Fritz Nathan - Architekt
Leben und Werk in Deutschland und im amerikanischen Exil
Vortrag von Dr. Andreas Schenk (Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte) am 28.10.2016 im Museum am Strom
Fritz Nathan zählte in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts zu den bedeutenden und anerkannten Architekten des Neuen Bauens in Deutschland. Der Sohn eines Weinhändlerehepaars wurde 1891 in Bingen geboren und ließ sich nach dem Studium in Darmstadt und München sowie einem Zwischenaufenthalt in Berlin in Frankfurt am Main nieder. Dabei blieb er Bingen stets verbunden und wirkte hier mehrfach als Architekt. Nathan machte sich durch seine Villen und Industriebauten einen Namen, vor allem aber auch durch seine Geschäftshäuser und den Neuen Jüdischen Friedhof in Frankfurt. Doch 1933 beendete die Machtergreifung der Nationalsozialisten die Karriere des jüdischen Architekten. Er emigrierte 1938 in die Niederlande und von dort 1940 in die USA, wo er sich nach schwierigem Anfang zu einem bekannten Spezialisten für modernen Synagogenbau entwickelte. In Deutschland aber geriet der bereits 1960 verstorbene in Vergessenheit. Sein Leben und Werk wurden nun von dem Kunsthistoriker und Mitarbeiter des Stadtarchivs Mannheims Dr. Andreas Schenk in einer Publikation umfassend gewürdigt. In seinem Vortrag ging er auch den Spuren Nathans in dessen Geburtsstadt Bingen sowie dem Schicksal der Eltern und des jüngeren Bruders Otto nach.
Fritz Nathan, 1891 in Bingen als Sohn jüdischer Eltern geboren und über viele Jahre Architekt in Frankfurt a.M., zählte zu den anerkannten Vertretern des Neuen Bauens in Deutschland, bevor seine Karriere in der NS-Zeit beendet wurde. Er emigrierte in die USA, wo er sich zum Spezialisten für modernen Synagogenbau entwickelte.