Nanzdietschweiler
Die Ortsgemeinde Nanzdietschweiler bestand ursprunglich aus vier kleinen Dörfern, die letztendlich zusammen geschlossen wurden. Die Ortsteile Nanzweiler und Dietschweiler waren jeweils einmal links des Glans und einmal rechts des Glans vorhanden. Da sich die Herrschaftsverhältnisse beider Flussseiten ziemlich unterschieden, ist es ratsam diese gesondert zu betrachten.
Der Name "Dyetzwiller" taucht erstmals im Jahr 1465 urkundlich auf, der Ort "Nantzvilre" wurde erstmals 1350 urkundlich erwähnt. Bei allen vier Orten wird vermutet, dass die Gründung schon früher stattgefunden hatte.
In der Umgebung der Dörfer Nanzweiler und Dietschweiler links des Glans wurden zahlreiche Siedlungsspuren aus der jüngeren Steinzeit gefunden. So wurden einige Grabhügel und geschliffene Beile entdeckt. Auch in der Römerzeit war die Gegend bewohnt, was man aus einigen Münzfunden schließen kann. Im Jahr 737 wurde das Kloster Hornbach gegründet. Dieses bekam reichlich Besitztümer gestiftet, darunter auch das Münchweiler Tal, zu dem die beiden Dörfer gehörten. 1323 wurde das Münchweiler Tal den Raugrafen im Nahegau vermacht und 1344 ging es in den Besitz des Erzbischofs von Trier über. 1383 gehörten Nanzweiler und Dietschweiler links des Glans den Herren von Breidenborn an. Während des 16. Jahrhunderts gingen beide Gemeinden an die Grafen von der Leyen. Um das Jahr 1600 lebten dort zwölf Familien, was sich jedoch während des Dreißigjährigen Kriegs änderte. Nach diesem waren beide Dörfer fast vollkommen ausgestorben. In der Zeit von 1810 bis 1814 standen sie unter französischer Herrschaft und waren dem Arrondissement Saarbrücken, der Mairie Glan-Münchweiler und dem Kanton Waldmohr zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress gehörten sie dem Bayerischen Königreich an und waren in den Kanton Waldmohr und in das Landeskommissariat Homburg eingegliedert.
Die beiden Dörfer Nanzweiler und Dietschweiler rechts des Glans gehörten im Mittelalter dem freien Reichsland um Kaiserslautern an. Während des 14. und 15. Jahrhundert wurden sie ziemlich oft verpfändet. So gehörten beide Orte im 14. Jahrhundert Kurtrier und im 15. Jahrhundert der Kurpfalz an. Um das Jahr 1600 lebten in beiden Gemeinden nur drei Familien, die jedoch während des Dreißigjährigen Kriegs ausstarben. In den Jahren von 1801 bis 1814 waren auch die beiden Dörfer unter französischer Herrschaft und dem Arrondissement Zweibrücken, der Mairie Obermohr und dem Kanton Landstuhl zugeteilt. 1816 wurden beide Dörfer dem Bayerischen Königreich zugesprochen und zu Nanzdiezweiler zusammengeschlossen worden. Die Gemeinde wurde in den Kanton Landstuhl und die Bürgermeisterei Steinwenden, später Niedermohr, eingegliedert.
Durch die Regional- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 wurden alle drei Orte rechts und links des Glans 1969 zu einer Ortsgemeinde zusammengeschlossen und der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler zugteilt. Die Gemeinde befindet sich bis heute im Landkreis Kusel.