Von der ehemaligen St. Bonifatiuskirche in Alsheim ist heute nur noch der romanische Westturm des 12. Jahrhunderts (eventuell sogar des späten 11. Jahrhunderts) geblieben. [Anm. 1] Er gehört zu dem in Rheinhessen mehrfach vorkommenden Typ der sog. „Heidentürme“, deren reich geformte steinerne Bekrönungen Nachbildungen orientalischer Zentralbauten im Kleinen sein könnten. [Anm. 2] Mögliche Vorlage könnte der Turm der Jerusalemer Grabeskirche als Vorlage gedient haben, dies ist jedoch sehr spekulativ. [Anm. 3] Armenische und/oder fatimische Einflüsse können aber nicht ausgeschlossen werden. [Anm. 4] Der Chorbogen aus der Erbauungszeit der ersten Kirche ist aus rotem und gelbem Sandstein gemauert .

1334 wurde die Kirche von St. Wido in Speyer dem Mainzer Domstift übertragen. Aus dieser Zeit stammen auch die Wandmalereien der Kirche, welche die Anbetung der Könige und die Marter der Zehntausend darstellen. [Anm. 1]

Bis ins Jahr 1706 war die St. Bonifatiuskirche Simultankirche für Katholiken und Reformierte. Im 18. Jahrhundert wurde die ursprünglich gemauerte Kuppel renoviert. Zwischen 1736 und 1740 wurde das Kirchenschiff neu erbaut und die Fenster vergrößert. Die Orgel der Kirche stammt von Carl Landolt aus dem Jahre 1835. Sie wurde 1997 von Oberlinger in Gau-Köngernheim abgebaut und in Alsheim installiert.

 Auch heute wird die Bonifaziuskirche noch als Pfarrkirche genutzt.