Seit dem späten 19. Jahrhundert bekamen Dörfer eigene Wappen. Als die Verbandsgemeinde Bad Ems 1972 gebildet wurde, besaßen nur zwei der 28 Gemeinden ein eigenes Wappen, Bad Ems und Dausenau. Auf Initiative des späteren Bürgermeisters von Fachbach, Helmut Pesch, wurden 1987 vier Entwürfe für ein ortseigenes Wappen angefertigt. Dieses sollte sowohl Aspekte der Geschichte als auch der geografischen Lage des Ortes abbilden. Ebenso sollten die Zugehörigkeit zum Kirchspiel Nievern und die ehemalige Landesherrschaft der Grafen von der Leyen im Wappen enthalten sein. [Anm. 1] Mit der Anfertigung der Entwürfe wurde der Neuwieder Heraldiker Albert Meinhardt beauftragt. Diese wurden den Bürger*innen vorgestellt. Die Abstimmung für einen Entwurf erfolgte einstimmig durch den Gemeinderat im darauffolgenden Jahr. Das Wappen der Gemeinde Fachbach ist schräg wellenförmig geteilt. Auf der linken Hälfte befindet sich eine aufsteigende silberne Forelle mit roten Punkten auf blauem Grund. Die rechte Wappenhälfte bildet drei blaue Kugeln im Verhältnis 2:1 auf goldenem Grund ab. Die Forelle deutet auf den vermuteten Ursprung des Ortes als Fischersiedlung hin: Dies ist auf den Namen „Fachbach“ zurückzuführen, der sich aus dem althochdeutschen Wort „Fah“ entwickelt und einen „Damm zum Fische fangen in Bächen“ [Anm. 2] meint. Die Farben Blau und Silber weisen auf die Farben des Wappens der Grafen von der Leyen hin, die über mehrere Jahrhunderte die Lehnsherrschaft über Nievern innehatten. Die drei blauen Kugeln verdeutlichen die Zusammengehörigkeit der Orte Fachbach, Nievern und Miellen als Kirchspiel Nievern. Diese Art der Abbildung des Kirchspiels findet sich bereits auf dem Gerichtssiegel von Fachbach aus dem Jahr 1562. [Anm. 3] Da Fachbach dem um 1804 neugebildeten Herzogtum Nassau angehörte, wird auf die Farben blau und gold des Wappens der Herren von Nassau verwiesen. Die schrägverlaufende wellenförmige Linie verweist auf die geografische Lage Fachbachs an der Lahn.