einwohner (2007): 516

Einwohner (2010): 

Wohnplätze: Ortsteil Hefersweiler, Ortsteil Berzweiler, Ahlbornerhof

Gemarkung: 721 ha, davon ca. 20 ha Siedlungsfläche und 71 ha Wald

0.2.Lage

Beide Ortsteile liegen  im Tal des Odenbachs in etwa 225  Metern Höhe ü. NN, Hefersweiler talaufwärts zu beiden Seiten des Baches und Berzweiler talabwärts hauptsächlich rechts des Baches am Berghang. Der Ahlbornerhof liegt Berzweiler gegenüber auf dem linken Ufer. Die Berge zu beiden Seiten des Tales erreichen mehr als 350 m Höhe. (Reiterberg 364 m, Gründling 353 m). 

0.3.Siedlung und Wohnung

Die dichteste Bebauung des Ortsteils Hefersweiler erstreckt sich im Bereich der Kreuzung der Straße durch das Odenbachtal (Talstraße) und der abzweigenden Straßen in Richtung Wolfstein, Relsberg und Seelen. In der Ortsmitte steht das ehemalige Schulhaus von Hefersweiler. Die Bebauung von Berzweiler erstreckt sich hauptsächlich östlich der Straße und des Odenbachs, teilweise im Tal eines kleinen Baches, der von der Berzweiler Höhe herabfließt, teilweise entlang eines Weges, der in Richtung Rudolphskirchen führt. Der Friedhof liegt zwischen beiden Ortsteilen am südlichen Ende von Berzweiler. Markante Gebäude sind in der Talstraße des Ortsteils Hefersweiler das 1903 erbaute ehemalige Schulhaus und ein Gebäude mit einem besonders schönen Türgewände aus dem Jahr 1574.  

 

Moderne Architektur

0.4.Namen

Der Ortsname Hefersweiler setzt sich zusammen aus dem Grundwort -weiler und aus dem Bestimmungswort Hefer, das nach Dolch und Greule auf einen Personennamen Hunfrid zurückgeht. Der Name erscheint zum ersten Mal in einer Urkunde von 1223 in der Form Hunfrideswilre. Spätere Namensformen sind Hunfertswilre (1377), Hunfritzwyller (519), Hinfurßwiller (1544). Der heutigen Form stark angenähert ist die Namensform von 1779 Heffersweiler. Berzweiler beinhaltet ebenfalls das Grundwort "Weiler" und als Bestimmungswort einen Personennamen, in diesem Fall Berni oder Bernhard. In der Ersterwähnung von 1223 heißt der Ort Berhardesvillre. Es folgen die späteren Namensformen Berssweiler (1393), Bertzweiler (1469) Berssweiler (1599), Beersweyler (1745). (Vgl. Dolch /Greule)

Beim Ahlenbornerhof handelt es sich um ein Hofgut, das bei einem alten Brunnen lag.

             

0.5.Wappen

Hefersweiler selbst führte auch vor dem Zusammenschluss mit Berzweiler kein eigenes Wappen. So gilt das heutige Wappen für beide Ortsteile. Es zeigt auf goldenem Grund, aufgeteilt durch einen blauen Wellenbalken, im unteren Teil ein blaues Gitter und darüber eine blaue Waage, orientiert sich dabei an einem alten Gerichtssiegel. Dieses Wappen wurde 1975 durch die Bezirksregierung in Neustadt genehmigt. Vor dem Zusammenschluss der beiden Dörfer besaß Berzweiler bereits ein eigenes Wappen. Es zeigte eine silberne Rose auf grünem Grund und lehnte sich ebenfalls an ein früheres Siegel an. Diese Wappen hat durch höhere Instanzen keine Genehmigung erfahren. (Vgl. Debus 1988)

0.6.Abriss der Ortsgeschichte

0.6.1.Früh- und Vorgeschichte

Aus der Steinzeit- Bronze- und Eisenzeit liegen uns keine direkten Nachrichten über Funde aus dem Bereich der Gemarkung Hefersweiler vor. Allerdings sagen Funde aus den Nachbarorten aus, dass die Umgebung der heutigen Ortsgemeinde auch im Zeitraum der Vorgeschichte von Menschen besiedelt war. Bereits 1805 entdeckten Bewohner des Ortes in der Umgebung von Hefersweiler zwischen den Straßen nach Wolfstein und dem Ausbacherhof eine römische villa rustica. Bei Ausgrabungen wurden mehrere Gebäudefundamente mit Hypokaustum (Bodenheizanlage) und Rauchkanälen freigelegt. Die Ausgräber fanden auch römische Münzen.

