Rothselberg in der Pfalz

Die protestantische Pfarrkirche in Rothselberg

Die protestantische Pfarrkirche in Rothselberg[Bild: Ernst Schworm]

Die Rothselberger Kirche wird 1454 als Johannes dem Täufer geweihte Kapelle erstmals erwähnt. Noch 1500 gehörte sie als Filialkirche zur Pfarrei Zweikirchen bei Rutsweiler. Der erste, für das Jahr 1555 überlieferte Pfarrer war der Lutheraner Johann Heinrich Gossenberger. Eine Abtrennung von Zweikirchen erfolgte 1731, darauf erhielt die Kirche 1746 erneut einen eigenen Pfarrer.

Beim Kirchengebäude handelt es sich um ein nicht datierbares Langhaus, einem in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts angeschlossenen Rechteckchor sowie einem dreigeschossigen Glockenturm, der von 1433 bis 1434 auf der Südseite errichtet wurde. Durch den Umbau von 1754 bis 1756 wurde die das Gotteshaus dem Stil des 18. Jahrhunderts angepasst. Hierbei kam es zur Verlegung des Hauptportals auf die Westwand, das ursprüngliche Portal wurde zugemauert. Die Steinkanzel von 1569 wurde an die Stelle eines ehemaligen Triumphbogen und Chorgewölbes gesetzt. Eine weitere Renovierung erfolgte 1787.

Das Langhaus ist ein einfacher Putzbau mit steilem Satteldach. Bei den Steinen der Eckquaderung und des alten Portals handelt es sich um zweitverwendetes, vermutlich römisches Baumaterial.

1976 wurden nur noch sehr fragmentarisch erhaltene Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. An der Ostwand sind die berittenen Heiligen Martin und Georg zu sehen, an der Nordwand eine dreiteilige Passionsszene. Auf der Südseite ist das Jüngste Gericht dargestellt. Im Glockenstuhl befindet sich eine Glocke aus dem Jahr 1496. Der Kirche gegenüber liegt ein Kriegerdenkmal, welches von Rudolf Henn aus Kaiserslautern angefertigt wurde.

Nachweise

Verfasser: Lucas Caspar Fischer
Verwendete Literatur: Schüler-Beigang, Christian (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 16. Kreis Kusel. Worms 1999.
Erstellt am: 16.10.2013