Reichweiler in der Pfalz

Reichweiler

Das Gebiet um Reichweiler wurde schon in der jüngeren Steinzeit besiedelt. Auch aus der Römerzeit findet man zahlreiche Artefakte, wie beispielsweise Statuen, Tonkrüge und eine Weinkelle. Zudem befindet sich im Dorf ein Mithrasdenkmal, welches ursprünglich zu einem Tempel gehörte, der in einer römischen Siedlung gelegen haben muss.

Der Ort wurde erstmals 1270 als "Richwilre" urkundlich erwähnt und gehörte im Nahegau dem Herzogtum Franken an. Zudem unterstand es den Grafen von Blieskastel, welche 1273 das Dorf an das Kloster Wörschweiler weitergaben. Nachdem das Kloster 1559 aufgehoben wurde, wurde Reichweiler dem Oberamt Lichtenberg, und somit der, im Jahr 1444 gegründeten, Pfalzgrafschaft Zweibrücken unterstellt.

1609 lebten im Ort 73 Personen in 15 Haushalten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sank die Anzahl der Bewohner enorm. In der Zeit vom 23. Januar 1793 bis 1814 war Reichweiler unter französischer Herrschaft und dem Departement Sarre, dem Arrondissement Birkenfeld und dem Canton Kusel zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress gehörte die Gemeinde dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha an, was seit 1819 das Fürstentum Lichtenberg war. Im Jahr 1834 wurde das Fürstentum an Preußen verkauft, wobei auch dessen gesamter Besitz, also auch Reichweiler, an Preußen überging. Ab diesem Zeitpunkt gehörte Reichweiler zum Kreis St. Wendel. Nach dem Versailler Vertrag wurde das gesamte Gebiet neu gegliedert und Reichweiler ging an den Restkreis St. Wendel-Baumholder. 

Seit der Verwaltungs- und Regionalreform 1972 ist Reichweiler eine selbstständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kusel und im Landkreis Kusel.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.