0.6.2.Mittelalter

Beide Ortsteile nahmen im Verlauf der mittelalterlichen Geschichte unterschiedliche Entwicklungen. Hefersweiler war ein Dorf der Herrschaft Reipoltskirchen, teilte weitgehend die Geschichte dieses Nachbarortes (s. d.), gehörte im 14. Jahrhundert den Grafen von Hohenfels und im 15. Jahrhundert den Herren von Hohenfels-Reipoltskirchen. Ein Huberweistum liegt vor in der schriftlichen Fixierung aus dem Jahr 1597, erneuert 1652 als ein Teildokument der Reipoltskirchener Herrschaftsweistümer. 

Berzweiler bestand über Jahrhunderte hinweg aus lediglich vier Hofgütern, die im Besitz des Klosters Otterberg waren. Philipp von Bolanden, verheiratet mit der Wildgräfin Beatrix, entfremdete das Dorf diesem Kloster. Wildgräfin Beatrix heiratete in zweiter Ehe Theoderich von Heinzenberg, der den Ort 1225 an das Kloster zurückgab. Dieses Abhängigkeitsverhältnis blieb bis zur Zeit der Reformation erhalten. In der Gemarkung stehen noch einige Grenzsteine aus der früheren Klosterzeit. 1492 stellte der Abt des Klosters Otterberg den Landbesitzern in Berzweiler einen Erbbestandsbrief aus, nach dem ihnen die Höfe erblich überlassen wurden. Außerdem blieb aus der Zeit des Mittelalters aus Berzweiler ein umfangreiches Weistum erhalten, das 1469 erstmals schriftlich fixiert und 1565 erneuert wurde.  

0.6.3.Neuzeit

Im 16. Jhd. war  Ritter Johannes als zeitweiliger Kampfgefährte des Franz von Sickingen für die Geschichte der Reichsherrschaft und damit auch für Hefersweiler von Bedeutung. Seine Schwiegertochter Amalia heiratete in zweiter Ehe den Grafen Philipp I. von Leiningen-Westerburg, der in allen seinen Besitzungen, auch in der Herrschaft Reipoltskirchen und in Hefersweiler, die Reformation einführte. Amalie vermachte 1603 die Herrschaft Reipoltskirchen ihren Brüdern Sebastian (gest. 1619) und  Emich (gest. 1628). In der Folgezeit kam es zu weiteren Aufteilungen der Herrschaft, die dadurch oft mehreren Herren unterstand, in sich aber ein geschlossenes territoriales Gebilde blieb. Zu nennen sind die Herren von Löwenhaupt und von Manderscheid-Keil, der Freiherr von Hillesheim (gest. 1748), der Graf von Ellradt (gest. 1767), schließlich Caroline von Isenburg, eine natürliche Tochter von Carl Theodor, dem letzten Kurfürsten von der Pfalz. Berzweiler blieb im Besitz des Klosters Otterberg bis zu dessen Auflösung 1561. Das Kloster gehörte zur Kurpfalz, und so wurde auch Berzweiler kurpfälzisch. Kurfürst von der Pfalz war zu dieser Zeit Ludwig VI., der 1581 starb, für den dann Bruder Johann Casimir als Kurverweser die Kurpfalz regierte. Dieser besaß die Hälfte des Dorfes Friedelhausen, dessen zweite Hälfte er 1588 im Austausch gegen Berzweiler von dem Herzogtum Zweibrücken erwarb. Schon zu Beginn des 30-jährigen Krieges lebten in den Hofgütern des Dorfes keine Menschen mehr, der Ort blieb über das Kriegsende hinaus lange unbewohnt. Berzweiler gehörte gewissermaßen nur als Pfandschaft zu Zweibrücken, wurde aber 1694 durch die Bestimmungen der pfalz-veldenzischen Erbfolge endgültig von Zweibrücken übernommen. Im Zuge des Kübelberger Austausches von 1778 (s. Schönenberg-Kübelberg) kam das Dorf doch an die Kurpfalz zurück, wurde aber sofort in das Gebiet der Herrschaft Reipoltskirchen eingegliedert, die damals an die Gräfin Caroline von Isenburg übergeben wurde. Damit gehörten die beiden benachbarten Dörfer Hefersweiler und Berzweiler erstmals zu einem gemeinsamen Herrschafts- und Verwaltungsterritorium.

