Flacht im Rhein-Lahn-Kreis

Bei der Ersterwähnung von Flacht im Jahr 881 besaß der Ort bereits eine Kirche, vermutliche ein Gebäude aus Holz. Sie gehörte dem Salavtorkloster in Prüm in der Eifel. Vor 1226 ging die Pfarrkirche an das St. Florinstift in Koblenz über und verblieb dort bis zur Reformation. Die vermutete Holzkirche war vor 1226 schon einem Steinbau gewichen. Den ältesten Teil bildet der 30m hohe romanische Westturm der Kirche, dessen Bauzeit auf um 1200 geschätzt wird. Die Fenster des gotischen Chorraums aus dem 14. Jahrhundert verfügen über mittelalterliche Wandmalereien.[Anm. 1]

Die älteste Nachricht über Glocken in der Kirche Flacht stammt von 1458. Die ältere „Anna-Glocke“ wurde 1458 gegossen. 1499 wurde eine weitere Glocke hinzugefügt, diese ist heutige Anna-Glocke. Sie hat einen Durchmesser von 99cm und ein Gewicht von 550kg. Die Inschrift lautet „Anna heissen ich, den Lebigen rufe ich - dye Doden beschrien ich - bosse wedder vertribn ich, Conrat zu Mencz goss mich 1499“. (Anna heiße ich, den Lebenden rufe ich, die Toten beweine ich, böse Wetter vertreibe ich, Conrat zu Mainz goss mich 1499). Ein Conrat wurde im Mainzer Zunftbuch von 1496 bis 1516 als Kannengießer erwähnt.[Anm. 2]

Laut Bau-Oberinspektor Karl Schuppach aus Freiendiez fanden größere bauliche Veränderungen der Kirche, in denen sie auf die Form der Sechziger Jahre gebracht wurde, in den Jahren 1700, 1778 und 1838 statt.[Anm. 3]

Das Innere der Kirche wurde 1778 in „ländlich-barocke Ausgestaltung“ versetzt. Bei Renovierungen 1968/1969 wurde dieser Zustand wiederhergestellt. Die barocke Kanzel stammt aus dem Jahr 1781, die Jahreszahl ist auf dem Schaft eingeritzt. Im Jahr 1970 wurde eine zweimanualige Weigle-Orgel eingebaut.[Anm. 4]