Marienfels im Rhein-Lahn-Kreis

Ev. Kirche Marienfels

[Bild: Ferdinand Luthmer [gemeinfrei]]

Die Errichtung des Sakralbaus, der auf einer Erhebung in der Ortsmitte von Marienfels thront, geht ins frühe 12. Jahrhundert zurück. Somit ist die Kirche eine der ältesten im damaligen Einrichgau,[Anm. 1] worauf auch der spätromanische Turmsockel hinweist. Möglicherweise wurde der heutige Kirchenbau auf den Grundmauern einer Holzkirche aus dem frühen Mittelalter erbaut, dies ist jedoch umstritten. Um 1300 wurde dann der Chorraum im Stil der Gotik angesetzt. Die drei Glocken aus den Jahren 1445 und 1439 sind, obwohl sie während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen werden sollten, noch heute erhalten. Im 17. Jahrhundert und 18. Jahrhundert erfolgten dann zahlreiche Umbauten. Zuerst wurde eine 1612 vom Bad Emser Künstler Schöller erbaute Kanzel angebracht. Danach hinaus gestaltete man 1683 und 1733 den Innenraum samt Langhaus im Stil des Barocks um. Der Turmhelm stammt aus dem Jahr 1700. Auch die Orgel sowie die Sakramentsnische wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet. Berühmt ist die Kirche für ihr mittelalterliches Marienbild, was vor der Reformation öfter Ziel von Wallfahrten gewesen sein soll. In den Jahren 1985 wurden die Sanierung der Innenräume und 1998 die Arbeiten an der Außenfassade abgeschlossen.[Anm. 2]

Autor: Jan Brunner
Verwendete Literatur:

  • Evangelische Kirchengemeinde Marienfels: Die Kirche in Marienfels. URL: www.marienfels-evangelisch.de/%C3%9Cber%20uns/Geb%C3%A4ude-Kirche.html (29.07.2020).
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Rhein-Lahn-Kreis. Mainz 2020. URL: denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis.pdf (29.07.2020).
  • Gensicke, Hellmuth: Zur nassauischen Ortsgeschichte. Das Kirchspiel Marienfels, in: Nassauische Annalen. Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 91 (1980), S. 284-297.
  • Ortsgemeinde Marienfels (Hg.): Marienfels. Die große Geschichte eines kleinen Dorfes. Bad Ems 1990, S. 96-112.

Letzte Bearbeitung: 30.07.2020

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Hellmuth: Zur nassauischen Ortsgeschichte. Das Kirchspiel Marienfels, in: Nassauische Annalen. Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 91 (1980), S. 284-297, hier S. 284. Gensicke bezeichnet die Kirche sogar als „älteste im Inneren des Einrichs“. Zurück
  2. Evangelische Kirchengemeinde Marienfels: Die Kirche in Marienfels. URL: http://www.marienfels-evangelisch.de/%C3%9Cber%20uns/Geb%C3%A4ude-Kirche.html (29.07.2020). Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Rhein-Lahn-Kreis. Mainz 2020, S. 59. URL: http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis.pdf (29.07.2020); Ortsgemeinde Marienfels (Hg.): Marienfels. Die große Geschichte eines kleinen Dorfes. Bad Ems 1990, S. 96-112. Zurück