Geschichte von Ebertshausen
Ebertshausen liegt – wie Katzenelnbogen und die umgebende, auch Einrich genannte Landschaft des nordwestlichen Taunus, im Nordosten des Landes Rheinland-Pfalz. Wie viele weitere Orte aus dem Raum Katzenelnbogen hat sich Ebertshausen aus Einzelgehöften entwickelt. Erst im 20. Jahrhundert wuchsen das Unter- und das Oberdorf durch Neubauten zusammen.
Um 1250 gab der erste dort wohnende Siedler seinem Gehöft den Namen „Zum Haus des Eberhard“, woraus die Bezeichnung „Ebrethishusen“ erwuchs. Weitere Familien aus dem Umfeld des Katzenelnbogener Grafengeschlechts ließen sich vermutlich zwischen 1292 und 1380 dort nieder. Aus dieser Frühzeit der Höfe stammt auch das ursprüngliche Wappen der später ausgestorbenen „Herren von Ebertshausen“, was sich heute noch in einem Teil des Ortswappens wiederfindet. Das damalige Wappen wurde beschrieben als „Im Schild ein Schildlein, welches 1380 von einer Wolfsangel im Linken Obereck begleitet ist.“ [Anm. 1]
Nach 1250 waren die Bewohner des Ortes von den Grafen von Katzenelnbogen und ihren Erben abhängig und mussten beispielsweise im Kriegsfall auf deren Burg Dienst tun.
1587 wurde sieben in Ebertshausen wohnende Familien nachgewiesen. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) stammen die Hof-Bezeichnungen „Pulch“ für den im Unterdorf damals befindlichen „Pulch-Hof“ (genannt: „Pulch-Hub“) und dem im Oberdorf befindlichen „Bauer’schen Hof (genannt „Bauer’sche Hub“). Durch Einheirat (vermutlich aus Schönborn) kam der Krambe-Hof (genannt „Krambe-Hub“) im Oberdorf zu seinem Namen. Er wird mehrfach im Kirchenbuch zwischen 1763 und 1780 erwähnt und hat seinen eigentlichen Namensursprung aus den Niederlanden. [Anm. 2]
Eine Urkunde von 1682 – verfaßt in Form eines „Verkaufsberichts“ - beschreibt den „Hof Ebertshausen“ als für die damalige Zeit respektableN Besitz. Seine Lage wurde leider nicht mit überliefert. [Anm. 3]Zum Bauer’schen Hof ist als ursprünglicher Besitzer das Hospital Gronau bekannt. Es hatte in einem von 1786 vorliegenden Schriftstück den Hof seit 1696 an einen Mann namens „Bauer“ verliehen.
In einer Statistik von 1777 wird im Gebiet von Ebertshausen von 8 Häusern und 10 Scheunen berichtet. Eine ausführliche Aufzählung weist zum damaligen Zeitpunkt 60 Bewohner insgesamt aus, die als sogenannte „Kleinbesitzer“ - Bauern über Generationen hinweg vererbtem kleinem Pachtland - von ihrem Landbesitz lebten. [Anm. 4]
Wie die anderen umliegenden Orte Katzenelnbogen, Allendorf und Schönborn war Ebertshausen seit dem Mittelalter am „Märkerwald Fuchsenhöhle“ . [Anm. 5]beteiligt. Dieses Waldgebiet durfte von den Einwohnern der Orte genutzt werden. Bei der 1811 erfolgten Aufteilung des Märkerwaldes erhielt Ebertshausen 43 Morgen 48 Ruten Waldanteil. [Anm. 6]
Seit 1972 gehört Ebertshausen zur Verbandsgemeinde Katzenelnbogen, die Im Rahmen einer großen Verwaltungsreform gebildet wurde. Die Verbandsgemeinde Katzenelnbogen – und mit ihr auch Ebertshausen - ging 2019 in die dann in die Verbandsgemeinde Aar-Einrich über, die aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Hahnstätten und Katzenelnbogen gebildet wurde.
NACHWEISE
Verfasserin Text: Marion Nöldeke
Verwendete Literatur:
Herold, Rudolf: Streifzüge durch die Vergangenheit. Beiträge zur Geschichte der Gemeinden im Katzenelnbogener Raum. Katzenelnbogen 1985.
Erstellt am: 20.03.2020
Anmerkungen:
- Die Ortsgemeinde Ebertshausen erläutert das heutige Wappen auf ihrer Internetseite wie folgt: "In Ebertshausen nahm man für den oberen Wappenteil drei für Ebertshäuser Gehöfte typische Hausformen. Unten Ähren als Zeichen für ein Bauerndorf. Die Häuser hatten früher, als die meisten Leute noch nicht lesen oder schreiben konnten, sogenannte Hauszeichen, die in die Tür oder Torbalken eingeritzt wurden: Dreieck, Pfeile, Kreuze usw. Ein Gehöft in Ebertshausen soll eine Wolfsangel als Zeichen gehabt haben." Ortsgemeinde Ebertshausen „Historisches und Sehenswürdigkeiten“ https://www.vg-aar-einrich.de/ortsgemeinden/ebertshausen/ (Aufruf 20.03.2020). Zurück
- Herold 1985, S. 91. Zurück
- Herold 1985, S. 92. Zurück
- Herold 1985, S. 93. Zurück
- „Fuchsenhöhle“: Der Flurname des Waldstücks mit der Bezeichnung Fuchsenhöhle liegt auf der Anhöhe zwischen Schönborn und Hahnstätten. Weitere Informationen unter: http://www.graf-von-katzenelnbogen.de/burgenseitefuchsenhoehle.html Zurück
- Herold 1985, S. 94. Zurück