Herchweiler in der Pfalz

Herchweiler

Um das Gebiet der Ortsgemeinde Herchweiler finden sich einige Spuren auf eine Besiedlung der späten Steinzeit. Auch Funde aus der gallo-römischen Zeit weisen auf eine Bevölkerung des Landes hin, wobei bisher noch keine direkten Funde aus Herchweiler entdeckt wurden.

Das Dorf Herchweiler wurde 1430 erstmals als "Herchwilr" in einer Urkunde der Grafschaft Veldenz erwähnt und gehörte dem Remigiusland an. Wann allerdings Herchweiler genau gegründet wurde ist bis heute unbekannt.

Im Jahr 1444 ging das Remigiusland an die neuerschaffene Pfalzgrafschaft Zweibrücken, nachdem die Grafschaft Veldenz, auf Grund eines Mangels an Nachkommen, untergegangen war. Aus dem Jahr 1588 existieren Hinweise auf eine Zweiteilung des Dorfes, welches durch den sogenannten Judenbach getrennt wurde. So gehörte der rechtsseitige Ortsteil zu Lothringen und der linkseitige zu Zweibrücken. 

Vor dem Dreißigjährigen Krieg lebten auf der zweibrückischen Seite 61 Menschen, welche 1588 zum Calvinismus übergetreten waren. Kurz darauf, im Jahr 1677, wurde das Dorf vollkommen zerstört und erst im 18. Jahrhundert siedelten sich vermehrt wieder Menschen an. Ab 1766 gehörte der lothringische Ortsteil zur Herrschaft von der Leyen.

In der Zeit von 1801 bis 1814 unterstand das gesamte Gebiet der französischen Herrschaft und war dem Saardempartement zugeteilt, wobei der ehemalige zweibrückische Teil auch zum Arrondissement Birkenfeld und zum Canton Kusel gehörte. Kurz darauf, 1817, wurde der linksseitige Teil an das bayerische Königreich gegliedert und der rechte Teil ging an das Fürstentum Lichtenberg. Im Jahr 1836 wurde dieser jedoch an Preußen verkauft. 

Nach der Eingliederung des Saarlandes im Jahr 1935 in das Deutsche Reich, war das Dorf immer noch geteilt und zwischen 1946 bis 1956 gehörte das Saarland Frankreich an.

Seit 1972 ist der linke Ortsteil eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kusel und erst im Jahr 2004 wurden beide Teile wieder zusammengefügt.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.