Geisig im Rhein-Lahn-Kreis

Zur jüdischen Geschichte von Geisig

Geisigs jüdische Geschichte geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1780 werden erstmals zwei "Schutzjuden“, die, vermutlich mit ihren Familien, in der Ortschaft lebten, erwähnt.

Die jüdischen Familien gehörten der jüdischen Kultusgemeinde in Miehlen an. Ab den 1840er Jahren wechselte diese Zugehörigkeit mehrmalig zwischen den Kultusgemeinden Singhofen und Miehlen. Auf Initiative des Rabbiners Dr. Hochstädter aus Bad Ems wurde im Jahr 1869 die Regelung erlassen, dass die Familien der Gemeinde in Miehlen, aber dem Schulverband Singhofen angehören sollten. Zu dieser Zeit, also am Ende der 1860er Jahre lebten acht jüdische Familien in der Ortschaft. Von 1895 bis 1925 schwankte die Zahl der jüdischen Geisiger zwischen 18 und 24. Für eine kurze Zeitspanne, nämlich von 1915 bis 1916 bildeten die Geisiger gemeinsam mit den in Gemmerich lebenden Jüdinnen und Juden eine eigene Kultusgemeinde.[Anm. 1]

Um 1933 gab es noch sechs bis acht jüdische Familien in Geisig. Alle Familien verließen die Ortschaft bis zum Jahr 1938. 19 Personen, die in Geisig geboren wurden und beziehungsweise oder längere Zeit in der Ortschaft lebten, wurden im Holocaust ermordet.[Anm. 2]

Nachweise

Autorin: Lisa Groh-Trautmann

red. Bearb. Konstantin Arnold

 

Verwendete Literatur:

 

Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/intro.html.de. [Aufgerufen am: 19.07.19].

 

Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. 1 S. 339.

 

 

Erstellt am 02.10.2020

Anmerkungen:

  1. Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. 1 S. 339. Zurück
  2. Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/intro.html.de. [Aufgerufen am: 19.07.19]. Zurück