Blick auf den Ortsteil Berzweiler

0.6.4.Neueste Zeit

Französische Revolutionstruppen nahmen 1793 die Herrschaft Reipoltskirchen in Besitz und damit auch die benachbarten Dörfer Hefersweiler und Berzweiler. Die Bevölkerung musste sich an der Zahlung von Kontributionen beteiligen. 1799 löste Frankreich die alten Herrschaften auf, damit auch die Herrschaft Reipoltskirchen. Hefersweiler wurde innerhalb der Französischen Republik Sitz einer Mairie, zu der auch Berzweiler gehörte. Diese mairie gehörte wiederum zum Canton Wolfstein, zum Arrondissement Kaiserslautern und zum Département Donnersberg (Mont Tonnerre). 

Nach der Rückeroberung des linksrheinischen Deutschlands 1814 durch preußische, österreichische und russische Truppen fiel die Gegend nach einer Übergangszeit an das Königreich Bayern. Hefersweiler und Berzweiler lagen nun innerhalb des bayerischen Rheinkreises im Kanton Wolfstein des Landkommissariats Kusel, wobei Hefersweiler wiederum Sitz einer eigenen Bürgermeisterei war. Im Zug der Territorial- und Verwaltungsreform von 1968 wurden sie zu einem Ort zusammengeschlossen, und die alte Bürgermeisterei wurde aufgelöst. Beide Dörfer bilden seit 1972 innerhalb des Landkreises Kusel und der Verbandsgemeinde Wolfstein eine selbstständige Ortsgemeinde mit zwei Ortsteilen. 

0.7.Wahlergebnisse in Prozent, neuere für die gesamte Ortsgemeinde, Bundestag Zweitstimmen

Hefersweiler
SPDZentrumKPDDVPNSDAPBauernpartei*
Reichstag 192830,1------4,611,647,4
Reichstag 193015,0---5, 92,066,08,5
Reichstag 193314,8---------83,3---
Berzweiler
SPDZentrumKPDDVPNSDAPBauernpartei*
Reichstag 192833,9------9,721,035,5
Reichstag 193029,5--- 4,9---42,623,0
Reichstag 193318,5---------80,2---
*1928 CNBL, 1930 Landvolk
Beide Ortsteile
SPDCDUFDPLinkeGrüneSonstige
Landtag 200164,916,57,4---2,58,7
Landtag 200657,920,410,02,12,99,7
Landtag 201148,327,54,211,32,56,2
Bundestag 200256,523,68,3---4,27,3
Bundestag 200547,124,211,93,18,94,8
Bundestag 200923,230,013,017,05,77,9
Bundestag 201327,643,53,86,35,912,9

0.8.Zeittafel

Hefersweiler
Römerzeitvilla rustica
14. Jhd.Grafen von Hohenfels
15. Jhd.Herrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen.
ab 16. Jhd.Herrschaft Reipoltskirchen in mehreren Grafschaften
1767Caroline von Isenburg
1799Französische Republik, Mairie Rathskirchen, Kanton Wolfstein, Arrondissement Kaiserslautern, Departement Donnersberg
1817Königreich Bayern, Kanton Wolfstein, Landkommissariat (Kreis) Kusel,
1919Land Bayern
1946Land Rheinland-Pfalz
1972Ortsteil der Ortsgemeinde Hefersweiler, Verbandsgemeinde Wolfstein
Berzweiler
13. Jhd.Im Besitz des Kloster Otterberg
1469Weistum von Berzweiler
1561Berzweiler kurpfälzisch
1588Berzweiler zweibrückisch
1788Berzweiler gehört zur Herrschaft Reipoltskirchen
(weiter wie Hefersweiler)

0.9.Religion

Die Bewohner beider Orte traten in der Zeit der Reformation gemäß dem Grundsatz "huius regio eius religio" zur lutherischen Konfession über. Nur wenige katholische und reformierte Christen ließen sich nach dem 30-jährigen Krieg in Hefersweiler nieder. Die jüdischen Bewohner gehörten wahrscheinlich zur jüdischen Gemeinde in Rockenhausen. Bis in die Gegenwart blieb der Großteil der Bevölkerung evangelisch. Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Niederkirchen im protestantischen Dekanat Kaiserslautern, die katholischen Christen zur Kirchengemeinde von Reipoltskirchen im katholischen Dekanat Kusel. 

