Kalkofen in der Pfalz

Kalkofen

Kalkofen wurde vermutlich im 9. Jahrhundert gegründet und gehörte der Grafschaft Nahegau an, bis diese sich Ende des 11. Jahrhunderts auflöste. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1365, als Philipp von Bolanden das „dorff Kalckoffen“ an den Ritter Antilmann von Grasewege verkaufte. Der Name Kalkofen weist auf die damalige Bedeutung der Kalkbrennerei in dem Ort hin, auch auf dem Wappen der Gemeinde ist ein Kalkofen abgebildet.

Im Jahr 1389 ging die Pfandschaft Kalkofens an die Vordere Grafschaft Sponheim, wenig später an die Grafen von Löwenstein, bis das Dorf schließlich 1460 von Wirich VI. von Dhaun-Oberstein gekauft und der Grafschaft Falkenstein angegliedert wurde. Die Herzöge von Lothringen waren seit 1458 die Oberlehnsherren der Herrschaft Falkenstein, sie griffen jedoch erst 1667 aktiv in die Geschicke der Gemeinde ein, indem sie das Lehen einzogen. Die gesamte Grafschaft Falkenstein und somit auch Kalkofen fiel 1736 an den Habsburger Kaiser in Österreich.

Wie viele andere Gemeinden litt auch Kalkofen unter den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Pfalz im 17. Jahrhundert. Der Dreißigjährige Krieg, Brandschanzung durch Landsknechte im Jahr 1655 und der Pfälzische Erbfolgekrieg dezimierten die Einwohnerzahl, bis 1699 nur noch 18 Einwohner verzeichnet wurden. In den nächsten Jahrzehnten erholte sich das Dorf, 1786 waren wieder 137 Einwohner verzeichnet. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wanderten mehrere Dutzend Menschen aus Kalkofen aus.

Im Jahr 1792 wurde die linksrheinische Pfalz von Frankreich besetzt und fünf Jahre später im Frieden von Campo Formio offiziell annektiert. Kalkofen wurde dabei dem Kanton Rockenhausen zugeteilt. Nach dem Sieg über Napoleon 1814 fiel das gesamte Gebiet unter österreichisch-bayrische Verwaltung, bis 1816 die Pfalz dem Königreich Bayern angegliedert wurde. Die Zahl der Einwohner in Kalkofen stieg beständig weiter, lag 1835 bei 236 und erreichte 1905 ihren Höchststand mit 330 Menschen. Die folgenden Kriege dezimierten die Zahl wieder. Ab 1946 gehörte Kalkofen zum neugegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz, seit 1969 ist die Gemeinde Teil des Landkreises Donnersbergkreis.

Nachweise

Verfasser: Juliane Märker

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.

Erstellt am: 02.12.2013.