Raum 17 - Westhofens privates Heimatmuseum
Das private Heimatmuseum Westhofens befindet sich in einem ehemaligen Gästezimmer. Anlässlich des 60. Traubenblütenfestes 2009 gestaltete Oliver Jehl den Raum harmonisch stilvoll mit eigens angeschafften Vitrinen und Bilderrahmen, die er mit vielfältigen Exponaten liebevoll bestückte. Über den Türsturz nagelte Jehl ein altes dunkelblaues Emailschild mit der Hausnummer 17. Beim Betrachten dachte sich der damals 34-jährige, nun habe das Kind auch einen Namen: die Bezeichnung "Raum 17" war geboren.
Im Laufe der Zeit fanden zahlreiche interessierte Besucher ihren Weg zu Oliver Jehl, meist echte Westhofener, aber auch sonstige Menschen, die etwas über regionale und lokale Geschichte erfahren wollten. Beleuchtungstechniker Michael Bergmann, Westhofen, machte ihm sogar den Vorschlag, Raum 17 in bunten Farben für einen Abend zu illuminieren. Raum 17 beinhaltet teils unscheinbare Schätzchen, hinterlegt mit derzeit [Stand: 24. Dezember 2014] 13 Bänden selbst zusammen getragener Informationen in Form von Aktenordnern.
Im Sommer 2011 geriet Raum 17 mehr und mehr zu einer Marke, unter der Oliver Jehl z. B. eine Beetpatenschaft im Mettenheimer Weg übernahm, Ansichtskarten aus selbst geschossenen Fotos herausbrachte und im Rahmen seiner Tätigkeit als Heimatautor und Poet seine Homepage mit Bookstore erstellen ließ, deren Erlöse zum Teil für weitere Ankäufe von Exponaten für Raum 17 genutzt werden. Auf Grund seiner vielfältigen Zielsetzungen erachtet Jehl Raum 17 keineswegs als konträr zu den Zielen und Tätigkeiten des Heimatvereins, sondern eher als dessen Ergänzung in individueller Initiative.
Oliver Jehls Traum wäre eine kleine Aufwertung anlässlich des 200. Jubiläums Rheinhessens im Jahre 2016. Raum 17 fand bereits Eingang in seine Poesie bzw. die in ihm gesammelten Informationen dienen authentischer Beschreibungen von Szenarien, z. B. in seinem Roman "Der Bann des Keltenfluchs".
Raum 17 ist nach Epochen chronologisch aufgebaut. So finden sich Fragmente von Scherben der ersten Siedler an der Seebachquelle über Feldfunde aus heimischer Gemarkung, eine Zollquittung aus den 1770er Jahren, Ansichtskarten aus dem frühen 20. Jahrhundert und Fotos der 1960er Jahre bis zu aktuellen Zeitungsberichten. Wenn auch aus Sicherheitsgründen keine materiell besonders wertvollen Schätze dauerhaft in Raum 17 zu sehen sind, gibt es dennoch für den interessierten Gast eine Menge wissenswerte Informationen von Oliver Jehl zu erfahren.
In Oliver Jehls Philosophie ist Geschichte ein soziales Allgemeingut, dessen Quellen offen zugänglich sein sollten. Diese Denkweise findet ebenfalls in seinem ersten Roman ihr Manifest. So ergeht nunmehr Jehls Suchaufruf in die Welt: wer ihm Informationen über Westhofen zukommen lassen möchte, und seien sie noch so banal, darf sich jederzeit gerne bei dem Literaten und Heimatforscher melden. Oliver Jehl trachtet nicht danach, Zeitdokumente geschenkt zu bekommen; für eigene Abschriften, Kopien und Fotografien wäre er jedoch sehr dankbar, um sein ganz individuell gezeichnetes Puzzle der Vergangenheit weiter zusammen setzen und der Nachwelt erhalten zu können.
Über den Inhaber Oliver Jehl
Zu seiner eigenen Person: Oliver Jehl erblickt 1974 das Licht der Welt. Seit seiner Kindheit interessieren ihn vergangene Zeiten und Kultur. Da verwundert es nicht, dass Geschichte, Geographie und Kunst zu seinen Lieblingsfächern am Gauß-Gymnasium Worms gehören, wo er 1994 sein Abitur belegt. Von 1997 bis 2011 betätigt er sich im Archiv des Heimatvereins Westhofen e. V. Im Laufe der Zeit interviewt er zahlreiche alte Menschen, von denen inzwischen schon viele nicht mehr unter uns weilen. Parallel entwickelt sich Fotografie zu einem weiteren großen Hobby. So gelingt es ihm, binnen weniger Jahre ein umfangreiches virtuelles Fotoarchiv aufzubauen. Durch seine vielfältigen Kontakte zu Privatpersonen gelingt es Oliver Jehl im Herbst 2010, erstmals Bildbände unter dem Titel "Westhofen - unser Dorf" der Öffentlichkeit zu präsentieren und diese in den folgenden Monaten sogar qualitativ und quantitativ zu überarbeiten. Seine selbst verfasste Chronik über Westhofen mit gleichem Titel legt er diesen drei Bildbänden zu Grunde. Auf die Anfrage der damaligen Inhaberin der Postfiliale hin, verwendet Oliver Jehl zahlreiche selbst gefertigte Fotografien, um nicht weniger als 30 verschiedene Arten Ansichtskarten herstellen zu lassen.
Das Wissen um lokale Historie, vergangene Begebenheiten aus seinem Leben und spirituelle Einflüsse inspirieren Oliver Jehl noch immer zu Gedichten, Kurzgeschichten und Romanen. Eines seiner Gedichte, die "Ode an den Dornfelder" trägt der Westhofener anlässlich des Traubenblütenfestes 2011 den Gästen der Weinprobe in der Kellergasse vor.