0.10.Bevölkerung

In beiden Dörfern lebten die Bewohner in früherer Zeit vornehmlich von der Landwirtschaft. Möglichkeiten zum Broterwerb ergaben sich aber auch in Handwerksberufen, im Handel und durch Arbeit in Steinbrüchen und Kohlenbergwerken. Vor allem in Hefersweiler lebten schon im ausgehenden 18. Jahrhundert mehrere jüdische Familien. Während des 20. Jahrhunderts vollzog sich ein grundsätzlicher Wandel, indem immer weniger Bewohner in der Landwirtschaft beschäftigt wurden, dafür in die Industrieorte der näheren und weiteren Umgebung als Arbeiter und Angestellte auspendeln mussten Diese Entwicklung erfuhr auch dadurch eine Förderung, dass der Ort relativ verkehrsgünstig mit Kaiserslautern verbunden ist. Die Bevölkerungszahlen erreichten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen ersten Höhepunkt, sanken bis zum Zweiten Weltkrieg hin ab, stagnierten nach dem Zweiten Weltkrieg und erfahren seit etwa 1980 wieder eine beachtliche Steigerung. In religiöser Hinsicht gehört die Mehrzahl der Bewohner zur evangelischen Konfession.

0.11.Bevölkerungsentwicklung (nach W. Alter, Pfalzatlas)

Hefersweiler
Jahr1802182518351871190519391961
gesamt207336408420454370389
kath.89 20
evang.168314 367
isr. 16 3 ---
sonstige------ 2
Berzweiler
Jahr1802182518351871190519391961
gesamt5369107136137127133
kath.--- 7
evang.53 125
sonstige--- 1
Gesamte Ortsgemeinde
Jahr19982007
gesamt583516

0.12.Schule, Kultur, Vereine

0.12.1.Schule

Ehemaliges Schulhaus

Ab der Reformationszeit waren die Landesherren allgemein bestrebt, in ihren Gebieten Schulen einzurichten. Da in Hefersweiler wie in Berzweiler die Reformation durchgeführt wurde, mögen schon vor dem Dreißigjährigen Krieg Lehrer die Kinder unterrichtet haben. In beiden Orten, auch in dem zur Herrschaft Reipoltskirchen gehörenden Hefersweiler, wurde das Schulwesen durch das zweibrückische Amt Meisenheim organisiert. So wird in den Akten des Oberamts für das Jahr 1778 auf ein lutherisches Schulhaus in Hefersweiler hingewiesen. Schon 1769 war vermerkt, dass die Gemeinde Berzweiler ein "kleines Schulhäuschen" besaß und 1777 heißt es, daß in Berzweiler die Schüler den Schulscheit zur Schule mitbringen mussten. Von Berzweiler blieib ein Schultagebuch erhalten, aus dem zu ersehen ist, dass vom Beginn der bayerischen Zeit an ein Lehrer Carl Dörr unterrichtete, dem dessen Sohn Johann Jacob nachfolgte. Johann Jakob Dörr frönte der Jagdleidenschaft und wurde deshalb nach Nothweiler strafversetzt. Weitere Lehrer während des 19. Jahrhunderts waren Johannes Hahneberger und Johannes Klingenmayer.

1895 wurde das seit langer Zeit bestehende Schulhaus von Berzweiler umgebaut. Wegen Schwammbefalls kam es 1900 erneut zu Ausbesserungsarbeiten. Während des Ersten Weltkriegs diente dieses Schulhaus als Gefangenenlager, und die Schüler besuchten den Unterricht im nahe gelegenen Hefersweiler. In Hefersweiler selbst bestand wahrscheinlich schon seit dem späten 17. Jahrhundert ein Schulhaus mit einem Dachreiter für die Glocke des Dorfes. Ein neues repräsentatives Schulhaus entstand 1902. Danach entstand 1936 ein weiteres Schulhaus für die beiden Gemeinden Hefersweiler und Berzweiler. In dem Schulhaus von 1902 in Hefersweiler ist heute eine Bank untergebracht. 1970 wurde die Schule Hefersweiler/Berzweiler aufgelöst. Die Grundschüler gehen heute zur Schule nach Nußbach, die Hauptschüler nach Wolfstein. (Personalakten über Lehrer aus Bayerischer Zeit LA Speyer H 38 Nr. 1221 für Hefersweiler und Nr. 1179 für Berzweiler. Siehe auch Uhrig 2003 I  S.144-183)</

Erreichbare Gymnasien sind in Kaiserslautern und in Lauterecken, nächst gelegene Universität ist die von Kaiserslautern.

