.1.Exkursion ins Jüdische Worms am 19. Mai 20017
Es ging nach Worms und zwar ins "Jüdische Worms", wo schon im 10. Jahrhundert eine ansehnliche Gemeinde vorhanden war. An die erste Synagoge von 1034 erinnert noch heute eine Stiftertafel aus Stein. Nach schweren Beschädigungen durch Kreuzzugsteilnehmer Ende des 11. und Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Neubau 1174/75 vollendet. Trotz weiterer Zerstörungen im Laufe der Jahrhunderte behielt das Bauwerk seine stauferzeitliche Gestalt. So wurde die Synagoge auch nach der Verwüstung 1938 nach den alten Plänen und mit noch vorhandenem Baumaterial wieder aufgebaut.
Im Rashi-Haus, benannt nach dem großen jüdischen Gelehrten, der in Worms um 1060 studierte, besuchten wir das Jüdische Museum. Hier, in der Judengasse 6, konnten wir die Geschichte der Wormser jüdischen Gemeinde kennenlernen. Verteilt ist die Ausstellung auf zwei Ebenen. Das Untergeschoss und Teile im Parterre stammen noch aus dem Mittelalter.
Nach der Mittagspause machten wir einen Rundgang über den ältesten erhaltenen jüdischen Friedhof Europas. Wir wurden geführt vom Verein "Warmaisa", der sich dem jüdischen Erbeverpflichtet fühlt. Die Grabsteine dokumentieren 900 Jahre jüdisches Gemeindeleben und deshalb nennt die Forschung den Friedhof ein "steinernes Archiv".