Die Burg Randeck bei Mannweiler-Cölln
Die Burg im Mittelalter
Die Burg Randeck liegt auf einem Felsvorsprung etwa 100 Meter über dem Alsenztal nahe dem Dorf Mannweiler-Cölln. Der Name weist auf den Bauort am „Rand“ einer Klippe hin, vermutlich wurde die Burg im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts errichtet. Erstmals nannte sich im Jahr 1202 urkundlich belegt ein Henricus de Radeke nach der Burg, er trat im Gefolge des Grafen Philipp von Bolanden in Trier auf. Das Rittergeschlecht der Randecker bewohnte die Burg über 300 Jahre lang. Bereits 1248 wurde Randeck zur Gangenburg, da selbst nach Teilung des Geschlechts in verschiedene Linien meist mehrere Familien zusammen auf der Burg lebten. 1330 wurde eine Burgkapelle errichtet. Zur Zeit des Burgbaus war das Land vermutlich Eigengut gewesen, doch spätestens im 14. Jahrhundert wurden Land und Burg zum Reichslehen. Mehrere Belehnungen durch römisch-deutsche Könige und Kaiser sind belegt, so durch König Ruprecht I., Kaiser Friedrich III. und Maximilian I.
Die Ritter von Randecken besaßen während des Hoch- und Spätmittelalters großen Einfluss in der Region, sie waren mit zahlreichen Adelshäusern verwandt und verschwägert, sammelten Reichslehen und betätigten sich selbst als Lehnsherren. Mehrere Mitglieder der Familie nahmen auch hohe Ämter, unter anderem im Erzbistum Mainz ein. Die Ritter von Randecken gerieten aber auch mehrmals in Auseinandersetzungen mit ihren Nachbarn, so auch in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, als die Randecker von ihrer Burg aus mehrere Raubzüge gegen die Stadt Lautern und das umliegende Reichsland führten, die Bewohner ausraubten und töteten. Deswegen wurde die Familie 1378 von Kaiser Karl IV. zurechtgewiesen, zwei Jahre später wurden die drei Haupttäter, alle Verwandte des damaligen Familienoberhauptes Konrad II. von Randecken, durch das Hofgericht König Wenzels mit der Acht belegt. Ähnliches geschah über hundert Jahre später, als sich die Ritter von Randecken in einer gewalttätigen Fehde mit der Stadt Straßburg befanden. König Maximilian I. belegte daraufhin 1501 zwei der Beteiligten, Adam II. von Randecken und seinen Bruder Ruprecht V. mit der Reichsacht. Erst im Jahr 1506 kam es dank den Bemühungen des Pfalzgrafen Philipp I. zu einer Schlichtung zwischen den beiden Streitparteien.
Die Burg in der Neuzeit
Während des Landshuter Erbfolgekrieges kam es in der Pfalz zu Unruhen und mehreren Gefechten, 1504 wurde jedoch Burg Randeck kampflos an den Herzog Alexander von Zweibrücken übergeben, vermutlich aufgrund zuvor geschlossener Verträge. 1521 starb das Geschlecht der Ritter von Randecken aus, die Burg ging in den Besitz der Herren von Flersheim über, welche wiederum 1644 ausstarben. Daraufhin verlieh Kaiser Ferdinand III. im Jahr 1649 dem Deutschordensritter Hans Ludwig von Lewenstein, nach seinem Tod wurde Burg Randeck dem Kurmainzer Kanzler Nikolaus Georg von Reigersberg übergeben, der als Diplomat an der Verfassung des Westfälischen Friedens beteiligt war, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Burg Randeck überstand sowohl den Bauernkrieg als auch den Dreißigjährigen Krieg unbeschadet, nicht so jedoch den Pfälzischen Erbfolgekrieg. Die Burg war als Zuschlupf und Beobachtungsposten verwendet worden, bis im Jahr 1690 französische Truppen die Burg stürmten und anschließend schleiften. Alle Gebäude wurde gesprengt, einige aber schon bald von den Anwohnern wieder bewohnbar gemacht. 1844 wird Burg Randeck schließlich von der Familie Reigersberg verkauft und zum Abbruch freigegeben.
Die Gesamtanlage der Burg erstreckte sich einst in einem über 90 Meter langem Oval, die von einer Mauer und einem Graben geschützt wurden. Der im Norden gelegene Graben trennte die Burg vom anstehenden Gelände und erschwerte die Zugänglichkeit, an der Mauer standen mehrere Türme. Im inneren bestand Burg Randeck aus einer kleinen Ober- und einer weitaus größeren Unterburg. Der Bergfried war mit 9 Metern Höhe und einem Innendurchmesser von 2,2 Meter vergleichsweise klein, besaß aber mit 3,3 Metern ungewöhnlich dicke Wände, die zusätzlichen Schutz bieten sollten. Heute sind noch fragmentarische Überreste des Bergfrieds und mehrerer teilweise unterkellerter Gebäude zu sehen, ebenso noch etwa die Hälfte der Ringmauer.
Nachweise
Verfasser: Juliane Märker
Verwendete Literatur:
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.
- Keddigkeit, Jürgen (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band 4,1: O-Sp. Kaisersleautern 2007.
Erstellt am: 05.12.2013