Zur Geschichte von Kehlbach
Die Geschichte Kehlbachs ist noch weitgehend unerforscht. Bis zum 18. Jahrhundert gehörte es zum Vierherrischen, einem Kondominium verschiedener – teilweise vierer –Herrscher aus den Häusern Nassau und Katzenelnbogen, ab 1479 in der Nachfolge von Katzenelnbogen von den Landgrafen von Hessen. Im Vierherrischen wurde 1538 die Einführung der Reformation beschlossen.[Anm. 1]
Die Güter in Kehlbach gehörten verschiedenen Grundherren. Zu nennen ist hier etwa das Zisterzienserinnenkloster Affolderbach in Miehlen, welches 1544 vom Benediktinerinnenkloster Walsdorf inkorporiert wurde. Auch die Herren vom Stein hatten Besitz in Kehlbach. Für das Jahr 1583 ist zudem eine Kapelle in Kehlbach, das zum Kirchspiel Niederbachheim gehörte, belegt.[Anm. 2]
Ab 1775 gehörte Kehlbach zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen, die von den Landgrafen von Hessen-Kassel regiert wurde.[Anm. 3] 1816 gelangte es in den Besitz des Herzogtums Nassau, welches 60 Jahre später von Preußen annektiert wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Zahl der Familien bzw. Hausgesäße | EinwohnerzahlGensicke, S. 304, Zahlen ab 1815 https://infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/tscontent.aspx?id=103&l=3&g=0714107070&tp=1027&ts=tsPop01 (25.09.2020). |
1526 | - | 12 |
1587 | 11 | - |
1636 | 3 | - |
1658 | 7 | 33 |
1782 | 23 | - |
1815 | - | 134 |
1871 | - | 151 |
1939 | - | 147 |
1961 | - | 170 |
1987 | - | 153 |
2011 | - | 176 |
Ein größeres Unglück ereignete sich im Ort 1872, als bei Arbeiten im Brunnen des Ortes, sowie bei anschließenden Rettungsversuchen drei Kehlbacher ums Leben kamen. Eine erste Wasserleitung wurde erst 10 Jahre später installiert.[Anm. 4]
Kehlbach gehört seit 1946 zu Rheinland-Pfalz. Ende 2019 lebten 157 Menschen in Kehlbach.[Anm. 5]
Verfasser: Christoph Schmieder
Verwendete Quellen und Literatur:
- Emmerich, Werner: Aus der Geschichte der Gemeinde Kehlbach, in: Heimatjahrbuch Rhein-Lahn-Kreis 2000, S. 91–92.
- Gensicke, Hellmuth: Zur nassauischen Ortsgeschichte. Kirchspiel und Gericht Niederbachheim, in: Nassauische Annalen 94 (1983), S. 291–304.
Zuletzt geändert: 29.09.2020.