0.12.2.Kulturelle Besonderheiten

Die Kirchweih von Hefersweiler wird am ersten Wochenende im September gefeiert, die von Berzweiler am letzten Wochenende im August. Es wurde seit 1852 im Anschluss an eine Viehseuche alljährlich am 2. Juni ein Viehfeiertag abgehalten.

 

 

0.12.3.Vereine

Angelsportverein, Feuerwehrförderverein, Gesangvereine in Hefersweiler und Berzweiler, Kindergartenförderverein, Pfälzischer Bauern- und Winzerverein, Schäferhundeverein, SPD-Ortsverein, Sportverein, Verein der Tierfreunde.

0.13.Gesundheitswesen und Sozialwesen

Allgemeinärzte stehen in den Orten der näheren und weiteren Umgebung zur Verfügung. Das gilt auch für Apotheken. Nächste Krankenhäuser sind die in Meisenheim, Kusel und Kaiserslautern.  

0.13.1.Wirtschaftliche Verhältnisse und Verkehr

Während in früheren Zeiten die Landwirtschaft eine Haupterwerbsquelle darstellte, leben heute nur noch wenige Menschen von der Landwirtschaft. Weitere Erwerbsquellen waren in früherer Zeit die Waldwirtschaft und die Arbeit in den Bergwerken. In der Gemarkung von Hefersweiler gab es zwei Kohlenbergwerke, die Jakobsgrube und die Heinrichsgrube, in denen zusammen im 19. Jhd. etwa 10 Arbeiter beschäftigt waren. Zeitweise war auch eine Kalkgrube in Betrieb. Ansonsten gab es im Ort die üblichen Handwerksberufe und eine Mühle (Waldmühle an der Grenze nach Niederkirchen), die bereits vor dem Dreißigjährigen erbaut worden war, aber während des Krieges zerstört wurde. Den 1702 geplanten Neuaufbau genehmigte die Herrschaft zunächst nicht, wurde 1714 dann doch durchgeführt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Mühle stillgelegt. Während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts kamen auch viele Wandermusikanten aus den beiden Orten. Heute ist Hefersweiler vornehmlich Wohnort für viele Arbeitnehmer, die auspendeln müssen. Während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts kamen auch viele Wandermusikanten aus Hefersweiler und aus Berzweiler. Beide Orte liegen an der Landesstraße L 382, die von Odenbach aus das Glantal mit der Stadt Kaiserslautern verbindet. Von hier aus zweigen mehrere Straßen von der L 382 ab, die L 384 nach Wolfstein, die K 43 nach Relsberg, die K 84 nach Seelen. Die nächste Autobahnauffahrten  (A 6 Kaiserslautern West und Enkenbach sowie A 63 bei Winnweiler) liegen jeweils etwa 25 Kilometer weit entfernt. 

0.14.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Gauch, Hermann: Kurz gefasste Geschichte der Dörfer Hefersweiler und Berzweiler, in: Westricher Heimatblätter Jg. 5, Kusel 1974, S. 18 -20.
  • Keiper, Johann: Reichsherrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Bd. 46, Speyer 1927, S. 47 - 119.
  • Knecht, Klaus: Die Geschichte der Mühle in Hefersweiler im 18. Jahrhundert, in: Westrichkalender Kusel 1976, S. 29-36.
  • Knecht, Klaus: Die Geschichte des Erbbestandshofgutes Berzweiler (1492-1793), in: Westrichkalender Kusel 1977, S. 107-119.
  • Uhrig, Detlev Claus und Schwarz, Willi: Ortschronik der Gemeinden Hefersweiler und Berzweiler 1569 - 2002. 400 Jahre Dorf- und Familiengeschichte(n) aus dem Odenbachtal, Hefersweiler 2003 (Band I der Ortschronik).
  • Uhrig, Detlev Claus: Chronik Hefersweiler-Berzweiler. Kirchenbuch, geschrieben in 100 Jahren von den Zeitzeugen und  Pfarrern, Hefersweiler 2003 (Band II der Ortschronik).
  • Uhrig, Detlev Claus: Chronik Hefersweiler-Berzweiler. Familienchronik 1569 - 1875, Hefersweiler 2003 (Band III der Ortschronik).