Oberneisen im Rhein-Lahn-Kreis

Über eine Kirche verfügte Oberneisen nachweislich im Jahr 881, als der Abt Ansbach vom Kloster Prüm (Eifel) diese an den Priester Helprad zur Nutzung auf Lebenszeit übergeben wurde. Zwei Jahre später wurden Güter in Oberneisen im Güterverzeichnis des Klosters verzeichnet. Die Kirche wechselte im Jahr 958 den Besitzer. König Otto I. verschenkte die Kirche an das Kloster St. Alban in Mainz. Die Kirche war zugehörig zum Gut (praedium) von Oberneisen.[Anm. 1] Sie wurde im 11. Jahrhundert unter Abt Gerbert von St. Alban renoviert. Erzbischof Poppo von Trier weihte sie zwischen 1023 und 1031. Er beschrieb zudem die Grenzen des Zehntbezirks. Die Beschreibung ist schlecht überliefert, als gesichert gilt jedoch, dass Oberneisen, Netzbach und Lohrheim zum Zehntbezirk gehörten.[Anm. 2]

Der jüngste Gebäudeteil der heutigen Rundkirche ist der spätromanische Westturm. Das Kirchspiel baute 1525 den Chor neu. Ab 1577 mehrten sich jedoch die Berichte über Bauschäden. 1780 kam es erneut zu Klagen, seitdem war der Bau nicht mehr nutzbar. Zwischen 1814 und 1815 wurde das Gebäude bis auf den Turm abgerissen. Dieser wurde 1819 in den neuen Rundbau eingefügt, der nach den Plänen von Hofbaudirektor Schrumpf errichtet wurde.[Anm. 3]